Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Moderatoren: Markus, Christian Ader
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Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Sehr geehrte Foristen,
ich möchte Sie um Mithilfe bitten bei der Identifizierung eines Wappens. Dieses findet sich auf Glasflaschen des vermutlich ausgehenden 19. Jahrhunderts (1880-1900), die für die Aufbewahrung von Gewürzen verwendet wurden und entsprechende Beschriftungen tragen. Die Etiketten sind vergleichsweise aufwendig, da sie inklusive des besagten und unten näher beschriebenen Wappens in Emaille auf das Glas aufgetragen wurden und mit breiten Goldbordüren eingefaßt sind. Das Ganze kam als Sammlung an mich inklusive eines zeitgenössischen Regals (siehe Abbildungen) und umfaßt insgesamt 41 dieser Behältnisse, wovon alle bis auf eines mit der Inhaltsangabe beschriftet sind.
Ich würde gerne anhand der Identifizierung des Wappens herausfinden, ob dieses auf den ersten Vorbesitzer verweist (z.B. ein adliges oder bürgerliches Haus, das eine bediente Küche unterhielt, ein gastronomischer Betrieb, ein Handelshaus für Specereyen, evtl. auch eine Apotheke) oder ob es eher die Manufaktur dieser Behältnisse selbst (Glasbläserei, Handelshaus für Apothekerzubehöre etc.) betrifft. Der Gedanke, daß es sich mglw. um den Hersteller der Behältnisse selbst oder einen Händler selbiger handelt, kam mir nur in den Sinn, weil eines der Fläschchen unbeschriftet geblieben ist und so die Vermutung aufschien, daß diese auch blanko vertrieben worden sein könnten, wobei das Wappen dann z.B. als Qualitätsauszeichnung im Sinne eines Hoflieferanten o.ä. gedient haben könnte. Ein fehlender Name spricht allerdings wiederum gegen diesen Werbezweck.
Das Objekt stammte zuletzt aus dem Raum Aachen, was jedoch bestenfalls als Indiz einer ursprünglichen Herkunft dienen könnte, ob und inwieweit das Objekt zuvor anderweitig durch die Welt wanderte, ist leider unbekannt.
Ich versuche mich mal an einer losen Beschreibung des Wappens zusätzlich zu den beigefügten Bildern:
- Halbrundschild
- dieser gespalten, links rot, rechts gold
- Schildfigur: zentrierte einfache Lilie, ebenfalls gespalten - links gold, rechts blau, mit drei schwarzen Staubblättern (!)
- Stechhelm mit rotem Sehschlitz
- Helmzier: mit drei Zacken gekrönter, abgerissener Löwenkopf in blau mit roter Zunge, das Haupt mittels goldener in S-Form abwärts gewundener Kette an den Helm (?) gefesselt
Die Elemente, die mir nach meiner bisherigen Recherche als ungewöhnlich erscheinen und daher, wenn von jemandem wiedererkannt, vielleicht am schnellsten zum Ziel führen könnten:
1. die Form der Lilie, deren Mittelblatt sehr ausgreifend gestaltet ist, während die Seitenblätter schmal halbkreisförmig nach unten verlaufen (die Lilie erinnert irgendwie an zwei mit dem Klingenrücken aneinandergelegte Hellebarden oder Enterhaken).
2. die in schwarz deutlich erkennbar dargestellten Staubblätter der Lilienblüte
3. der Umstand, daß das Löwenhaupt angekettet ist - handelt es sich hierbei evtl. gar nicht um einen Löwen, sondern um einen Hund (z.B. Molosser)? Aber kann ein Hund in der Heraldik gekrönt sein? Deutet die Kette evtl. auf ein Abhängigkeits- oder Dienstverhältnis von Wappenträger und der in der Helmzier adressierten Krone hin? Oder versteht der Wappenträger ein mit ihm in Verbindung stehendes Herrschertum als in irgendeiner Weise "an die Kette gelegt"?
4. die mir etwas seltsam, um nicht zu sagen fehlerhaft anmutende Verkehrung von blau und gold nur im oberen rechten Viertel der Helmdecke (durchgehend auf allen Fläschchen), im Gegensatz zu allen anderen Vierteln, so daß hier die Symmetrie gewollt (warum?) durchbrochen erscheint. Dies könnte natürlich auch als Nachlässigkeit verstanden werden, andererseits ist das Wappen jedoch so detailliert und präzise, daß der Wappenmaler sogar den Schattenwurf der Kette auf das Löwenhaupt festhält.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß nahezu alle Fläschchen Reste der etikettierten Gewürze aufweisen, diese reichen von Tonkabohne über Curry bis Muskat, Nelken etc. also alles, was in der Tat eher kulinarisch von Bedeutung ist als pharmazeutisch. Sie stammen also alle aus einem Zusammenhang, in dem diese Gewürze tatsächlich eine Verwendung fanden, was m.E. eher ausschließt, daß es sich bei dem Wappen um das einer (Hof-)Apotheke handelt. Außer eine solche hätte blanko-Fläschchen hergestellt/herstellen lassen/vertrieben.
