Wappendarstellung

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Berlingo
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Re: Wappenneustiftung Fam. Katava

Beitrag von Berlingo » 27.09.2020, 15:13

Tejas552 hat geschrieben:
27.09.2020, 14:26
Ich finde, man darf es sagen, wenn man bestimmte Empfehlungen eines angesehenen Heraldikers für gut und diskussionswürdig hält, besonders wenn man den Eindruck hat, dass diese nicht weithin bekannt sind.
Klar, darf man das. Hat niemand irgendwo verboten. Es ging darum, darauf aufmerksam zu machen, wie leicht jeder von uns aus seiner eigenen Wert-/Idealvorstellung eine Conditio-sine-qua-non-Formel macht. :wink:
Tejas552 hat geschrieben:
27.09.2020, 14:26
(..) Die Skizzen, die ich in einer früheren Nachricht existierenden Wappen nachempfunden habe sind in jeder Hinsicht missglückt und hätten vermieden werden müssen.
Eben solche Sätze machen es schwer, ihnen zu folgen. Einfach mal ein Anwendungsexperiment:

"[Ich finde], dass ein silbern-schwarz schräggeteilter Wappenschild mit einem schwarzen Schrägbalken im 1. Feld in jeder Hinsicht missglückt ist und hätte vermieden werden müssen. "

:shock: Wie klingt das? Hilfreich? Freundlich? Ich glaube eher nicht. Da geht man doch innerlich hoch wie eine Rakete, oder? Keine Ahnung, warum man solche Absoluta verwendet ("in jeder Hinsicht") oder Muss-Regeln formuliert ("hätte vermieden werden müssen"). Tatsächlich wundert es ich mich aber nicht, wenn man nach solchen Sätzen "beratungsresistent" wird, egal, was für ästhetische Begründungen man diesen "absoluten Muss-Werturteilen" dann nachschiebt.

Man kann Kritik oder sein Werturteil durchaus anders formulieren, beispielsweise so:

"[Ich finde], dass ein silbern-schwarz schräggeteilter Wappenschild mit einem schwarzen Schrägbalken im 1. Feld in mancher Hinsicht missglückt ist; vielleicht hätte man ihn anders gestalten können, zum Beispiel ... so-und-so. "

Da sind nur wenige Worte ausgetauscht, aber dem Gesagten steht man mE offener gegenüber, weil eben das Apodiktische nicht mehr mitschwingt, sondern ein Unterton von konstruktiver "Hilfestellung" spürbar ist. :wink:

1001 Grüße

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Tejas552
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Re: Wappenneustiftung Fam. Katava

Beitrag von Tejas552 » 27.09.2020, 15:50

Berlingo hat geschrieben:
27.09.2020, 15:13
Tejas552 hat geschrieben:
27.09.2020, 14:26
Ich finde, man darf es sagen, wenn man bestimmte Empfehlungen eines angesehenen Heraldikers für gut und diskussionswürdig hält, besonders wenn man den Eindruck hat, dass diese nicht weithin bekannt sind.
Klar, darf man das. Hat niemand irgendwo verboten.
Hmmm, oben hattest Du gerade geschrieben:


"Aber Ausdrücke wie:

[Ich persönlich finde] ... die Einlassungen von Bernhard Peter auf jeden Fall diskussionswürdig und sehr nützlich

sind eben keine Ratschläge/Empfehlungen, sondern subjektive und wertende Äußerungen, die häufig ausgelöst werden, um das eigene Ideal eines angestrebten Wappenwesens zu protegieren und alles, was dem nicht entspricht, irgendwie zu diskreditieren."


Ich verstehe wirklich nicht, was Du sagen willst. Darf ich jetzt sagen, dass ich eine Empfehlung von B. Peter gut und diskussionswürdig finde, oder ist eine entsprechende Aussage der Versuch irgendjemanden oder irgendetwas zu diskreditieren, also etwas das Deiner Meinung nach unterbleiben sollte?

Gruss
Dirk
Beste Grüsse
Dirk

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Tejas552
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Re: Wappenneustiftung Fam. Katava

Beitrag von Tejas552 » 27.09.2020, 16:06

Berlingo hat geschrieben:
27.09.2020, 15:13
Tejas552 hat geschrieben:
27.09.2020, 14:26
Ich finde, man darf es sagen, wenn man bestimmte Empfehlungen eines angesehenen Heraldikers für gut und diskussionswürdig hält, besonders wenn man den Eindruck hat, dass diese nicht weithin bekannt sind.
Klar, darf man das. Hat niemand irgendwo verboten. Es ging darum, darauf aufmerksam zu machen, wie leicht jeder von uns aus seiner eigenen Wert-/Idealvorstellung eine Conditio-sine-qua-non-Formel macht. :wink:
Tejas552 hat geschrieben:
27.09.2020, 14:26
(..) Die Skizzen, die ich in einer früheren Nachricht existierenden Wappen nachempfunden habe sind in jeder Hinsicht missglückt und hätten vermieden werden müssen.
Eben solche Sätze machen es schwer, ihnen zu folgen. Einfach mal ein Anwendungsexperiment:

"[Ich finde], dass ein silbern-schwarz schräggeteilter Wappenschild mit einem schwarzen Schrägbalken im 1. Feld in jeder Hinsicht missglückt ist und hätte vermieden werden müssen. "

:shock: Wie klingt das? Hilfreich? Freundlich? Ich glaube eher nicht. Da geht man doch innerlich hoch wie eine Rakete, oder? Keine Ahnung, warum man solche Absoluta verwendet ("in jeder Hinsicht") oder Muss-Regeln formuliert ("hätte vermieden werden müssen"). Tatsächlich wundert es ich mich aber nicht, wenn man nach solchen Sätzen "beratungsresistent" wird, egal, was für ästhetische Begründungen man diesen "absoluten Muss-Werturteilen" dann nachschiebt.

