Digitalisierung von Wappen/Logos

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Kaltofen
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Kaltofen » 28.11.2020, 14:01

Da stimme ich Thorsten zu! Johannes hat sich da wirklich eine Seite im Heraldik-Wiki verdient!

Klasse Arbeiten Johannes!

Grüße von der Küste und einen schönen ersten Advent!
André

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Gerd
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Gerd » 28.11.2020, 14:12

Wieder eine sehr schöne Arbeit!

Die Seite im Heraldik-Wiki kann sich jeder selbst anlegen, so er denn weis wie man das macht. Das ist der Sinn eines Wikis, das jeder zum Aufbau und zur Erweiterung beitragen kann.
Mit besten Grüssen
Gerd
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Ziegenadler
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Ziegenadler » 28.11.2020, 14:25

Hallo an alle,

das ist sehr hohes Lob von euch allen, vielen Dank! Ich wünsche Martin viel Spaß mit dem Bild - die 3D-Bilder gelingen grundsätzlich, wenn man die unglaublichen Zeichnungen von Fritz Jahn als Vorlage hat. Ich freue mich, dass die Entwürfe hier auf so viel Interesse stoßen!

Herzliche Grüße und ebenfalls ein schönes erstes Adventswochenende!
Johannes

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joki
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von joki » 29.11.2020, 16:58

Wir sagen Dir Danke Johannes 🙏🏻
Eine schöne und friedvolle Adventszeit...🎄
MfG
Joki

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Benedict Lang
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Benedict Lang » 21.12.2020, 00:51

Ich habe auch eine Frage bezüglich der Digitalisierung von Familienwappen. Gibt es hierfür eigentlich eine eigene Topic im Forum? Das Thema dürfte immer häufiger angestoßen werden.

Ich habe vor ein paar Monaten als angehender Grafikdesigner und Medieninformatiker mich ebenfalls mit der Digitalisierung meines Wappens auseinandergesetzt und eine Version meines Familienwappens erarbeitet. Sie war bisher noch nicht in 3D gedacht sondern eher im flat 2D Format in Farbe. Bisher lag mir das Wappen nur in schwarzweiß aus dem Wappenbrief oder in Farbe aus Gemälden vor.

Im Zuge meines grafischen Vektorisierens des Wappens, habe ich gewisse Änderungen vorgenommen um es ein wenig zu modernisieren. Dabei Stellt sich mir natürlich die Frage ob das erstens rechtens ist und zweitens ob es noch den selben Regularien entspricht. Meines Erachtens habe ich die Symbolik des Wappens nicht verändert und es entspricht weiterhin der Blasonierung, wobei sich natürlich der gotische Stil gezwungener Maßen etwas verändert.

Das original Wappen wurde von PRO HERALDICA, Rolf E. Sutter erstellt und dessen Elemente sind Teile der Vektorisierung.

Außerdem existiert ein Gemälde in dem unter dem Familiennamen der Zusatz "vom Kaiserstuhl" steht. Im Wappenbrief steht vermerkt, dass die Familie/das Geschlecht Lang aus Kaiserstuhl stammt. Ist dieser Zusatz unter dem Wappen zurecht oder sollte das weggelassen werden? Aus grafischer ästhetischer Sicht gibt es als Unterüberschrift einen schönen Abschluss und Kontrast zum Namen, aber es handelt sich nicht um ein adeliges Geschlecht. Es gibt zwar direkte Vorfahren von den Herren von Kageneck im Ahnenpass des Reichsverbandes deutscher Standesbeamten, aber diese Abstammung wurde nur von den Behörden als Anerkannt gekennzeichnet, ich kenne keine Bestätigung seitens der Kagenecks. Daher frage ich mich ob so ein Zusatz zum Wappen gehört.

Vielen Dank für eure Hilfe! Und verbessert mich wenn ich eine neue Topic aufmachen sollte.

Mit freundlichen Grüßen
Benedict Lang

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Benedict Lang
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Benedict Lang » 21.12.2020, 01:46

Hier das vektorisierte Original aus dem Wappenbrief und die modernisierte Fassung.. :roll: der Webspace auf der Website hier benötigt dringend ein Update! Auch die Größenbegrenzung des Avatars auf unendlich komprimierte 6KB und noch schlimmer 80 Pixel ist ein Albtraum. Gilt das nur für neue Mitglieder?