Ein weiterer Umstand scheint ebenfalls nahezulegen, daß es sich beim Erstbesitzer eher um einen Praktiker in Gewürzsachen als um einen Händler handelt, da in den Fläschchen neben durchaus kostspieligen Gewürzen (Tonka, Nelken, Anis, Cayennepfeffer, Vanille etc.) auch und insbesondere im Hinblick auf die Herkunftsepoche vermutlich völlig gewöhnliche, also kaum mit Profit handelbare Gewürze (Petersilie, Knoblauch, Bohnenkraut, Kerbel, Liebstöckl) enthalten waren.
Die Gefäße weisen untereinander durchgehend Abweichungen der Maße auf, keine zwei Fläschchen sind identisch, dagegen erscheint das emaillierte Wappen in den Maßen geradezu seriell gefertigt, hier liegen kaum Abweichungen vor (außer bei den Kolorierungen, dort ist Handarbeit unverkennbar). Dies legt den Schluß nahe, daß die Etikettierung mglw. unabhängig von der Herstellung der Fläschchen angefertigt worden sein könnte, was ein deutlicher Hinweis darauf wäre, daß das Wappen vom Erstbesitzer - vermutlich einem "Gewürzpraktiker" - aufgebracht wurde bzw. von diesem in Auftrag gegeben wurde.
Kurzum, meine Vermutung geht dahin, daß es sich bei dem Wappenträger entweder um einen Hersteller, evtl. auch Händler derartiger Gefäße handelt oder aber um den Betreiber einer höfischen Küche oder gehobenen Gastwirtschaft/Restauration, der die Mittel und das Traditionsbewußtsein hatte sich diese speziell aufs eigene Haus angepaßte Gefäße anfertigen lassen zu können. Es wäre mir natürlich sehr daran gelegen, diese Vermutung sachkundig be- oder ggf. auch widerlegen zu können. Das Wappen ist gewiß der Schlüssel hierzu.
Für Anregungen, Hinweise oder natürlich auch gleich des Rätsels ganze Lösung bin ich jederzeit empfänglich - ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse bis hierher und stehe für weitergehende Fragen gerne zur Verfügung!
Mit verbindlichen Grüßen,
Captainahab - heute mal nicht auf Walfang
ich möchte Sie um Mithilfe bitten bei der Identifizierung eines Wappens. Dieses findet sich auf Glasflaschen des vermutlich ausgehenden 19. Jahrhunderts (1880-1900), die für die Aufbewahrung von Gewürzen verwendet wurden und entsprechende Beschriftungen tragen. Die Etiketten sind vergleichsweise aufwendig, da sie inklusive des besagten und unten näher beschriebenen Wappens in Emaille auf das Glas aufgetragen wurden und mit breiten Goldbordüren eingefaßt sind. Das Ganze kam als Sammlung an mich inklusive eines zeitgenössischen Regals (siehe Abbildungen) und umfaßt insgesamt 41 dieser Behältnisse, wovon alle bis auf eines mit der Inhaltsangabe beschriftet sind.
Ich würde gerne anhand der Identifizierung des Wappens herausfinden, ob dieses auf den ersten Vorbesitzer verweist (z.B. ein adliges oder bürgerliches Haus, das eine bediente Küche unterhielt, ein gastronomischer Betrieb, ein Handelshaus für Specereyen, evtl. auch eine Apotheke) oder ob es eher die Manufaktur dieser Behältnisse selbst (Glasbläserei, Handelshaus für Apothekerzubehöre etc.) betrifft. Der Gedanke, daß es sich mglw. um den Hersteller der Behältnisse selbst oder einen Händler selbiger handelt, kam mir nur in den Sinn, weil eines der Fläschchen unbeschriftet geblieben ist und so die Vermutung aufschien, daß diese auch blanko vertrieben worden sein könnten, wobei das Wappen dann z.B. als Qualitätsauszeichnung im Sinne eines Hoflieferanten o.ä. gedient haben könnte. Ein fehlender Name spricht allerdings wiederum gegen diesen Werbezweck.