Man kann Kritik oder sein Werturteil durchaus anders formulieren, beispielsweise so:

"[Ich finde], dass ein silbern-schwarz schräggeteilter Wappenschild mit einem schwarzen Schrägbalken im 1. Feld in mancher Hinsicht missglückt ist; vielleicht hätte man ihn anders gestalten können, zum Beispiel ... so-und-so. "

Da sind nur wenige Worte ausgetauscht, aber dem Gesagten steht man mE offener gegenüber, weil eben das Apodiktische nicht mehr mitschwingt, sondern ein Unterton von konstruktiver "Hilfestellung" spürbar ist. :wink:

1001 Grüße
Nun, meine Aussage, dass die beiden Wappen "missglückt" sind ist richtig und sie bedarf keiner Einschübe wie "in mancher Hinsicht" die einen Unterton konstruktiver Hilfestellung vermittelt. Ich habe diese Wappen als Negativbeispiele konstruiert, d.h. ich habe die kritischen Aspekte bestehender Wappen geändert und übertrieben um einen Punkt zu machen.

Ich suche damit keine Hilfestellung, denn ich habe nicht vor diese Wappen weiter zu entwickeln. Ich wollte zeigen, was Peter vermutlich mit seinen Ratschlägen vermeiden wollte. Ich wollte Negativbeispiele zeigen, weil ich echte Wappen nicht anführen kann und will. Die Verschiedenen Beispiele von dir und anderen gaben mir den Eindruck, dass nicht ganz verstanden worden ist worauf Peter hinaus wollte.

Übrigens wenn Du mein Wappen "missglückt" findest, dann kannst Du das frei und direkt sagen. Mit Wieselwörtern kann ich nicht viel anfangen und ein ehrliches und direktes Wort ist mir lieber als irgendwelche Verbiegungen. Von Beleidigungen sollte man natürlich absehen.

Ich denke jetzt ist wirklich alles gesagt. Ich habe nie von Absolutheitsansprüchen, Regeln oder "dringlichen" Empfehlungen gesprochen und ich habe solche auch nie gemeint oder insinuiert. Peter hat gutgemeinte Empfehlungen abgegeben, die ich für richtig halte, aber andere hier offenbar kritisch sehen.

Gruss
Dirk


PS Und ja, ich halte die beiden von mir erfundenen Wappen unten für hässlich und missglückt, d.h. eigentlich geglückt, denn ich habe sie als Negativbeispiele konstruiert:

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Beste Grüsse
Dirk

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Re: Wappenneustiftung Fam. Katava

Beitrag von Berlingo » 27.09.2020, 17:48

Tejas552 hat geschrieben:
27.09.2020, 16:06
Nun, meine Aussage, dass die beiden Wappen "missglückt" sind ist richtig (..) Ich suche damit keine Hilfestellung (..) Mit Wieselwörtern kann ich nicht viel anfangen und ein ehrliches und direktes Wort ist mir lieber als irgendwelche Verbiegungen. (..) Ich denke jetzt ist wirklich alles gesagt (..)
Hi, hi, alles klar: Es gibt Deine Aussage, die ist "richtig" ... ich möchte ergänzen: "nur" die ist richtig ... :D 8)
:ironie:

Der Vollständigkeit halber:
[Ich finde] das Wappen Faltin ausgesprochen ästhetisch (subjektive Wertung). Die meisten werden es ohnehin verstanden haben, dass es oben nur um ein "Anwendungsexperiment" ging, wenn man bestimmte Ausdrücke im Zusammenhang mit einem x-beliebigen Wappen verwendet. -- Offensichtlich kann sich dabei der eine oder andere so auf den Schlips getreten fühlen, dass er "Wieselwörter" vermutet, wo es inhaltlich ... ach, naja, ist nicht so wichtig. :D 8)
:ironie:

1001 Grüße

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Markus
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Re: Wappendarstellung

Beitrag von Markus » 27.09.2020, 18:58

Herrschaften! Soll das Ganze jetzt in Wortklaubereien ausarten? Das ursprüngliche Thema fand ich interessant, das Größenverhältnis von gemeinen Figuren im Schild. Das anschließende Hick-Hack über die Meinung bestimmter Heraldiker, über Apodiktik, Ex-cathedra-Empfehlungen, und wer was wann geschrieben oder gemeint hat, und was Kunst ist und was nicht, das ist in der Tat so überflüssig wie ein Kropf. Ich gehe davon aus, dass dieser Faden für eine weitere fruchtbare Diskussion verloren ist - weshalb ich ihn an dieser Stelle schließe :!:
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

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