Wappen der Familie Post
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Rezept für einen Wappen-Cocktail:
Man kaufe zuerst ein Buch eines guten und (international) anerkannten Heraldikers. Über ZVAB kann man zum Beispiel das u.a. im Belser Verlag erschiene Buch von Carl-Alexander v. Volborth, „HERALDIK – Eine Einführung in die Welt der Wappen“ schon für nur € 12,-- plus Porto und Verpackung erwerben. Ich selbst erstand es schon vor Jahren für DM 10,-- auf dem Grabbeltisch bei Karstadt.
Weitere Vorkenntnisse sind besser nicht von Nöten. Man setzt man sich also hin und reißt ein quadriertes Wappenschild in den Farben weiß und rot auf. Das sollte einem jeden gelingen. Doch nun wird’s schwierig.
Feld I: Na, die 3 Spitzen eines fränkischen Rechens bekommt wohl ein jeder hin, einfärben und rein in Feld 1.
Feld II: Ein Sachsenross ist gewünscht. Kein Problem. Das erworbene Buch zur Hand genommen und da ist doch auf Seite 40 genau das passende Ross. Ein Pegasus zwar, aber wenn man dem die Flügel stutzt hat man doch das geniale Sachsenross. Zur Tinguierung der Hufe, Mähne und dem Schweif komme ich später.
Feld III: Die Verbindung zum Bauernstand soll auch dargestellt werden. Auch kein Problem. Auf Seite 53 ist das Wappen der Freiherren v. Weizäcker. Also kopiert man die Ähren aus deren Wappen und fügt sie ganz einfach in das ja schon vorgefertigte Feld ein. Nun vor rotem Hintergrund.
Feld IV: es soll die Verbindung zum Namen „Post“ darstellen. Ein Posthorn z.B. wäre doch etwas geniales und genau auf dem Rückwärtigen Einbanddeckel des gekauften Buches findet man genau ein solches. In diesem Sinne ist es doch eigentlich egal ob es ein Jagd-, Post- oder Hifthorn handelt. Es ist ein Horn zum Blasen.
Der Schild ist somit gestaltet und gefällt, doch um dem Geschmack wirklich zu treffen muss noch etwas markantes, etwas Geschmacksintensives rein. Also sehen wir einmal auf die äußerlichen Zutaten.
Der Helm: Der Helm, gut aufgemacht, kann noch Würze dazugeben. Da hilft auf Seite 53 der für das Wappen des renommierten Dichters von Kleist geschaffene Helm geradezu genial. Ein einfacher und schlichter Spangenhelm mit allen Insignien einer Turniergesellschaft, dem Halskleinod und an den Seiten eine goldene Aufwölbung ziert ungemein.
Die Helmzier: Ein aus einer Krone wachsender offener Flug. Schlicht und einfach. Genau das und auf Seite 85 ist dann natürlich auch das Richtige. Man kann ganz einfach die Laubkrone des Ehepaares von Volborth / von Danys kopieren und mit nur geringsten Veränderungen gemeinsam mit dem offenen Flug auf einem anderen Helm anbringen. Kein Problem, oder aber Ironie des Schicksals?
Das alles ist mir viel zu Wenig sprach . . . den Rest müssen also die Decken richten.
Die Decken: Auf Seite 71 kommen da die Decken aus dem Wappen des Arthur Wellesley, Herzog von Wellington gerade recht. Und um sein Wappen das passende Motto:
„HONI SOI QUI MAL Y PENSE ». Genial gewählt (und gehört eigentlich an den Schluss meines Schreibens) aber der letzte Tropfen fehlt um dem bisher so gelungenem Gebräu auch den wirklich letzten Schliff zu geben. Da müssen dann eben Schildhalter ran, aber welche? Auch wieder kein Problem denn schon auf Seite 76 wird man fündig.
Die Schildhalter die zwei widersehenden Löwen aus dem großen Wappen der freien und Hansestadt Bremen eignen sich doch herrlich und schon ist das Wappen gelungen. Groß, pompös aber für mich irgendwie doch nicht so wirklich richtig doch der Duktus des Künstlers blieb erhalten.
Eine Frage aber sei erlaubt, wer war denn der geniale Erfinder dieses Wappens?
P.S.: Der Künstler und Heraldiker Carl-Alexander von Volborth lebt zur Zeit in Antwerpen
W.v.Buchholtz
Man kaufe zuerst ein Buch eines guten und (international) anerkannten Heraldikers. Über ZVAB kann man zum Beispiel das u.a. im Belser Verlag erschiene Buch von Carl-Alexander v. Volborth, „HERALDIK – Eine Einführung in die Welt der Wappen“ schon für nur € 12,-- plus Porto und Verpackung erwerben. Ich selbst erstand es schon vor Jahren für DM 10,-- auf dem Grabbeltisch bei Karstadt.
Weitere Vorkenntnisse sind besser nicht von Nöten. Man setzt man sich also hin und reißt ein quadriertes Wappenschild in den Farben weiß und rot auf. Das sollte einem jeden gelingen. Doch nun wird’s schwierig.
