Markus hat geschrieben:Es wird überhaupt nichts suggeriert! Es ist in den Satzungen der entsprechenden Vereine so festgelegt, dass nur Vollwappen eingetragen werden. Haben Sie damit ein Problem? Wie man sein Wappen letztendlich führt, mit oder ohne Zier, bleibt jedem selbst überlassen.
@Markus, diese Argumentation ist doch absurd. Es wird nichts „suggeriert“, schreiben Sie, aber es wird „festgelegt“. Ist das nicht die "Quelle", nach der Sie fragen? Sie wollen nun also sagen, dass durch diese Festlegung der Vereine keine Beeinflussung erfolgen würde? Natürlich erfolgt sie. Die Eintragung wird als
non plus ultra verkauft, und somit auch das Vollwappen. Der so nach Eintragung Eifernde, würde seinen alten Fund in Form eines bloßen Wappenschildes aufgrund dieser Festlegung mit einer Helmzier versehen, was aber eigentlich überflüssig wäre.
Markus hat geschrieben:Offensichlich haben Sie grundsätzliche Probleme mit der Wappenführung durch das (Klein)Bürgertum. Ich zitiere Sie: "Allerdings lassen sich seit dem 20.Jh. bis heute, in nahezu allen Bevölkerungsteilen bis hin zum Kleinbürger, Zeitgenossen ausmachen, die die unterschiedlichsten Motive erkennen lassen, warum sie ein Wappen als „wichtig“ erachten. " Diese Äußerung hat m. E. einen etwas abschätzigen Unterton.
Unser Ziel ist es hier darzulegen, dass die Wappenführung jedem zusteht und kein Privileg des Adels ist. Insofern konterkarieren Sie mit Ihren Äußerungen die Intentionen dieses Forums.
Was ich hier von Ihnen zitiere ist auch Unsinn. Sie lasen doch gar nichts von "Privilegien". Als Moderator muss man in der Lage sein Texte zu verstehen.
Ludwigsburger wollte wissen, woher das Wappen
Gosebruch kommt, Sie aber lesen und verstehen noch nicht einmal, was sich hier herauskristallisiert. Natürlich hat sich der „Kleinbürger“, vor allem des 20.Jh., auch des Wappens angenommen. Wie überhaupt, und zu allen Zeiten wurde versucht das „große Vorbild“ (Großbürger und Adel) nachzuahmen, und zwar nicht nur in Form von Wappen, sondern auch im übrigen Lebensstil. Das zu erwähnen können Sie als „abschätzig“ bezeichnen, ist aber nichts weiter als das was sich beobachten ließ. Die Menschen fühlen sich unbedeutend, so wie heute wieder, haben Angst vor dem Zerfall der Familie, haben Abstiegsängste, und manche meinen eben mit Wappen könnten sie das kompensieren. (ist zudem auch ein Geschäft) Die Familie soll aufgewertet werden. Auch die Individualisierung spielt dabei eine Rolle. Das wird natürlich nicht so kommuniziert. „Lange Tradition“, „Herkommen“, „Ortsverbundenheit“ etc., schwingen doch jedes Mal mit. Und warum wandern laufend
Bunte Löwen und
Preußenadler, also eigentlich Symbole von
Herrschaft, in die Wappen von XY aus „Hintertupfingen“? Weil hier sogar etwas
Nationalismus mit hineinspielt.
Sie selber sind doch mittendrin. Seit Jahren sitzen Sie diesem Forum bei, und wollen nicht erkannt haben, was diverse Zeitgenossen oder auch die Altvorderen bewegte? In den Stuben hingen die Wappen
„vom Kaiser vor 1000 Jahren bestätigt“, schön gerahmt an der Wand, später befanden sie sich, weil peinlich, in der Schublade oder auch auf dem Speicher. In unserer Zeit, dem
„neuen Biedermeier“ kramt man sie wieder hervor. Eine ganze Szene schart sich drum herum, vom Mittelaltermarkt, über Fantasy bis eben zum „Hobby-Heraldiker“. Ironie: Hinter der Annahme eines neu entworfenen Wappens steckt natürlich “eine ganz andere Intension“, als die, die damals dazu führte, irgendwelchen „Heraldik-Instituten“ auf den Leim gegangen zu sein ...