Prag 1648

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Gerd
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Beitrag von Gerd » 09.08.2022, 13:09

Hier nun ein Wappen das man als Beispiel nehmen könnte wie ein Wappen nicht aussehen soll.

von Miestský

Georg Daniel Miestský wurde am 18. Juni 1659 durch Kaiser Leopold I. in den Adelsstand erhoben.

Georg Daniel Miestský kam aus Petschau (Bečov nad Teplou) und studierte 1648 an der Universität Prag, wo er am 5. Mai 1648 seinen Bachelorabschluß machte. Nach Beginn der Belagerung der Prager Städte durch schwedische Truppen trat er der Studentenlegion bei und nahm als Musketier der dritten Kompanie an allen Kämpfen bis zum Abzug des Feindes teil. Er war dabei tapfer und zeichnete sich in den Kämpfen beim großen Durchbruch aus wo er verwundet wurde. Ungewöhnlich für diese Zeit ist die Nobilitierung ohne Prädikat, was in Böhmen nicht die Regel war und lediglich außerhalb Böhmens, vor allem in Ungarn, im Reich üblich war.

Blason des Wappens wie eingetragen:

Nemlichen einen quartirten Schild, dessen untere hintere, und obere vordere ganz weis ist, auf welchen Jeden ein aufrechts stehender gekrönter gelber Löw zusehen, mit über den Rucken gewundenen doppelten Schweif, aufgerissenen Rachen, und roth ausgeschlagener Zunge, in beeden Branckhen eine eiserne Kugel haltend, der unter sich gegen der der rechten Hand, und der obere gegen der lincken wendende, das vordere untere, und hintere obere Feld ist blau, in welchem Jeden ein gewaffneter Arm erscheinet, mit der Faust ein zweischneidiges Schwerdt zum Hieb haltende, der untere ist vor sich, der obere aber linke Hand gerichtet. In der Mitte des Schilds ist ein Herzschildlein, und darinnen auf grinen Hüglein ein Flecken mit Thurn, und Hausern zu sehen. Ob solchen Schild stehet ein freyer offenter adelicher Turniershelm, auf der linken Hand mit weiß oder silberfarben, und gelb oder goldfarben, auf der rechten aber mit roth oder rubinfarb, und blau oder lasurfarben Helmdecken, und darob einer Königlich goldenen Kron gezieret, aus welcher ein lincker Hand gewendter gekrönter gelber Löw mit über den Rucken gewundenen doppelten Schweif, aufgerissenen Rachen, und roth ausgeschlagener Zunge in beeden brancken eine eiserne Stuckkugel haltend, zu sehen.

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Saalbuch 67, Fol. 352v - 359
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Beitrag von Gerd » 11.08.2022, 13:03

Naso von Löwenfels

Ephraim Ignatius Naso wurde am 20. Dezember 1667 durch Kaiser Leopold I. mit dem Prädikat „von Löwenfels“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.

Die ursprünglich aus Italien stammende Familie ließ sich im 16.Jh. mit Julius und Alexander in Schlesien nieder. Nachkommen waren Ludwig, Oberst unter Ferdinand I., Ladislaus, kaiserl. Rath bei Rudolph II. und Salamon Johann, Bürgermeister von Schweidnitz (Świdnica). Der Sohn von letzterem, Ephraim Ignatius (1610-1680), hatte Philosopie studiert und trat danach in den öffentl. Dienst ein. Zur Zeit des Einmarsches der Schweden in der Prager Kleinseite hielt er sich in Prag auf und trat der Studentenlegion bei. Er kämpfte in ihren Reihen als Ausrüstungsschreiber und Musketier bis der Feind abgezogen war. Danach wurde er Konzipist der Expedition des schlesischen hohen Rathes. Sein Sohn Carl Ehrenfried war in den Benediktinerorden eingetreten und lebte noch 1704 unter dem Klosternamen Josef als Prior in Braunau (Broumov).

