Wappenschwindel - wer kann helfen?

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Samlowsky
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Wappenschwindel - wer kann helfen?

Beitrag von Samlowsky » 13.11.2008, 16:17

Ich grüße die Experten und erhoffe mir einen Hinweis auf den " Schöpfer"
des abgebildeten "Wappens".
[img]http://www.proimg.de/img_5d01af2d7f3885 ... aw.jpg[img]
Wer war es? Bin für jeden Hinweis dankbar.

Grüße Samlowsky

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 13.11.2008, 16:24

Bild
:?: :?:

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M. Waas
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Beitrag von M. Waas » 13.11.2008, 17:15

Das sieht aus wie die Verfälschung einer älteren Verfälschung. :P Es ist auf Alt getrimmt, nur die deutsche Einheitsschreibschrift passt nicht dazu. Es handelt sich dabei um die Grundschrift - fälschlicher Weise auch oft Sütterlin genannt - die erst relativ spät an den Schulen gelehrt wurde. In Westdeutschland bis in die 1960er Jahre neben der lateinischen Ausgangsschrift.

Wolfgang Esiep
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Beitrag von Wolfgang Esiep » 13.11.2008, 17:42

Wenn der Schöpfer dieses Bildchens wenigstens die volkstümlich so genannte Sütterlin-Schrift gekonnt hätte: Ein "das" mit langem S statt Schluss-S zu schreiben, hätte ein Schreiber vor 1940 wohl kaum gewagt. Also ist dieses Bild eindeutig als das Werk eines recht unbedarften Amateurs zu werten. Nach Art der Schrift und Malerei eher ein noch ziemlich junger Amateur.

Gast

Beitrag von Gast » 13.11.2008, 17:46

Es ist auf jeden Fall eine reichlich infantile Schöpfung, dafür sprechen nicht nur der holprige Zeichenstil, sondern auch die kindliche Sonntagsschrift mit ungenügenden Grammatikkenntnissen im Text, in dem kaum ein Satz korrekt konstruiert ist.
Abgesehen davon fällt die markige Wortwahl auf: … unerschütterlichen, hartnäckigen Krieger … Eroberung oder Verteidigung … Glück und Heil mit hohen (sic!) Ruhm …
Deutet wohl auf die 20/30er Jahre hin. :roll:

Viel ist das nicht, aber vielleicht hilft es ja weiter.

Schöne Grüße
J.v.W.

Gast

Beitrag von Gast » 13.11.2008, 17:57

PS. Und die Burg sieht eher aus wie eine Roll On- Roll Off Fähre von hinten ... :lol:

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M. Waas
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Beitrag von M. Waas » 13.11.2008, 21:53

Das Wappen ist im Original von Hebensperger. Hier ist aber der Helm und die Helmzier nicht im Stil von Hebensperger.
Auch schreibt er im Kurrent und nicht Sütterlin.

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Beitrag von Samlowsky » 13.11.2008, 22:08

Guten Abend Herr Waas,
der Hinweis auf Hebensberger scheint vielversprechend. Aber wie kommen Sie auf ihn? Welche Quelle benutzen Sie? Die Helmdecken sprechen zwar dafür. Ich selbst bin mir da noch nicht ganz so sicher. Was bestärkt Sie in Ihrer Annahme?
Gruß aus Bayern
Samlowsky

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Beitrag von Samlowsky » 13.11.2008, 22:13

Nun muß ich auch Herrn Billet danken, der meinen mißglückten Link so gut für alle sichtbar machen konnte!!
Ein Smily (obwohl ds so gar nicht meine Art ist) :D

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Beitrag von Barolo1644 » 14.11.2008, 12:03

schon aufgefallen?

auf dem Helm ist eine Torte :lol:

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 14.11.2008, 12:12

TORTE :?:
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

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Markus
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Beitrag von Markus » 14.11.2008, 12:41

Das könnte auch ein Auflauf sein.
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 14.11.2008, 13:53

könnt auch sein

auf alle Fälle was essbares

HUNGER :roll:

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M. Waas
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Beitrag von M. Waas » 16.11.2008, 20:23

Decken und Schild sind ganz klar Hebensberger - der Helm nicht ganz. Ich nehme einfach an, daß dieses Wappen unansehnlich war und irgendwann neu aufgerissen wurde.
Dafür spricht auch die alte Grammatik, die nicht zur neueren Schrift passt. Das "th" wie in Muth wurde bereits um 1900 abgeschafft.

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