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Duppauer1
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Duppauer1 » 21.12.2020, 04:43

Hallo Benedict,
herzlich Willkommen hier im Forum !
Ich würde mich freuen wenn Du auch weiterhin hier bei HIN mitwirken würdest !
Du wärst neben Fritz und Johannes der dritte junge Künstler hier im Forum in kurzer Zeit! :)
Schön das sich junge Menschen für Heraldik interessieren! :)
Nun zu Deinem "modernisierten" Wappen.
Gefällt mir gut! :)
Soweit ist eigentlich alles ok, was Du mit Deinem Wappen machst ist rein Dir überlassen. In welcher Form und in welchem Stil Du das Wappen zeichnest ist rein Deine Entscheidung. Ob es nun den heraldischen Regeln und dem guten Geschmack entspricht bleibt hierbei unberücksichtigt!
Nur wenn Du das Wappen in eine Wappenrolle eintragen möchtest, mußt Du dich den Regeln der entspr. Wappenrolle unterwerfen!

Im übrigen entspricht Deine "modernisierte" Fassung des Wappens nicht dem Blason!
Es fehlen die Farben, bzw. die heraldischen Schraffuren ! :wink:
https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Tingierung
http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/schraffuren.htm
Auch fällt bildlich rechts (heraldisch links) die Helmdecke über den Schildrand, was nicht sein sollte. Aber wie schon oben gesagt, Du kannst das Wappen zeichnen wie Du es willst, was Du Dir an die Wand hängst bleibt Dir überlassen, da kann Dir keiner reinreden!

Wenn ich mir Dein Avatar betrachte fehlen bei dem ersten Wappen, mit den heraldischen Schraffuren, das Du als "vektorisierte Original aus dem Wappenbrief" bezeichnest, die rote Schraffur für den wachsenden Löwen in der Helmzier und die rote Schraffur in der Helmdecke. Ebenfalls die grüne Schraffur für den Dreiberg im Schildfuß, sowie die Schraffuren für Rebe, Blätter und Trauben. Die gitterartige Schraffur am Helmhals, könnte man schon fast als schwarz auslegen. Da genügt es die Schattierungslinien wie in Deiner modernisierten Fassung nur anzudeuten.
Nur so als kleiner Wink. :wink:
Bild Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)

Herzliche Grüße
Dieter

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Benedict Lang
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Benedict Lang » 23.12.2020, 14:05

Vielen Dank @duppauer1 für die ausführliche Antwort und das freundliche Empfangen!
Ah okay, also stehen die Malereien der Wappen und die farbliche Darstellung immer neben dem Blason.
Das heißt du beziehst dich bei der Anmerkung, dass die modernisierte Fassung nicht der Blason entspricht auf die schwarz-weiß Fassung. Vielen Dank, das habe ich dem Wappenbrief so nicht entnommen. Dann füge ich diese noch hinzu im Falle, dass das Wappen doch mal unserem jungen alten Wappen hinzugefügt wird, oder wird dadurch das alte ersetzt?

Das überlappen der Decke war auch eine spontane gestalterische Idee, Vielen Dank auch für diesen Hinweis.

Mein Avatar stellt übrigens auch das modernisierte Wappen dar, anscheinend ist das farbige Bild aus dem vorherigen Post verschwunden, ich sehe es auch nicht mehr..vermutlich weil ich es als .svg Vektor eingebunden hatte.
Bild

Ja, stimmt, ich habe hier die falsche Version hochgeladen. Beim einscannen des Originals habe ich mühevoll jede Schraffur und jede Farbkennung entfernt, da diese kleine Fehler bei der Vektorisierung verursachen und nachträglich korrigiert eingefügt. Die von mir als original bezeichnete Version ist nur eine Variante in der ich die weiteren Schraffuren ausgeschaltet habe da Sie das Wappen in schwarz-weiß ansonsten etwas überladen wirken lassen. Hier deshalb das tatsächliche Original, die Gitterstruktur ist tatsächlich im Original so dargestellt, Daher habe ich sie auch in der Vektorisierung übernommen:Bild
Nun bleibt nur noch die Frage offen ob das "vom Kaiserstuhl" wie im damaligen Gemälde dort hingehört, ob es konventionell ungebräuchlich ist oder einen falschen Eindruck macht oder ob auch das rein künstlerische Freiheit ist und durchaus vorkommt.

Vielen Dank für die Hilfe und auch von mir schöne Festtage 😊

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Duppauer1
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Duppauer1 » 24.12.2020, 01:52

Hallo Benedict,

das hast Du alles sehr schön gemacht! :)

ich habe hier mal den Blason für Euer Familienwappen aus der Allgemeinen Deutschen Wappenrolle.
Unter goldenem Schildhaupt, darin unter zwei gekreuzten silbernen Kielfedern ein aufgeschlagenes schwarzbeschnittenes Buch, in Rot auf grünem Dreiberg ein goldener Weinstock mit grüner Rebe, daran drei goldene Trauben und drei grüne Blätter. Auf dem rot-golden bewulsteten Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender roter Löwe, in der rechten Pranke eine goldene Waage im Gleichgewicht haltend.
Im Rahmen dieses Blasons, kannst Du Dich künstlerische Bewegen wie Du willst, Du darfst aber nichts hinzufügen oder hinwegnehmen!