Blason des Wappens wie eingetragen:

Nemblichen einen quartirt oblänglichten Schildt, dessen hinter unter, undt forder ober Veldung roth- oder rubinfarb, undt in Jeder derselben ein gantz weiß- oder Silberfarber aufrechts stehender, undt gegen der rechten Seithen gewenter grimmiger Lew, mit ofenen Rachen, roth außgeschlagener Zungen, uber den rucken aufwerts gewundenen doppelten Schweiff, seines beede fordere Branckhen von sich außstrekhendt, unndt Jeder mit einem Lorberkrantz geziehret. Das hinter obere, unndt forder untere Thail des Schildts ist ganz weiß- oder Silberfarb, undt in jedem derselben drey Creitzweis gelegte Pfeil, die Spitze uber sich wendendt, undt nach der Zwerch mit einem rotten Bandt umbbunden, dessen ende Bederseits außfliegen, erscheinen thuen. Ob diesem Schildt stehet ein freier offener Adelicher Thurniers helmb zur hintern mit roth- oder rubin-, undt weiß- oder silberfarben, zuer fordern aber schwarz- oder kholl-, und gelb- oder goldtfarben helmdekhen, undt mit einer Königlich guldenen Cron geziehrt, auf welcher ein weiß- oder Silberfarber, mit einem Lorber Cranz geziehrter, unndt zuer rechten gewehnter grimmiger Lew, mit offenem rachen, roth außgeschlagewner Zungen, uber sich gewundenen doppelten Schweiff, biß auf die Hüffte, seine beede fordere Brankhen von sich außstreckhendt, und in der rechten Cadurciam oder virgam Mercurii aufrechts, in der linkhen aber wie drunten im Schildt drey Pfeile mit einem rothen bandt nach der Zwerch umbbunden, deren spitz über sich haltendt, zue sehen ist.

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Saalbuch 79, Fol. 352 – 360
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 8. Abt., T. 2: Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien, 2. Teil, Nürnberg 1890, S. 84
(Die erwähnte Ritterstandserhebung ist weder im Prager noch im Wiener Archiv nachweisbar!)
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Beitrag von Gerd » 13.08.2022, 11:01

Schebl vom Blutigen Fels

Karl Ferdinand Schebl wurde am 17. August 1649 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „vom Blutigen Fels“ in den böhmischen Vladykenstand erhoben.

Karl Ferdinand Schebl stammt aus einer altstädtischen bürgerlichen Prager Familie. Sein Vater Jakub kaufte 1630 in in der Prager Altstadt das Nr. 156 „U černého hada“ (Zur schwarzen Schlange) für 750 Schock Meißner Groschen. Ab November 1642 studierte Karl Ferdinand an der Philosophischen Fakultät der Prager Universität wo er am 9. Mai 1644 mit dem Bachelor abschloss und 1945 ein Jurastudium begann. Während der schwedischen Belagerung Prags war er Mitglied der Studentenlegion und sorgte als Fourier für Nachschub. Er nahm auch an allen Expeditionen und Angriffen gegen den Feind teil und wurde bei einem Scharmützel so schwer am Bein verwundet, das kaum noch Hoffnung für Rettung bestand.

Oberst Franz Schöbl (1868-1937), Sohn des Dr. Eduard Schöbl und Enkel des Johann Schöbl, wurde im April 1915 Kommandeur des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 21 mit dem er sich bei schweren Kämpfen an der Ostfront im Mai 1915 auszeichnete, als er an vorderster Front einen Angriff erfolgreich zu Ende bringen konnte. Während des Kampfes explodierte neben ihm eine russische Granate, was zu bleibenden Hörverlust führte. Dazu kam eine Schusswunde an der Wade. Er blieb aber bis zum Ende des Angriffs an vorderster Front und ließ sich erst dann ins Lazarett bringen. Dafür erhielt er am 17. August 1918 das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens und damit auch automatisch den einfachen Adel verliehen. Auf Grundlage der Ordensstatuten beantragte er die Erhebung zum Freiherrn mit dem Prädikat „von Blutigenfels“, das seinem angeblichen Vorfahren Karl Ferdinand verliehen wurde. Da er die Abkunft jedoch mangels Belegen nicht beweisen konnte, trat er von seinem Anliegen zurück, welches er am 16. Oktober 1918 dem Innenministerium mitteilte und gleichzeitig die Taxe für das Diplom entrichtete. Nach Gründung der Tschechoslowakei trat er in den Dienst der tschechoslowakischen Armee und wurde bereits am 25. November 1918 kommandierender General in der Slowakei, wo erbitterte Kämpfe um die Grenzen der neuen Republik stattfanden. Im Krieg mit den Ungarn gelang es ihm fast das gesamte Gebiet zu kontrollieren das die Tschechoslowakei beanspruchte. 1919, bereits im Rang eines Generalmajors, wurde er zum Kommandeur des Regionalen Militärkommandos für die Slowakei ernannt. Nach seiner Pensionierung lebte er in Böhmen und verstarb in České Budějovice (Budweis). Aus der Ehe mit Vilemína Singerová (1888-?) hatte er die Kinder Heinrich (Jindřich), geb. 1903, Franz (František), geb. 1908 und Maria, geb. 1912.

Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen übersetzt:

Der Schild ist durchgehend schwarz und weiß nach Art eines Schachbrettes, vom Grunde des selben ist ein Felsen mit einer Höhle, unten grün und weiß, oben rot als wäre er mit Blut besprengt, auf dem ein Löwe von gelber oder goldener Farbe mit zur rechten Seite nach oben unter einer goldenen Krone steht, mit herausgeschlagener roter Zunge und doppeltem Schweif auf den Hinterbeinen stehend, in der rechten Pranke eine Granate oder Feuerkugel haltend.Auf dem Schild ist ein offener ritterlicher Stechhelm und drumherum Bänder in gelb oder golden und blau oder lasurfarben und auf der rechten Seite rot oder rubinfarben und weiß oder silbern herunterhängend zu sehen. Darauf ist eine königliche goldene Krone, woraus ein gekrönter goldener Löwe von der Hüfte an erscheint, der in der rechten Pranke eine corona muralis hält, zwischen zwei Büffelhörnern, deren linkes unten blau oder lasurfarben und oben schwarz oder kohlfarben, das rechte aber unten rot oder rubinfarben und oben weiß oder silberfarben ist.

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Saalbuch 32b, Fol. 914 – 917
Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Karl I. / IV. Károly király (1916-1921), 2. erweiterte Auflage – Arno Kerschbaumer, S. 163 und 184
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Beitrag von Gerd » 14.08.2022, 11:35

Pietsch von Münenberg

Johann Pietsch wurde am 3. April 1652 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Münenberg“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.

Johann Pietsch stammte aus Grottkau (Grodków) in Oberschlesien und studierte 1648 an der Philosophischen Fakultät der Prager Universität. Nach dem schwedischen Angriff im Juli 1648 schloss er sich der Studentenlegion an. Als Musketier der zweiten Kompanie nahm er sowohl an Überfällen gegen den Feind als auch bei der Verteidigung der Stadt teil und zeichnete sich besonders im Kampf auf den Mauern und dem Vernichten von feindlichen Minen aus. Nach dem Friedensschluss schloss er sein Studium am 6. Mai 1649 mit dem Bachelor und am 11. August 1650 mit dem Magister ab und begann 1651 ein Jurastudium.

Blason des Wappens wie eingetragen:

Nemblichen einen ganz rothen Schildt, in deßen Grundt eine weiße Ringmauer mit quaterstuckhen zu sehen, auf welcher ein grünlichtes hüblein worauf ein vorwerdts aufstehender Löwe sich erzeiget, deßen untere halbe theyl schwarz, der obere aber gelb, wie ingleichen auch der uber derruckhen gewundener doppelten Schweif gefärbt, mit aufgerißenen rachen, roth außgeschlagener Zunge, in der rechten Brankhen ein zweyschneidiges Schwerdt haltend. Ob solchen Schildt stehet ein freyer ofener adelicher Turniers-Helmb, auf der linkhen mit weiß oder silberfarb unndt roth oder rubinfarben, auf der rechten handt aber mit schwarz, oder kohl- undt gelb oder goldtfarben Helmbdeckhen unndt darob einer Königlich guldinen Cron geziehret, auß welcher sich zwey mit den Sachsen einwertsgekherte Adlers-Flügel erschwingen, des hintern untere halbe Theyl ist roth, das obere weis, des fortern untere halbe theyl aber schwarz, unndt das obere gelb, ob der Cron zwischen diesen beiden Flügeln erzeiget sich ein halber geharnischter Kriegsman, mit seiner Sturmb-Hauben, den linkhen Armen an den Gürttel spreuzende, in der rechten Faust aber ein zweyschneidiges Schwerdt haltende.

