Hallo Robert,
wenn das Gewand des Koches in die Helmdecken auslaufen soll, dann können die Helmdecken außen weiß und innen grün sein, was durchaus geht ! Aber ich glaube das dies nicht schön aussieht. Vielleicht bin ich auch nur daran gewöhnt bei den Helmdecken Farbe außen und Metall innen zu haben.
Aber Du hast ja schon darauf hingewiesen, das die Decken nicht perfekt sind.
Hier der Beitrag dazu auf der Seite von Dr.Berhard Peter
http://www.welt-der-wappen.de/
Wo das Metall wo die Farbe?
Standardmäßig entspricht heute gutem und als angemessen empfundenem Stil, bei einem Wappenentwurf darauf zu achten, daß das Metall innen zu liegen kommt und die Farbe außen. Über die Gründe dieser Konvention kann nur spekuliert werden, eine mögliche wie naheliegende Erklärung wäre, daß Weiß und Gelb einfach schneller schmutzig wird und deshalb an die geschütztere Stelle kommt. Genausogut kann einfach angenommen werden, daß es so Mode wurde und wie so viele Moden ohne eigentlichen Grund außer dem der Nachahmung ist. Es hat jedoch immer Beispiele gegeben, wo es umgekehrt war, und auch heute werden noch Wappen neu eingetragen, die umgekehrt konzipiert sind. Das ist immer genau dann der Fall, wenn die Helmzier golden oder silbern tingiert ist und fließend in die Decke übergeht, also wachsend ist, und man dieses Ineinanderübergehen eigentlich als gestalterisches Merkmal haben möchte.
Ist eine wachsende Helmzier gänzlich metallisch tingiert, hat man mehrere Möglichkeiten:
a) die "feige" und immer richtige Lösung: Die Farbgebung noch einmal überdenken, Helmzier auf Farbe setzen oder eine Teilung o.ä. verwenden, geht natürlich nur bei Neuentwürfen
b) die "häßliche" und eigentlich nicht korrekte Lösung: bis zu einer willkürlich gezogenen Grenze Metall, dann abrupter Wechsel auf Farbe, als wäre hier eine Naht - sieht sehr unschön aus
c) die Lösung, die nur auf dem Papier geht: Wie b), aber die vorderen Zipfel der Helmdecke so hochziehen, daß man es nicht merkt
d) die allgemein akzeptierte und immer richtige Lösung: den Übergang kaschieren mit einem Wulst, wodurch aber der graphisch ansprechende fließende Übergang gestört wird
e) die mutige, aber nicht kritikfreie Lösung: Metall außen, Farbe innen, was die Kritik derer hervorrufen wird, die die Konvention für eine eiserne Regel halten und die Umstände nicht berücksichtigen, was aber den fließenden Übergang der Helmzier in die Decke erhält.
Wie auch immer man sich entscheidet, die beste Lösung ist die, die beim Farbkonzept schon zukünftige Probleme vermeidet. Wenn man jedoch die Farbe nach innen legt, sollte man einen guten Grund dafür haben, der angesichts einer guten graphischen Darstellung auch überzeugt, deshalb gilt auch hier, daß man so etwas einem großen Künstler eher verzeiht, wenn der Gesamteindruck stimmig und harmonisch ist. Zu verschiedenen Zeiten hat man das auch verschieden eng gesehen. Wenn die Reihenfolge aber erst einmal in einem Blason festgelegt ist, hat man diese Wahl nicht mehr.
Ich glaub Michael möchte auch keinen Koch als Helmzier.
Claus J.Billet hat geschrieben: ↑14.03.2020, 13:51
... nur eine Anmerkung :
Persönliche kullinarische Erfahrungen mit Landgasthöfen,
in dem der Jäger auch als hervorragender Koch fungierte,
lassen es durchaus zu, beide Berufs-Tätigkeiten zu verbinden.
Darin sehe ich eher sogar eine Empfehlung für die Küche .
... insofern also kein Widerspruch
für den Jäger als Helmzier.
Sehr gut Claus !
Schaut euch doch mal in der Heraldik um, was gibt es da nicht für ungewöhnliche Helmzierten die nicht zueinander passen, diese aber oft einmalig machen !