Das Objekt stammte zuletzt aus dem Raum Aachen, was jedoch bestenfalls als Indiz einer ursprünglichen Herkunft dienen könnte, ob und inwieweit das Objekt zuvor anderweitig durch die Welt wanderte, ist leider unbekannt.
Ich versuche mich mal an einer losen Beschreibung des Wappens zusätzlich zu den beigefügten Bildern:
- Halbrundschild
- dieser gespalten, links rot, rechts gold
- Schildfigur: zentrierte einfache Lilie, ebenfalls gespalten - links gold, rechts blau, mit drei schwarzen Staubblättern (!)
- Stechhelm mit rotem Sehschlitz
- Helmzier: mit drei Zacken gekrönter, abgerissener Löwenkopf in blau mit roter Zunge, das Haupt mittels goldener in S-Form abwärts gewundener Kette an den Helm (?) gefesselt
Die Elemente, die mir nach meiner bisherigen Recherche als ungewöhnlich erscheinen und daher, wenn von jemandem wiedererkannt, vielleicht am schnellsten zum Ziel führen könnten:
1. die Form der Lilie, deren Mittelblatt sehr ausgreifend gestaltet ist, während die Seitenblätter schmal halbkreisförmig nach unten verlaufen (die Lilie erinnert irgendwie an zwei mit dem Klingenrücken aneinandergelegte Hellebarden oder Enterhaken).
2. die in schwarz deutlich erkennbar dargestellten Staubblätter der Lilienblüte
3. der Umstand, daß das Löwenhaupt angekettet ist - handelt es sich hierbei evtl. gar nicht um einen Löwen, sondern um einen Hund (z.B. Molosser)? Aber kann ein Hund in der Heraldik gekrönt sein? Deutet die Kette evtl. auf ein Abhängigkeits- oder Dienstverhältnis von Wappenträger und der in der Helmzier adressierten Krone hin? Oder versteht der Wappenträger ein mit ihm in Verbindung stehendes Herrschertum als in irgendeiner Weise "an die Kette gelegt"?
4. die mir etwas seltsam, um nicht zu sagen fehlerhaft anmutende Verkehrung von blau und gold nur im oberen rechten Viertel der Helmdecke (durchgehend auf allen Fläschchen), im Gegensatz zu allen anderen Vierteln, so daß hier die Symmetrie gewollt (warum?) durchbrochen erscheint. Dies könnte natürlich auch als Nachlässigkeit verstanden werden, andererseits ist das Wappen jedoch so detailliert und präzise, daß der Wappenmaler sogar den Schattenwurf der Kette auf das Löwenhaupt festhält.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß nahezu alle Fläschchen Reste der etikettierten Gewürze aufweisen, diese reichen von Tonkabohne über Curry bis Muskat, Nelken etc. also alles, was in der Tat eher kulinarisch von Bedeutung ist als pharmazeutisch. Sie stammen also alle aus einem Zusammenhang, in dem diese Gewürze tatsächlich eine Verwendung fanden, was m.E. eher ausschließt, daß es sich bei dem Wappen um das einer (Hof-)Apotheke handelt. Außer eine solche hätte blanko-Fläschchen hergestellt/herstellen lassen/vertrieben.
Ein weiterer Umstand scheint ebenfalls nahezulegen, daß es sich beim Erstbesitzer eher um einen Praktiker in Gewürzsachen als um einen Händler handelt, da in den Fläschchen neben durchaus kostspieligen Gewürzen (Tonka, Nelken, Anis, Cayennepfeffer, Vanille etc.) auch und insbesondere im Hinblick auf die Herkunftsepoche vermutlich völlig gewöhnliche, also kaum mit Profit handelbare Gewürze (Petersilie, Knoblauch, Bohnenkraut, Kerbel, Liebstöckl) enthalten waren.
Die Gefäße weisen untereinander durchgehend Abweichungen der Maße auf, keine zwei Fläschchen sind identisch, dagegen erscheint das emaillierte Wappen in den Maßen geradezu seriell gefertigt, hier liegen kaum Abweichungen vor (außer bei den Kolorierungen, dort ist Handarbeit unverkennbar). Dies legt den Schluß nahe, daß die Etikettierung mglw. unabhängig von der Herstellung der Fläschchen angefertigt worden sein könnte, was ein deutlicher Hinweis darauf wäre, daß das Wappen vom Erstbesitzer - vermutlich einem "Gewürzpraktiker" - aufgebracht wurde bzw. von diesem in Auftrag gegeben wurde.