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Saalbuch 63, Fol. 519v – 528v
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 8. Abt., T. 3: Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien, 3. Teil, Nürnberg 1894, S.167 (linke Seite des Fluges nicht korrekt tingiert)
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Beitrag von Gerd » 15.08.2022, 18:10

Scholz von Schollenbach

Johann Georg Scholz wurde am 27. Februar 1651 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Schollenbach“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.

Johann Georg Scholz (in lateinischen Texten auch Scultetus oder Scultetius genannt) stammte aus dem oberlausitzischen Ostritz. In Prag studierte er ab 1644 an der Philosophischen Fakultät, wo er am 3. Mai 1646 den Bachelor- und am 13. August 1647 den Magistergrad erreichte. 1648 begann er ein Jurastudium. Nach dem schwedischen Einmarsch in der Prager Kleinseite und der Wiederherstellung der Studentenlegion im Sommer desselben Jahres wurde er zum Gefreiten der 2ten Kompanie ernannt und zeichnete sich besonders bei der Verteidigung der Neustädter Mauer gegen die Angriffe der Truppen von General Wittenberg aus. Später kämpfte er bei der Verteidigung der Mauer bei Karlov und schließlich am Pferdetor. Seine Nachkommen lebten wahrscheinlich später in Schlesien.

Blason des Wappens wie eingetragen:

Alß mit Nahmen einen rothen Schildt, in dessen Grund Falls biß auf die Mitte desselben ein Ringmaur von Quaterstuckhen mit Ihren Zinnen zue Sehen, ob derselben erscheinet biß an die Hüffte ein weisser gegen der rechten Handt gewendter grimmiger Löw mit über den Ruckhen gewundenen doppelten Schweiff, aufgerissenen Rachen, roth ausgeschlagener Zunge, und einer Königlichen guldenen Cron gezieret, mit der linckhen fordern Prankhen eine oblenglichten Schild, so in der Mitten von oben herunder also abgetheilet, das hindere halbe Theil ganz gelb, das fordere aber schwarz ist, in der Mitte solches Schilts ist ein Creuz mit Farben also abgetheillt zu sehen, daß das rechte Theil desselben auf den schwarzen Feld weiß,und das andere halbe Theil auf den linckhen gelben Feldt roth ist, haltende, in der rechten Brankhen hatt er ein zweyschneidiges Schwerdt mit verguldten Knopf und Creuz, ob solchen Schilt stehet ein freyer offener Adelicher Helmb, auf der linckhen mit Schwarz, und gelb, auf der rechten Hand aber mit weiß und rothen Helmdeckhen, und darob einer Königlichen guldinen Cron gezieret, auß welcher sich zwey mit den Mundlöchern außwerts gekherte Püffelß Hörner erzeigen, mit Farben also abgetheillet, daß das halbe undere Theil roth, das obere halbe Theil aber weiß, das rechten untere halbe gelb, und daß obere halbe Theil schwarz ist, in der Mitte diser Püffelß Hörner ob der Cron ist zu sehen ein feurige Granat Kugel, mit über sich außwerffenden feurigen Funckhen, und Flammen.


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Saalbuch 63, Fol. 270 - 278v
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Beitrag von Gerd » 15.08.2022, 18:18

Stecklar von Mienstein

Johann Stecklar wurde am 27. August 1652 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Mienstein“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.

Johann Stecklar stammte aus einer Leibeigenenfamilie aus Hohenbruck (Třebechovice pod Orebem). In Prag studierte er an der Philosophischen Fakultät und erlangte am 5. Mai 1648 den Bachelorabschluss. Während der Belagerung der Stadt durch schwedische Truppen war er Musketier in der 3ten Kompanie der Studentenlegion und zeichnete sich besonders bei den Kämpfen beim großen Durchbruch und bei der Abwehr des Feindes an den Mauern aus. Am 26. Juli 1649 erlangte er den Magisterabschluss in Philosophie und begann danach ein Jurastudium in Prag. Im März 1650 wurde er von Rudolf Graf Colloredo-Walsee aus der Leibeigenschaft entlassen.

