Die v. Eitzen im Herzogtum Lüneburg

Hier ist der richtige Ort, um über Stammbäume und die Herkunft von Namen zu diskutieren
This is the location to discuss family trees and the origin of names

Moderator: Christian Ader

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Joachim v. Roy
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Die v. Eitzen im Herzogtum Lüneburg

Beitrag von Joachim v. Roy » 12.02.2013, 10:16

Zu dieser Anfrage
http://forum.genealogy.net/index.php?pa ... adID=56746
darf angemerkt werden:

Der Wappenschild der alt-adeligen Herren v. E i t z e n (Hinweis auf die beiden Dörfer „Eitzen“ im heutigen Kreis Uelzen) zeigt im blauen Feld ein silbernes Dreieck, das in eine Raute und in zwei Dreiecke aufgeteilt ist, vgl. http://www.wappenbuch.com/D053.htm . In der Lüneburger St. Johanniskirche und in der St. Nikolaikirche findet man noch heute Darstellungen dieses Wappens.

Das Geschlecht, das auch in Danzig und in Elbing ansässig war, stellte der Stadtrepublik Hamburg namhafte Bürgermeister (der Bgm. Albrecht v. Eitzen wurde d.d. Wien
17. Nov. 1629 in den Reichsadelsstand – mit Wappenbesserung - erhoben), vgl. http://www.wappenbuch.com/E287.htm http://www.wappenbuch.com/E293.htm
http://www.wappenbuch.com/E295.htm

Freundliche Grüße vom Rhein

Joachim v. Roy
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v. Eitzen, v. Edessen, v. Etzen, v. Eisen

Beitrag von Joachim v. Roy » 17.02.2013, 19:49

Nachtrag

In seinem Beitrag „Über die Herkunft der Hamburger von Eitzen“ (in: Genealogie - Deutsche Zeitschrift für Familienkunde, Heft 9, 27. Jg., Sept. 1978, S. 278-281) stellt der Verfasser eingangs fest, daß „in den meisten Fällen die Spuren der Herkunft über Hamburg [Anm.: dort zuerst 1336] nach L ü n e b u r g oder Uelzen zurückführen, wo sie dann im 14. Jahrhundert enden“. Erkennbar ist sein Bemühen, die Lüneburger Herren v. Eitzen (Wappen: in Blau ein silbernes Dreieck) auf die in der Grafschaft H o y a ansässig gewesenen Herren v. Eisen (Wappen unbekannt) zurückzuführen.

In seinem – unübersichtlichen – Beitrag behandelt der Verfasser folgende Adelsgeschlechter:

VON EITZEN (Wappen: ein Dreieck); in der Stadt Lüneburg von 1296 bis 1352 als „de Eys(s)en“, in Uelzen (Holdenstedt, Oldenstadt) von 1339 bis 1348 als – latinisiert - „de Acie“; vgl. die Ortschaften Eitzen I (1327: Eyshusen) bei Bienenbüttel, Eitzen II (in alter Zeit „Edessen“ geschrieben) beim Kloster Ebstorf, Etzen bei Amelinghausen, Oetzen bei Uelzen, Oetzendorf bei Bad Bevensen und Oetzfelde beim Kloster Ebstorf;

VON EDESSEN (Wappen: unbekannt); vor 1321 verkauft ein Albertus de Edessen den Zehnten von Edessen an das Kloster Ebstorf (der Verfasser nimmt an, daß dieser Albert identisch ist mit dem Knappen Albert Dyse (Wappen: ein Einhorn), welcher 1322 als Bürger der Stadt Lüneburg erscheint);

VON ETZEN (Wappen: eine Greifenklaue), urkundlich - als „de Ezene“ u.ä. - ab 1230; Dienstmannen des Stiftes Verden, danach des Erzbistums Bremen; Stammsitz des Geschlechts soll die heutige Ortschaft Eitze bei Verden sein;

VON EISEN (Wappen unbekannt); urkundlich – als „de Eysen“ u.ä. - ab ca. 1250; um 1300: dominus Meinricus de Eisen, Inhaber des Zehnten zu Eisen; 1334 als „de Eycen“; als Burgmänner der Bremer Erzbischöfe erscheinen 1356 Rode van Eytzen und 1364 Gottschalk van Eytzen; von 1380 bis 1399 urkundlich als „van Eysen“; 12. März 1399: Hinrik van Eysen verkauft ein Gut in Eysen an die Grafen von Hoya; Stammsitz des Geschlechts soll die heutige Ortschaft Eitzen westlich von Hoya sein.

Zwar macht der Verfasser zu Recht darauf aufmerksam, daß es sich bei den Lüneburger Herren v. E i t z e n und den Herren v. E t z e n (W.: Greifenklaue) um zwei verschiedene Geschlechter handelt, doch bleibt er den Beweis für seine Annahme schuldig, daß die Lüneburger v. E i t z e n eines Stammes mit den aus der Grafschaft Hoya stammenden – angeblich „frühzeitig verzweigten“ - v. E i s e n sind. Gleichsam entschuldigend merkt der Verfasser am Schluß seines Beitrags an, daß die Forschung zur Familie v. Eitzen erst „am Anfang“ stehe.

MfG


P.S. Von einem „Wappen- und Adelsschwindel“ kann hier allerdings keine Rede sein!

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