Ryhiner

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Padberg Evenboer
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Ryhiner

Beitrag von Padberg Evenboer » 19.10.2010, 07:46

Liebe Wappenfreunde!

Ich suche Abbildungen von Wappen der Familie Ryhiner (Schweiz).

Mit freundlichem Gruß,
Klaas Padberg Evenboer

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Alex
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Beitrag von Alex » 19.10.2010, 10:09

Handelt es sich um diese Familie?

http://www.chgh.net/heraldik/r/ry/ry.htm

Beste Grüße
Alex

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Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 19.10.2010, 11:57

Abbildungen in:

1.) Carl Roschet, Basler Wappenkalender 1918

2.) Wappenbuch der Stadt Basel, herausgegeben von W. R. Staehelin, Zeichnungen Carl Roschet et al., 3 Teile, Basel

In Rot über goldenem Dreiberg eine liegende, mit den Spitzen nach oben gerichtete Mondsichel, einen goldenen, sechsstrahligen Stern einschließend. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein goldener, sechsstrahliger Stern zwischen einem roten Paar Büffelhörner.

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 19.10.2010, 16:04

Alex hat geschrieben:Handelt es sich um diese Familie?

http://www.chgh.net/heraldik/r/ry/ry.htm

Beste Grüße
Alex
Vielen Dank!
Stimmt genau.

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 19.10.2010, 16:05

Bernhard hat geschrieben:Abbildungen in:

1.) Carl Roschet, Basler Wappenkalender 1918

2.) Wappenbuch der Stadt Basel, herausgegeben von W. R. Staehelin, Zeichnungen Carl Roschet et al., 3 Teile, Basel

In Rot über goldenem Dreiberg eine liegende, mit den Spitzen nach oben gerichtete Mondsichel, einen goldenen, sechsstrahligen Stern einschließend. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein goldener, sechsstrahliger Stern zwischen einem roten Paar Büffelhörner.
Perfekt!
Noch ein paar extra Fundstellen.
Zuletzt geändert von Padberg Evenboer am 20.10.2010, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 19.10.2010, 16:06

Das Wappen wurde im 16. Jh. verliehen per Wappenbrief. Gibt es dazu auch eine Fundstelle?

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Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 19.10.2010, 16:56

korrekt, Wappenbestätigungsbrief, Jahr: 1535, Begünstigter: Heinrich Ryhiner (geb. ca. 1490, gest. 1553).

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Rider
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Beitrag von Rider » 19.10.2010, 20:14

Den Wappenbrief erhielt er am 27. Dez. 1535 von Kaiser Ferdinand I.
Gruß vom Rider

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 19.10.2010, 21:02

Unglaublich was ein Service!
Vielen Dank Rider, Bernhard und Alex.

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 20.10.2010, 08:02

Das - vermutlich in Latein abgefaßte - K o n z e p t zu dem Diplom vom 27. Dez. 1535 dürfte sich in den Beständen des Österreichischen Staatsarchivs (Abt. Allgemeines Verwaltungsarchiv), Nottendorfer Gasse 2, A - 1030 W i e n , befinden.