Blason des Wappens wie eingetragen:

Nemblichen einen Schildt, welcher mit einer Zwerch Lini von der rechten gegen der linkhen Handt abwerts in zwey Theyl abgetheilet ist, auff deßen untern Grundt eine Durchlöcherte Ringmawr mit in die Hoch geworffen, und hin und herzerstreuten Stainen zu sehen, das obere Theyl ist mit weis und blawen Wecklein wechsel weis geziehret auff welchem ein über sich steigender rother Löw mit über den Ruckhen geworffenen doppelten Schweiff auffgerißenen Rachen, und roth ausgeschlagener Zunge zu sehen, deßen rechte Brabckhen mit einem Stein zum Wurff gerichtet, ob solchem Schildtstehet ein freyer offener adelicher Turniers Helmb auff der linckhen mit weißen und rothen auff der rechten Handt aber mit schwarz und gelben Helmbdeckhen, und darob einer Königlichen guldinen Cron gezihret, auff welcher ein einköpffiger gegen der rechten Handt gewendter schwarzer Adler zu sehen, mit ausgeschwungenen Flügeln, auffgethanen Schnabel, und roth außgeschlagener Zungen, in dem rechten Krählen eine blawe Kugel haltende.

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Saalbuch 63, Fol. 713v - 721
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Re: Prag 1648

Beitrag von Tejas552 » 19.08.2022, 08:22

Gerd hat geschrieben:
09.08.2022, 13:09
....
Georg Daniel Miestský wurde am 18. Juni 1659 durch Kaiser Leopold I. in den Adelsstand erhoben.
...

Ungewöhnlich für diese Zeit ist die Nobilitierung ohne Prädikat, was in Böhmen nicht die Regel war und lediglich außerhalb Böhmens, vor allem in Ungarn, im Reich üblich war.

....
Ich vermute, dass bei Georg Daniel Mietsky auf das Prädikat "von" verzichtet wurde, weil Mietsky schon als "von Mietska" gelesen werden kann.

PS: Das Wappen Miestky ist wirklich ein heralidischer Tiefpunkt in einer Phase die bereits ansich durch ihr tiefes Niveau auffällt.
Zuletzt geändert von Tejas552 am 19.08.2022, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüsse
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Beitrag von Gerd » 19.08.2022, 09:39

Tejas552 hat geschrieben:
19.08.2022, 08:22
Ich vermute, dass bei Georg Daniel Mietsky auf das Prädikat "von" verzichtet wurde, weil Mietsky schon also "von Mietska" gelesen werden kann.
Nein, darauf wurde nicht verzichtet. Es heißt "von Miestský". "von Miestská" wäre im Tschechischen die weibliche Form, als z.B. einer Tochter, dann wird aber auch statt dem ..ie.. ein ..ě.. geschrieben. Das "ie" wird hier auch nicht als langes "i" gesprochen, sondern als "i" und "e".
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Re: Prag 1648

Beitrag von Tejas552 » 19.08.2022, 10:16

Gerd hat geschrieben:
19.08.2022, 09:39
Tejas552 hat geschrieben:
19.08.2022, 08:22
Ich vermute, dass bei Georg Daniel Mietsky auf das Prädikat "von" verzichtet wurde, weil Mietsky schon als "von Mietska" gelesen werden kann.
Nein, darauf wurde nicht verzichtet. Es heißt "von Miestský". "von Miestská" wäre im Tschechischen die weibliche Form, als z.B. einer Tochter, dann wird aber auch statt dem ..ie.. ein ..ě.. geschrieben. Das "ie" wird hier auch nicht als langes "i" gesprochen, sondern als "i" und "e".
Ok, was meintest Du dann damit dass es ungewöhnlich sei, dass eine Nobilitierung ohne "Prädikat" durchgeführt wurde?
Beste Grüsse
Dirk

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Beitrag von Gerd » 19.08.2022, 10:24

Damit ist gemeint das nach dem Familiennamen das "von" kommt und dann ein Prädikt, z.B. "Löwenberg". So wie bei Johann Stecklar ein "von Mienstein" angefügt wurde. Hier wurde einfach nur ein "von" vor den Familiennamen gesetzt. Das war untypisch für diese Zeit im Königreich Böhmen.
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Re: Prag 1648

Beitrag von Tejas552 » 19.08.2022, 14:47

Verstehe, ich hatte gedacht das mit Prädikat das "von" gemeint ist.
Beste Grüsse
Dirk

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Beitrag von Gerd » 21.08.2022, 16:50

Stieber von Schildt-Rieth

Caspar Stieber wurde am 5. Mai 1652 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Schildt-Rieth“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.