Feld I: Na, die 3 Spitzen eines fränkischen Rechens bekommt wohl ein jeder hin, einfärben und rein in Feld 1.
Feld II: Ein Sachsenross ist gewünscht. Kein Problem. Das erworbene Buch zur Hand genommen und da ist doch auf Seite 40 genau das passende Ross. Ein Pegasus zwar, aber wenn man dem die Flügel stutzt hat man doch das geniale Sachsenross. Zur Tinguierung der Hufe, Mähne und dem Schweif komme ich später.
Feld III: Die Verbindung zum Bauernstand soll auch dargestellt werden. Auch kein Problem. Auf Seite 53 ist das Wappen der Freiherren v. Weizäcker. Also kopiert man die Ähren aus deren Wappen und fügt sie ganz einfach in das ja schon vorgefertigte Feld ein. Nun vor rotem Hintergrund.
Feld IV: es soll die Verbindung zum Namen „Post“ darstellen. Ein Posthorn z.B. wäre doch etwas geniales und genau auf dem Rückwärtigen Einbanddeckel des gekauften Buches findet man genau ein solches. In diesem Sinne ist es doch eigentlich egal ob es ein Jagd-, Post- oder Hifthorn handelt. Es ist ein Horn zum Blasen.
Der Schild ist somit gestaltet und gefällt, doch um dem Geschmack wirklich zu treffen muss noch etwas markantes, etwas Geschmacksintensives rein. Also sehen wir einmal auf die äußerlichen Zutaten.
Der Helm: Der Helm, gut aufgemacht, kann noch Würze dazugeben. Da hilft auf Seite 53 der für das Wappen des renommierten Dichters von Kleist geschaffene Helm geradezu genial. Ein einfacher und schlichter Spangenhelm mit allen Insignien einer Turniergesellschaft, dem Halskleinod und an den Seiten eine goldene Aufwölbung ziert ungemein.
Die Helmzier: Ein aus einer Krone wachsender offener Flug. Schlicht und einfach. Genau das und auf Seite 85 ist dann natürlich auch das Richtige. Man kann ganz einfach die Laubkrone des Ehepaares von Volborth / von Danys kopieren und mit nur geringsten Veränderungen gemeinsam mit dem offenen Flug auf einem anderen Helm anbringen. Kein Problem, oder aber Ironie des Schicksals?
Das alles ist mir viel zu Wenig sprach . . . den Rest müssen also die Decken richten.
Die Decken: Auf Seite 71 kommen da die Decken aus dem Wappen des Arthur Wellesley, Herzog von Wellington gerade recht. Und um sein Wappen das passende Motto:
„HONI SOI QUI MAL Y PENSE ». Genial gewählt (und gehört eigentlich an den Schluss meines Schreibens) aber der letzte Tropfen fehlt um dem bisher so gelungenem Gebräu auch den wirklich letzten Schliff zu geben. Da müssen dann eben Schildhalter ran, aber welche? Auch wieder kein Problem denn schon auf Seite 76 wird man fündig.
Die Schildhalter die zwei widersehenden Löwen aus dem großen Wappen der freien und Hansestadt Bremen eignen sich doch herrlich und schon ist das Wappen gelungen. Groß, pompös aber für mich irgendwie doch nicht so wirklich richtig doch der Duktus des Künstlers blieb erhalten.
Eine Frage aber sei erlaubt, wer war denn der geniale Erfinder dieses Wappens?
P.S.: Der Künstler und Heraldiker Carl-Alexander von Volborth lebt zur Zeit in Antwerpen
W.v.Buchholtz
Ich werde den Schriftverkehr noch einmal zur Hand nehmen und mir dann weitere Schritte überlegen.Wolf v. Buchholtz hat geschrieben: [... Sehr viel unerfreuliches ausgeschnitten ... ]
Eine Frage aber sei erlaubt, wer war denn der geniale Erfinder dieses Wappens?[...]
Bin einfach nur enttäuscht...
Zuletzt geändert von Studiosus am 18.10.2008, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Wie es im Leben immer weitergeht - man erlebt (Ent)Täuschungen und findet sich dann irgendwie damit ab ...Studiosus hat geschrieben: ... Und nun... Wie geht es weiter bzw. wie soll ich weiter vorgehen? ...
Falls es Sie tröstet - Sie befinden sich in zahlreicher Gesellschaft - und führen ein Wappen, dessen Bestandteile ursprünglich immerhin von einem der wirklich guten Heraldiker aufgerissen wurden.
@ Herrn v. Buchholtz
Chapeau
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Herr v. Roy,
wie recht Sie haben. Kam mit meinem dürftigen Latein gerade noch dahinter. Komme mit meiner Pillendose leider nicht weiter. Melde mich dazu aber bei Gelegenheit an anderer Stelle.