MfG

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 20.10.2010, 13:49

WIR Ferdinand von Gottes Genaden Römischer Khünig Zu allen Zeiten
Merer des Reichs in Germanien Zu Hungern Behem Dalmacien Croacien und
Slavonien, Khünig Infant in Hispanien Ertzhertzog zu Österreich, Hertzog zu
Burgundt, zu Brabant, zu Steyr, zu Kherndten, zu Crain, Merggraue zu
Merhenn zu Lützelburg in Ober und Nider Slesien, zu Wiertenberg und Tekh
Hertzog, Fürst zu Swaben, gefürster Graue zu Habspurg, zu Tirol, zu
Phierd, zu Khiburg und Görtz, Landgraue in Elsess, Marggraue des Heiligen
Reichs zu Burgauw, Ober = und Nider Leusnitz, Herr auf der Windischen Markh
zu Portenauw und zu Salins: Bekennen öffentlich mit diesem Brieue und thun
khund Allermüniglich, dass Wir güetlich wargenommen und betracht haben die
Ehrbarhait, Redlichhait, gut Sitten und Vernunfft, damit unser und des
Reichs getreuwer Hainrich Rijhiner vor unser berüembt wirdet. Auch die ge-
treüwen und willigen Dienste dazu er sich gegen Unss unterthünigklich
erbeüt, auch woll thun mag und soll. Und darumben mit wollbedachtem Mueth,
gutem Rath und rechter Wüssen demselben Hainrich Rijhiner, allen seinen
Eelichen Leibserben und derselben ErbensErben die hernach geschriebene
und Clainat mit Nammen, einen Roten Schilt im Grund desselben ein drey-
facher gelber Bühel, darauf ein halber Monschein mit seinen Spitzen über
sich erscheinend, zwischen denselben ein gelber Stern auf dem Schilt, auf
dem Schilt ein Hellm, mit roter und weisser Hellmdecken geziert, geziert,
darauff zwischen zweyen Roten Püffels = Hörneren eim gelber Stern, Wie
dann solch Wappes und Claynat, in mitte dits unseres gegenwertigen Brieffs
gemahlet und mit farben eigentlich aussgestrichen seyen, von neüwdm gne-
digclichen verliehen und gegeben. Verleichen und geben Ihnen die auch also
von neüwem auss Römischer Khünigclicher Macht Vollkommenhait hiemit wissent-
lich un krafft dits Brieffes und maynen setzen und wollen auch, dass nun
fürchin der genant Heinrich Ryhiner all sein Eelich LeibsErben und dersel-
ben ErbensErben in ewig Zeit die jetzt gemelten Wappen und Claynat haben
füeren und sich dermalen und jeglichen ehrlichen und redlichen Sachen und
Geschäfften es zeyen in Streyten Kempfen Gestächen Gefachten Panieren ge-
zelten Auffschlagen Insiglen Todschaden Claynaten Begräbnussen und sonsten
allen anderen Enden und Geschafften nach Irem Willen Notdurfften Wollgefal-
len gebrauchen von recht und. geniessen sollen und mügen. Inmassen ander
unser und des Heiligen Reichs, auch anderer unserer Khünigreich Fürsten-
thumben und Lands Wappens genossLeüte, so solche haben und gebrauchen von
recht oder gewohnhait von Allermennigclich onverhindert. Und gebieten
darauff allen und jeden Churfürsten, Fürsten, Geistlichen und Weötlichen
Prelaten, Grauen, freyen Herren, Rittern, Knechten, Haubtleüthen, Land
Marschalhen, Vitzdomben, Vögten, Pflegern, Verwesern, Khündigern der Wappen
Eerenholden, Persevanten, Schultheissen, Bürgermeistern, Richtern, Räthen,
Burgern, Gemaynden und sonst allen anderen unseren und des Reichs auch
unserer Khünigreich Fürstenthumben und Landen Underthanen und Gemainden in
was Vierden Standts oder Wesens die seyn ernstlich und vestigclich mit die-
sem Brieve und wollen dass sie den genannten Hainrich Rijhiner all sein Ee-
lich LeibsErben und derselben ErbensErben für und für in Ewig Zeiten den
vorgemelten Wappen und Claynaten nit irren noch hindern sonder sy der wie
vorstaat berüeblichen gebrauchen lassen und hiewider nit thun noch des
jemandts anderen zu thun gestatten im khain Weiss als Lieb einem jeden
seie unser und des Reichs schwere Ungnad, und darzu ein Peen Nemlich
ZWANTZIG Markh löttigs Golds zu vermeiden, die ain jedere, so offt
er hiewider thete, Uns halb un Unser und des Reichs Camer und den anderen
Tail obgenandten Hainrichen Rijhiner und seinen Eelichen LeibsErben obermelt
unnachlässlich zu bezalen verfallen seyn soll. Doch anderen die villeicht
den obbegriffen Wappen und Claynaten gleich füerten an Ihren Wappen und
Rechten ohnvergriffen und on schaden. Mit Urkhund dies Brieves besiglet
mit unserem Khüniglichern Anhangendem Insigel, der geben ist in unser Statt
Wienn den Siben und Zwaintzigsten Tag des Monats Decembris nach Cristi
Geburth Tausendt fünfhundert fünf und dreyssigsten unserer Reiche des
Römischen im Vierten und der anderen im Neunten Jaren. Ad mandatuia regis
proprium.

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 20.10.2010, 14:39

Besten Dank !!

Der - vielfach fehlerhaft erscheinende - Text dürfte nicht der originalen Fassung des Wappenbriefs entsprechen.

MfG

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 20.10.2010, 14:45

Joachim v. Roy hat geschrieben:Besten Dank !!

Der - vielfach fehlerhaft erscheinende - Text dürfte nicht der originalen Fassung des Wappenbriefs entsprechen.

MfG
Es handelt nicht um eine Übersetzung. Dieser Text stammt aus der Familie zu Basel.
Wo ist der Text Fehlerhaft?

Hier das Wappen:
Bild

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 20.10.2010, 14:56

Von einer "Übersetzung" kann hier keine Rede sein.

Da mir die Wiener Adels- und Wappendiplome des frühen 16. Jahrhunderts vertraut sind: Lassen Sie mir
eine Kopie des handschriftlichen O r i g i n a l s des Wappensbriefs von 1 5 3 5 zukommen und ich übertrage diesen Text
- wortgetreu - "in Schreibmaschine".

MfG

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 20.10.2010, 23:16

Joachim v. Roy hat geschrieben:Von einer "Übersetzung" kann hier keine Rede sein.

Da mir die Wiener Adels- und Wappendiplome des frühen 16. Jahrhunderts vertraut sind: Lassen Sie mir
eine Kopie des handschriftlichen O r i g i n a l s des Wappensbriefs von 1 5 3 5 zukommen und ich übertrage diesen Text
- wortgetreu - "in Schreibmaschine".

MfG
Leider legt es bei mir auch in Schreibmaschinenschrift der 60er Jahre vor. Ich habe es nur überarbeitet mit Abbyy Finereader, warscheinlich inklusive Fehler.
Ich kann es jedefalls lesen und verstehen.

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