Caspar Stieber stammt aus dem österreichischen Feldkirch. 1648 studierte er an der Philosophischen Fakultät in Prag und erlangte dort am 5. Mai des selben Jahres den Bachelorabschluss. Nach dem schwedischen Einfall auf der Prager Kleinseite am 26. Juli 1648 trat er der Studentenlegion bei, wo er als Musketier in der 3ten Kompanie diente und und sich besonders bei der Verteidigung des Moldaudamms und in den Kämpfen um die Neustadtmauern auszeichnete. Kurz nach Kriegsende schloss er sein Philosophiestudium am 26. Juli 1649 mit dem Magistergrad ab und begann 1652 ein Jurastudium.

Blason des Wappens wie eingetragen:

Mit Nahmben ein ablenglichsten Schild, welcher von der fordern oberen gegen dem hinterm untern Ekh schregsweiß in zwey gleiche Theil abgetheilet ist. Das untere blaw, und im Grundt derselben eine gemeine Wiesen, oder Rieth mit einem Wasserstromen nach der Zwerch durchflossen, darinen zwey Lorber Zweyg in forma ovali nach der schrembs gewendet deren extremitaeten beederseits über einander gelegt, mit roth, und weissen blattern alternatim vermischet zu sehen, das obere Theil ist ganz schwarz oder kohlfarb, darinnen erscheinet auf seinen hindern Fuessen stehender ein gelb oder goldtfarber gegen der rechten Seithen gewehndter Greiff mit offenem Schnabel, roth ausgestrekhter Zungen, und ausgeschwungenen Fluegel in seiner rechten Krählen einen gelb oder goldtfarben Speer oder Lanzen mit daran hangenden, und zuerückh fliegenden weiß, und rothen Fähndl, in der linkhen aber eine eiserne Route Tartsche oder streit Schildt haltendt. Über diesem schild stehet ein freier offener adelicher Turniershelmb zuer rechten mit schwarz oder kohl-, und gelb oder goldtfarben, zuer linkhen aber roth oder rubin-, und weiß oder silberfarben Helmbdeckhen und einer Königlichen guldenen Kron geziehret. Ob welcher abermals Greiff, so gelb oder goldtfarb ist, bis auf die Huft erscheinet, mit offenem Schnabel, roth ausgeschlagener Zungen, seine Fluegen zueruekh ausschwingendt, und in seiner rechte Krähle wie drunten in Schildt ein speer oder Lanzen, in der linkhen aber einen eissernen Streit-Schild oder Route Tartsche haltendt.


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Saalbuch 63, Fol. 562 - 569v
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Beitrag von Gerd » 22.08.2022, 12:32

von Storbeck

Thomas Ignatius Franz von Storbeck wurde am 3. Februar 1651 durch Kaiser Ferdinand III. in den neuen Ritterstand des Königreichs Böhmen erhoben.

Thomas Ignatius Franz von Storbeck stammte aus einer Adelsfamilie und studierte an der Prager Universität Philosophie, Rechtswissenschaften und Theologie. Seine Treue zum Kaiser bewies er bei mehreren feindlichen Einfällen in Böhmen sowie bei den drei Belagerungen der Prager Städte in den Jahren 1634, 1639 und 1648. Bei der letzten war er Fähnrich der Studentenlegion und zeigte außergewöhnliche Tapferkeit in den Kämpfen gegen die Schweden.

Blason des Wappens wie eingetragen:

