RobertK. hat geschrieben: ↑01.10.2020, 07:47
„S[IGILLVM] HER[R] HEN_?_GES DE NIDVM“
? könnte „DIN“ sein, hier kann es aber durchaus noch weitere Möglichkeiten geben. Ob es seinerzeit einen lateinisierten Vornamen „Hendinges“ o.ä. gegeben hat, ist mir nicht bekannt. Für den Namen „Hennige“ (siehe Lesung durch Prof. Biermann) sind mir da zu viele Buchstabenfragmente unberücksichtigt geblieben.
Hallo Robert,
ich glaube es hängt fast alles von zwei Buchstaben ab.
S' HER HEN_I_OES DE NIDVM
Die beiden Buchstaben, die ich oben mit "_" ersetzt habe könnte man als H, R, N oder vielleicht als D lesen. Das Problem ist, dass H,R, N und D auch im Rest der Umschrift auftreten und immer etwas oder ganz anders wiedergegeben werden.
H in HER und HEN sieht etwas anders aus als die beiden fraglichen Buchstaben.
R in HER sieht ebenfalls etwas anders aus als die beiden fraglichen Buchstaben.
D in DE und NIDVM sieht ganz anders aus als die beiden fraglichen Buchstaben.
N ist ein normales lateinisches N, und kein gotisches N.
Aber, der Schreiber hat auch an anderer Stelle lateinische und gotische Buchstaben gemischt. So schreibt er ein gotisches M (in NIDVM) und lateinisches N in (HEN).
Ich glaube jetzt, dass es sich bei den beiden fraglichen Buchstaben um gotisches N handelt. Der Buchstabe, den ich bisher für ein O hielt ist vermutlich ein G.
Das bedeutet, die Umschrift wäre als
S' HER HENNINGES DE NIDVM
zu lesen.
Also, Siegel des Henning von Nidum, so wie bereits weiter oben in der Diskussion vermutet.
Henning steht in deutschem Genitiv und Nidum steht vermutlich in lateinischem Genitiv, oder ist eine lateinisierte Forum für Nidem oder ähnliches.
Gruss
Dirk