Es geht um folgendes Apothekengefäß:
https://www.drouotonline.com/lots/14821996
Das Auktionshaus sieht dort den Berner Bären, aber besonders ähnlich sieht es dem Berner Stadtwappen nicht. Die Zinnen oberhalb des Bären habe ich beim Berliner Stadtwappen mal gesehen, aber nicht diese beiden Löwen links und rechts.
Könnte es sich hier vielleicht sogar um ein Fantasiewappen handeln, wo man einfach alles reingepackt hat, was irgendwie eindrucksvoll aussieht?
Das Apothekengefäß würde ich auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren.
Hilfe bei Wappen auf Apothekengefäß - Bern? Berlin?
Moderatoren: Christian Ader, R1126
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Wappen auf Apothekengefäß
Zwar trägt das Wappen der Stadt Bern eine M a u e r k r o n e,
doch dürfte die Angabe „à décor de l'ours de Berne“ irrig sein,
da das abgebildete Wappen n i c h t demjenigen der Stadt Bern
entspricht, vgl.
Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern – Wikipedia .
Bei dem Wappen auf dem kostbaren Chinarinde-Behältnis (Chinin!)
dürfte es sich in der Tat um ein P h a n t a s i e w a p p e n (evtl.
um ein Firmenzeichen) handeln.
Freundliche Grüße vom Rhein
doch dürfte die Angabe „à décor de l'ours de Berne“ irrig sein,
da das abgebildete Wappen n i c h t demjenigen der Stadt Bern
entspricht, vgl.
Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern – Wikipedia .
Bei dem Wappen auf dem kostbaren Chinarinde-Behältnis (Chinin!)
dürfte es sich in der Tat um ein P h a n t a s i e w a p p e n (evtl.
um ein Firmenzeichen) handeln.
Freundliche Grüße vom Rhein
Re: Hilfe bei Wappen auf Apothekengefäß - Bern? Berlin?
Vielen Dank für die Einschätzung. Das hört sich für mich auch logisch an.
Ich würde das Gefäß als Prunkgefäß einordnen, nicht als Gebrauchsgefäß aus einer Serie. Der Apotheker hatte vielleicht eins oder zwei dieser Gefäße mit besonders prominenten Substanzen wie hier der Chinarinde. Diese Gefäße standen dann an repräsentativer Stelle in seiner Offizin. Von daher ergibt es absolut Sinn, wenn der Hersteller solcher Gefäße einen besonders prunkvollen Dekor wählte. Wappen auf Apothekengefäßen ist eigentlich eine Sache der Gotik und Renaissance, aber im Historismus wollte man sich vielleicht darauf zurückbesinnen.
Ich würde das Gefäß als Prunkgefäß einordnen, nicht als Gebrauchsgefäß aus einer Serie. Der Apotheker hatte vielleicht eins oder zwei dieser Gefäße mit besonders prominenten Substanzen wie hier der Chinarinde. Diese Gefäße standen dann an repräsentativer Stelle in seiner Offizin. Von daher ergibt es absolut Sinn, wenn der Hersteller solcher Gefäße einen besonders prunkvollen Dekor wählte. Wappen auf Apothekengefäßen ist eigentlich eine Sache der Gotik und Renaissance, aber im Historismus wollte man sich vielleicht darauf zurückbesinnen.