Als mit Nahmen einen oblenglichten Schildt, welcher durch ein blaw oder lasurfarbes Creitz in vier Theil abgetheilet ist, deren das hinter unter (in welchem ein offenes Buch, und darauf ein zwayschneidiges blosses zuegespiztes Schwerdt mit vergultem Creitz, und Knopff schregsweis gegen der linckhen Handt azfwerts zue sehen) und vorter obere Theil (in welchem ein guldene Sonne erscheinet) schwarz oder kohlfarb ist. In dem hintere obere Theil, welches gelb oder goldfarb ist ein schwarzer gegen der rechten Seiten fliegender Adler vor sich einen kleinen jungen schwarzen Adler in seinen Waffen gegen der Sohene haltendt. In dem untere fortere aber welches ebenfalß gelb oder goldtfarb ein griner Rosen Stauden und in der Mitte derselben ein rotte Rosen, zue beeden Seithen mit Dörnern umbgeben, zue sehen. Ob disem Schild stehet ein freier offener Adelicher Thurniershelm zuer rechten mit schwarz oder koll-, und gelb oder goldt-, zuer linckhen mit roth oder rubin-, und weiß oder silberfarben Helmdeckhen, und einer Königlichen guldenen Cron geziehrt, auf welcher, zwischen zwaien schregsweis gesteckhten, und inder derselben in vir gleiche nemblich zway weisse, und zway rotte Theil abgetheilte Fueßfahnen auf der zuer rechten F. II. dann zuer linckhen aber F. III., eine mährische Jungfraw mit ainem rotten Hembdt angethan aufrechts biß auf die Knie erscheinet und die Mitte mit einer gelber, umb das Haubt aber roth, und weissen gegen der linckhen außgeschwungenen Binden umgeben, und einen grienen Lorberkranz gekrönnt, ihre linckhe Handt in die Hufft stützend, die rechte aber von sich ausstreckhendt, und darinen einen grienen Zweig mit dreyen rotten Rosen haltendt.

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Beitrag von Gerd » 23.08.2022, 12:10

von Tyblern

Krystof Ignacius Tybelius wurde am 21. Mai 1667 durch Kaiser Leopold I. sein am 10. August 1658 mit dem Prädikat „von Tyblern“ verliehener ungarischer Vladykenstand auf das Königreich Böhmen ausgedehnt mit Wappenbesserung unter Weglassung des Familiennamens Tybelius.

Krystof Ignacius Tybelius stammte aus der Prager Neustadt, seine Vorfahren aber aus Böhmisch Laipa (Česká Lípa). Ab 1645 studierte er Philosophie und ab 1647 Rechtswissenschaften an der Prager Universität, wo er später eine Anwaltslizenz erwarb. Während des schwedischen Angriffs am 26. Juli 1648 wurde er auf der Prager Kleinseite überrascht, schaffte es aber in die Prager Altstadt zu gelangen und sich der Studentenlegion anzuschließen. Er diente als Musketier in der 8ten Kompanie und blieb bis zum Ende der Belagerung in deren Reihen. Nach Friedensschluss arbeitete er mehrere Jahre in der Ungarischen Kanzlei. Nach dem Türkeneinfall in Ungarn und Mähren 1663 wurde er als kaiserlicher Gesandter von Wien nach Brünn und von dort nach Trentschin (Trenčín) geschickt, wo er nicht nur die ihm übertragenen Aufgaben erfüllte, sondern auch wesentlich zur besseren Befestigung der Burg beitrug. Nach seiner Rückkehr nach Wien immatrikulierte er an der dortigen Universität und trat der Studentenlegion bei, die für den Fall einer Belagerung der Stadt durch die Türken aufgestellt wurden war. Später ließ er sich in Prag nieder, erlangte den Grad eines Doktors der Rechtswissenschaften und wurde zum Landesanwalt für das Königreich Böhmen ernannt.

Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen übersetzt:

Der Schild ist in vier Teile oder Felder kreuzweise geteilt, in den unteren linken und oberen rechten gelben oder goldenen Feldern ist jeweils ein halber schwarzer Adler mit offenem Schnabel, herausgestreckter roter Zunge, gespreizten Flügeln und Krallen, der obere nach rechts, der untere nach links sehend, die anderen beiden, das untere rechte und das obere linke Feld sind fünfmal, nämlich das erste, dritte und fünfte blau oder lasurfarben, das zweite und vierte, gelb oder goldfarben, von Querbalken durchzogen, in der Mitte der gleichen geteilten Felder, direkt auf dem Kreuz, ist ein Schildlein in schwarz oder kohlfarben und darauf der Buchstabe L. in gelb oder goldfarben zu sehen. Darüber ist ein offener ritterlicher Turnierhelm, umgeben von schwarzen oder kohlfarben und gelben oder goldfarben Decken oder Bändern auf beiden Seiten herabhängend. Darauf ist eine goldene königliche Krone, auf der zwei Büffelhörner zu sehen sind welche geteilt sind, das linke untere und rechte obere gelb oder goldfarben und das linke obere und rechte untere sind schwarz oder kohlfarben, zwischen diesen sind aus der Krone nach oben wachsend drei Straußenfedern, links schwarz oder kohlfarben, in der Mitte gelb oder goldfarben und rechts blau oder lasurfarben zu sehen.