Studiosus,
ich würde das Wappen "entrümpeln" bzw. "entrümpeln" lassen und in eine zeitgemäße Form bringen. Die protzigen Löwen weg und das Größenverhältnis 3:2:3 herstellen. Bügelhelm gegen Stechhelm und Helmkrone gegen Wulst austauschen, Decken anders drapieren.
Die Schildfiguren sind ja festgelegt.
Feld I belassen.
Feld II den gestümmelten Pegasus (goldene Hufe, Mähne und Schweif) in ein einfarbig weisses Sachsenross verwandeln.
Feld III andere Ähren oder eine Pflugschar verwenden.
Feld IV das Jagthorn gegen ein Posthorn? tauschen.
Zeigt zwar nicht so viel her, ist aber zeitentsprechend und ehrlicher.
Melde mich für heute ab. Muß mit meinen Jungschützen zur Talentförderung.
Sonnige Grüße aus der Nordheide
W.v.B.
wie recht Sie haben. Kam mit meinem dürftigen Latein gerade noch dahinter. Komme mit meiner Pillendose leider nicht weiter. Melde mich dazu aber bei Gelegenheit an anderer Stelle.
Studiosus,
ich würde das Wappen "entrümpeln" bzw. "entrümpeln" lassen und in eine zeitgemäße Form bringen. Die protzigen Löwen weg und das Größenverhältnis 3:2:3 herstellen. Bügelhelm gegen Stechhelm und Helmkrone gegen Wulst austauschen, Decken anders drapieren.
Die Schildfiguren sind ja festgelegt.
Feld I belassen.
Feld II den gestümmelten Pegasus (goldene Hufe, Mähne und Schweif) in ein einfarbig weisses Sachsenross verwandeln.
Feld III andere Ähren oder eine Pflugschar verwenden.
Feld IV das Jagthorn gegen ein Posthorn? tauschen.
Zeigt zwar nicht so viel her, ist aber zeitentsprechend und ehrlicher.
Melde mich für heute ab. Muß mit meinen Jungschützen zur Talentförderung.
Sonnige Grüße aus der Nordheide
W.v.B.
...der im Plagiatsfalle der eigentliche Geschädigte ist.GM hat geschrieben:....
Falls es Sie tröstet - Sie befinden sich in zahlreicher Gesellschaft - und führen ein Wappen, dessen Bestandteile ursprünglich immerhin von einem der wirklich guten Heraldiker aufgerissen wurden.
Allerdings wünsche ich mir als Kunde natürlich ebenfalls, den wahren Urheber der Schöpfung meines Wappens oder dessen Bestandteilen zu kennen.
Wo letzthin Scanner und Bildprogramme für jedermann erschwinglich geworden sind, sieht man leider immer häufiger "Anleihen" bei Titanen wie v.Volborth und Leonhard.....Englischsprachige Koryphäen sind - so scheint's - bisher erstaunlicherweise noch "verschont" geblieben. Ich erinnere mich nur an einen Vorfall betreffend Andrew Jamieson.
Ne suy plus vil que les aultres
jochen
jochen
Jaaaa, jaaa, deshalb sage ich auch immer: Ein gutes Wappen gehört "gemalt" (also so richtig mit Farbe und Pinsel ) und nicht generiert.
Heraldische Grüße
Markus
Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488
Markus
Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488
Mir war doch gleich so, als sei das Thema nicht neu ...
http://www.heraldik-wappen.de/viewtopic ... &start=105
(ein bißchen scrollen)
http://www.heraldik-wappen.de/viewtopic ... &start=105
(ein bißchen scrollen)
Danke für die Hinweise. Ähnliches läuft, neben einer optionalen Neugestaltung, bereits.Wolf v. Buchholtz hat geschrieben: [...]ich würde das Wappen "entrümpeln" bzw. "entrümpeln" lassen und in eine zeitgemäße Form bringen. Die protzigen Löwen weg und das Größenverhältnis 3:2:3 herstellen. Bügelhelm gegen Stechhelm und Helmkrone gegen Wulst austauschen, Decken anders drapieren.
Die Schildfiguren sind ja festgelegt.
Feld I belassen.
Feld II den gestümmelten Pegasus (goldene Hufe, Mähne und Schweif) in ein einfarbig weisses Sachsenross verwandeln.
Feld III andere Ähren oder eine Pflugschar verwenden.
Feld IV das Jagthorn gegen ein Posthorn? tauschen. [...]
Ich will jetzt nicht "caveat emptor" sagen, wo Sie im Grunde Recht haben.Studiosus hat geschrieben:Wünschen? Dafür habe ich doch wohl m.E. bezahlt, oder nicht??Jochen hat geschrieben:Allerdings wünsche ich mir als Kunde natürlich ebenfalls, den wahren Urheber der Schöpfung meines Wappens oder dessen Bestandteilen zu kennen.
Ne suy plus vil que les aultres
jochen
jochen
Für alle anderen...Jochen hat geschrieben:Ich will jetzt nicht "caveat emptor" sagen, wo Sie im Grunde Recht haben.