Kurzum, meine Vermutung geht dahin, daß es sich bei dem Wappenträger entweder um einen Hersteller, evtl. auch Händler derartiger Gefäße handelt oder aber um den Betreiber einer höfischen Küche oder gehobenen Gastwirtschaft/Restauration, der die Mittel und das Traditionsbewußtsein hatte sich diese speziell aufs eigene Haus angepaßte Gefäße anfertigen lassen zu können. Es wäre mir natürlich sehr daran gelegen, diese Vermutung sachkundig be- oder ggf. auch widerlegen zu können. Das Wappen ist gewiß der Schlüssel hierzu.
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Captainahab - heute mal nicht auf Walfang
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Hallo und Willkommen hier im Forum!
Leider sind die Bilder nicht einsehbar.
Bilder können hier nicht direkt von der Festplatte hochgeladen werden!
Sie benötigen dazu einen Bildhoster.
1. Einen Bilderhoster wie z.B. https://postimages.org/ aufrufen
2. „Wählen Sie Bilder aus“ anklicken
3. Bild aus einem Ordner des PCs auswählen und mit „öffnen“ hochladen
4. Entweder den Link „Vorschaubild für Foren“ oder „Direktlink für Foren“ in Deinen Beitrag hier reinkopieren. Fertig!
Noch ein Tipp: Mit der Funktion "Vorschau" kannst Du Deinen Beitrag prüfen, bevor Du ihn absendest.
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Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Ich habe mir mal erlaubt die URL der Bilder gegen die richtige Grafikadresse auszutauschen.
Bilder sind jetzt im Beitrag sichtbar.
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- Beiträge: 3
- Registriert: 22.05.2022, 22:41
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Nun erstmal "Willkommen im Forum"!
Das Wappen selbst ist heraldisch korrekt gezeichnet und mit der Lilie auch schlicht gehalten. Vom Stil her würde ich es auch um 1900 und bürgerlich einordnen. Heraldisch beschreiben würde ich es wie folgt:
Im Rot und Gold gespaltenen Schild eine natürliche Lilie in Gold und Blau gespalten. Auf dem Helm (hier Stechhelm) mit blau-goldenen Decken ein aus der Decke wachsender Löwenrumpf, blau gekrönt und rot gezungt mit Halsring und Kette in gold.
Im Wappenbilderlexikon zum Siebmacher bürgerl. Wappen und im Buch Aachener Wappen konnte ich es nicht finden. Es wird auf jeden Fall schwer werden das Wappen zu zuordnen und falls es nirgends eingetragen ist gar unmöglich.
Das Wappen selbst ist heraldisch korrekt gezeichnet und mit der Lilie auch schlicht gehalten. Vom Stil her würde ich es auch um 1900 und bürgerlich einordnen. Heraldisch beschreiben würde ich es wie folgt:
Im Rot und Gold gespaltenen Schild eine natürliche Lilie in Gold und Blau gespalten. Auf dem Helm (hier Stechhelm) mit blau-goldenen Decken ein aus der Decke wachsender Löwenrumpf, blau gekrönt und rot gezungt mit Halsring und Kette in gold.
Im Wappenbilderlexikon zum Siebmacher bürgerl. Wappen und im Buch Aachener Wappen konnte ich es nicht finden. Es wird auf jeden Fall schwer werden das Wappen zu zuordnen und falls es nirgends eingetragen ist gar unmöglich.
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- Beiträge: 3
- Registriert: 22.05.2022, 22:41
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Hallo Gerd,
erstmal danke für die schnelle Blasonierung! Aufgrund der Kette würde ich doch mittlerweile dahin tendieren, daß es sich um einen Bärenrumpf, nicht jedoch um einen Löwen handelt. Letzteren finde ich nirgends angekettet. Beim Bären dagegen häufiger. Kann das mglw. in eine regionale Richtung deuten?
Beste Grüße,
captainahab
erstmal danke für die schnelle Blasonierung! Aufgrund der Kette würde ich doch mittlerweile dahin tendieren, daß es sich um einen Bärenrumpf, nicht jedoch um einen Löwen handelt. Letzteren finde ich nirgends angekettet. Beim Bären dagegen häufiger. Kann das mglw. in eine regionale Richtung deuten?
Beste Grüße,
captainahab
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Hallo,
Ich hätte auch auf einen Löwen getippt.
Der Bär hat meist eine längere Schnautze!
Warum sollte ein Löwe nicht angekettet sein?
Ist doch mal was anderes! Auch wenn man sowas angeblich selten in der Heraldik findet. Habe es jetzt nicht überprüft!