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Saalbuch 32b, Fol. 1100 - 1104
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Prag 1648

Beitrag von Gerd » 27.08.2022, 15:41

Volckh von Boppardt

Johann Reichardt Volckh wurde am 30. Dezember 1649 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Boppardt“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.

Johann Reichardt Volckh stammte aus Boppart im Kurfürstentum Trier. In Prag studierte er ab 1644 an der Philosophischen Fakultät und schloss am 3. Mai 1646 mit dem Bachelor und am 13. August 1647 mit dem Magister ab. Nach der Besetzung der Prager Kleinseite durch schwedische Truppen 1648 schloss er sich der Studentenlegion an und half als Musketier der 4ten Kompanie die Prager Städte zu verteidigen bis der Feind abgezogen war. Er zeichnete sich besonders bei einem Überfall über die Moldau gegen die schwedischen Besatzer aus, bei dem die Wachen teilweise getötet oder als Gefangene in die Prager Altstadt gebracht wurden. Am Pferdetor half er ebenfalls tapfer die Angriffe abzuwehren und erlitt schwere Verbrennungen bei einer Schießpulverexplosion. Nachdem er wieder genesen war, kehrte er in die Reihen der Kämpfenden zurück und nahm an den schweren Kämpfen um den strategisch günstig gelegenen Getreidespeicher in der Nähe der Neustädter Mauer teil. Diese Ereignisse sind in den Quellen gut dokumentiert. Johann Reichardt Volckh von Boppardt starb 1675 als Sekretär der zum Deutschen Ritterorden gehörenden Güter Bruntal (Bruntál) und Eulenburg (Sovinec) und hinterließ eine Witwe, Kunigunde, Tochter des Stephan Forchheimer von Jakeschow, fürstlich-lichtensteinscher Verwalter der Güter Aurzimowes (Uhříněves), Schwarzkosteletz (Černý Kostelec) und Kolodei (Koloděje).

Blason des Wappens wie eingetragen:

Nemblichen einen in Vier gleiche Theil ab getheilten Schildt, deßen untere hintere und obere vorder Veldt blau oder lasurfarb, auf welchen jeden ein grienes Hüblein, auf welchem ein gegen der rechten Handt gewendter aufrechts stehender gelber Löw stehet mit über den Ruckhen geschwungenen doppelten Schweif, aufgerißenen Rachen, roth ausgeschlagener Zungen, und mit einer Königlichen guldenen Kron geziehret, mit den fordern beeden Brankhen einen aufgezogenen Bogen mit seinem roth flammenden Pfeyl haltende, das untere fordere und obere linkhe Veldt ist weis oder silberfarb, auf dessen Grundt ein grünes Veldt, und auf demselben jedem ein ganzes Mannlein zu sehen mit weißen Strümpfen, braunen Hosen und einem Collet begleidet, mit seinen langen schwarzen Haaren, und einen grünen Lorber-Granz geziehret, deßen rechte Seiten entzündet, und flamend ist, in der rechten ein bloßes Schwerdt, in der linkhen Handt aber einen Granat mit über, und unter erhellenden Flammen haltende. Ob solchem Schildt stehet ein freyer offener adelicher Turniers-Helmb mit einem an den Halsbandt hangenden Cleinodt, welches in Formb litterae K: der Carolin- und St. Clementischer Universität und Akademi conjugirte Jugend dedeutet, auf der linkhen Seiten mit gelb oder goldfarben und blau oder lasurfarben, auf der rechten Seiten aber mit weis oder silberfarben und roth oder rubinfarben Helmdeckhen, und darob einer Königlichen guldenen Kron geziehret, aus welcher sich zwey mit denen Mundlöchern auswerts gekherte Büffelshörner erscheinen, mit Farben also unterschieden, daß des hintern untere halbe Theil weis, da obere halbe Theil aber roth ist, des fordern untere halbe Theil ist blau oder lasurfarb, und das obere halbe Theil gelb oder goldtfarb, zwischen diesen beeden Büffelshörnern ist abermahlen ein gelber Löb, wie unten beschrieben, bis auf die Hüfte zu sehen, mit den fordern beeden Brankhen einen Bogen mit dem roth flammenden Pfeil haltende.

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Saalbuch 59, Fol. 846v - 857v
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