Aber sehen wir im Schild wirklich eine Lilie?
Sieht er untypisch für eine Lilie aus wie wir sie aus der Heraldik kennen. Könnte allerhöchstens einer natürlichen Lilie gleichen die etwas stilisiert wurde. Schlechte heraldische Ausführung?
Oder ist es eine andere stilisierte Pflanze?
Ich hätte auch auf einen Löwen getippt.
Der Bär hat meist eine längere Schnautze!
Warum sollte ein Löwe nicht angekettet sein?
Ist doch mal was anderes! Auch wenn man sowas angeblich selten in der Heraldik findet. Habe es jetzt nicht überprüft!
Aber sehen wir im Schild wirklich eine Lilie?
Sieht er untypisch für eine Lilie aus wie wir sie aus der Heraldik kennen. Könnte allerhöchstens einer natürlichen Lilie gleichen die etwas stilisiert wurde. Schlechte heraldische Ausführung?
Oder ist es eine andere stilisierte Pflanze?
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Dieses Wappen stammt von 1971. Die Graphik ist eine Gestaltung von Lothar-Müller-Westphal. Stil unverkennbar, Signet der Originalgraphik wurde für den Etikettendruck entfernt. Der Wappenstifter war Günter Schmitt, Apotheker, zum Zeitpunkt der Stiftung tätig in Güdingen. Er ließ für seine Apo eine Retro-Einrichtung im Stil des Barocks anfertigen. Ergo alles post-1971.
Das Motiv ist nicht einfach zu erkennen, das Gestaltungsvorbild der Orchidee war möglicherweise Paphiopedilum sp.
Schmitt: In rot-golden gespaltenem Schild eine golden-blau gespaltene Orchideenblüte. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein blaugekrönter, rotgezungter blauer Löwenrumpf mit goldenem Halsband und s-förmig geschwungener goldener Kette an den Helm gefesselt.
Die Familie stammt aus Oermingen, Krs. Zabern/Elsaß. Quelle: Deutsche Wappenrolle DWR Band: XXIII Seite: 60 Nummer: 6587/71
Das Motiv ist nicht einfach zu erkennen, das Gestaltungsvorbild der Orchidee war möglicherweise Paphiopedilum sp.
Schmitt: In rot-golden gespaltenem Schild eine golden-blau gespaltene Orchideenblüte. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein blaugekrönter, rotgezungter blauer Löwenrumpf mit goldenem Halsband und s-förmig geschwungener goldener Kette an den Helm gefesselt.
Die Familie stammt aus Oermingen, Krs. Zabern/Elsaß. Quelle: Deutsche Wappenrolle DWR Band: XXIII Seite: 60 Nummer: 6587/71
Zuletzt geändert von Bernhard am 12.06.2022, 01:06, insgesamt 1-mal geändert.
- Claus J.Billet
- Heraldiker
- Beiträge: 6775
- Registriert: 22.11.2004, 08:57
- Wohnort: 70794 Filderstadt
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Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
@ Bernhard
Danke, exakt dort eingetragen
Quelle: Deutsche Wappenrolle
DWR Band: XXIII Seite: 60 Nummer: 6587/71
Danke, exakt dort eingetragen
Quelle: Deutsche Wappenrolle
DWR Band: XXIII Seite: 60 Nummer: 6587/71
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Hallo Bernhard, schön Dich auch mal wieder hier zu sehen !
Danke für den Fund, sehr schön gemacht!
Die Apotheker kennen sich halt untereinanter !
Danke für den Fund, sehr schön gemacht!
Die Apotheker kennen sich halt untereinanter !
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
danke, dito, die Freude ist ganz meinerseits.
Hmmm - nicht ganz meine Generation. Als dieses Wappen entstand, ging ich noch nicht mal zur Grundschule.
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Moin Bernhard,
willkommen zurück. Würde mich freuen, hier künftig wieder öfter von Dir zu lesen....
Schöne Grüße aus dem Norden
Jochen
willkommen zurück. Würde mich freuen, hier künftig wieder öfter von Dir zu lesen....
Schöne Grüße aus dem Norden
Jochen
Ne suy plus vil que les aultres
jochen
jochen
Re: Unbekanntes emailliertes Wappen auf Apotheker- / Gewürzgefäßen
Interessant, dass hier der Helm mit der Zier durch eine Kette verbunden wird. Dadurch wird der Helm irgendwie auch Teil der Helmzier. Dieses Stilelement war mir nicht bekannt.
Beste Grüsse
Dirk
Dirk