Nun noch Kritikpunkte zu Deinem farblich "modernisierten" Wappen.

Ich gehe mal nach den gestalterischen Gesichtspunkten der großen Wappenrollen aus die sich der Berliner Erklärung verpflichtet fühlen https://herold-verein.de/heraldik/die-b ... rklaerung/.
Was Du im privaten Bereich machst bleibt Dir überlassen, das hatte ich ja schon erwähnt, ob es nun richtig ist oder nicht!
Nur wer will schon ein heraldisch falsches Wappen an der Wand ? :wink:

Im Blason steht in der Helmzier "ein wachsender roter Löwe" in Deinem Aufriss ist er ja auch so zu sehen, nur hat er eine golden ausgeschlagene Zunge. Diese Zunge müsste aber laut Blason rot sein. Eine golden ausgeschlagene Zunge müsste extra im Blason gemeldet werden! Also muß die Zunge in Deinem Aufriss rot sein. In der Schraffurzeichnung ist die Zunge übrigens auch rot gezeichnet.
Die Krallen müssten auch rot sein, ansonsten müsste im Blason silbern bewehrt stehen.

Im Blason steht "rot-golden bewulsten Helm" , Dein Helmwulst ist grau-silbern das passt überhaupt nicht zu den Helmdecken. Der Helmwulst sollte die Farben der Decken haben.

Die Waage in der Helmzier soll lt. Blason golden sein, Du hast aber das innere der Waagschalen rot gezeichnet, diese müssten aber golden sein. In der Schraffurzeichnung siehst Du das auch in dem hier Punkte für die Farbe Gold stehen.

Im Wappenschild hat der Dreiberg ein anderes Grün als die Reben und die Blätter! Man verwendet im gesamten Wappen immer den gleichen Farbton! Also immer nur ein Grün, ein Blau, ein Rot usw. für den Inhalt eines Wappenschildes. Helmzier und Helmdecken.

Die Helmdecke bildlich rechts (heraldisch links) fällt immer noch über den Schildrand.

Du siehst es sind viele Kleinigkeiten die zum ganzen führen und beachtet werden sollten.

Ich habe hier mal ein paar Beispiele verlinkt, wie verschiedene Künstler ein Wappen nach demselben Blason Aufgerissen haben.

Wappen Reuter
Schau Dir hierzu zuerst die Blasonierung auf der Seite an und dann die verschiedene Wappenaufrisse der Künstler. Und Du wirst sehen wieviel künstlerischen Spielraum der Künstler innerhalb dieses Blasons hat. https://www.frank-reuther.de/

Wappen Hruska
https://wappen.weebly.com/die-familie.html
Hier findest Du übrigens ein Aufriss von Fritz Jahn und eine Vektorzeichnung von Johannes Krauß zum Wappen Hruska. Die Jungs müssten so in Deinem Alter sein.

Wappen Heim
https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Famil ... %22Heim%22 nach oben scrollen.

Wappen Janka
https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Famil ... C3%A4hren)

Die anderen die ich hier nicht verlinkt habe mögen mir verzeihen ! :oops:

Viele der Entwürfe würden es allerdings nicht in eine der konservativen Wappenrollen schaffen, sie sind eben nur für den Privatgebrauch.
Aber wunderschön ! :)

Also ganz einfach zuerst kommt immer der Blason, die garafische künstlerische Umsetzung kann immer eine andere sein!

Zu Deiner Frage ob das von Dir modernisierte Wappen das alte ersetzt, kann ich nur Antworten "Nein" .
Es ist halt nur eine gerafisch künstlerische andere Umsetzung und man kann diese verschiedene Zeichnungen alle für den privaten Gebrauch verwenden! Der Blason allein zählt hier !

Der Zusatz "Lang vom Kaiserstuhl" unter dem Wappen ist durchaus üblich, klingt für mich aber etwas komisch. Hat bei mir Assoziationen zum "von" für den Adel. Um dem aus dem Weg zu gehen würde ich "Lang aus dem Kaiserstuhl" bevorzugen. Das ist aber rein meine persönliche Meinung! Mußt Du für Dich oder mit Deiner Familie entscheiden. Den Namen + Zusatz kann man auch weglassen und ist nicht bindet vorgeschrieben.

Übrigens die schwarz weiß Zeichnung des Wappens, also die ohne Schraffuren ist nicht falsch!
In der Heraldik nennt man dies eine Konturzeichnung. Sie wird benötigt bei der Eintragung in eine Wappenrolle. Man gibt hier die Konturen vor die dann von der Wappenrolle mit deren DIN Farben ausgefüllt werden, um einen einheitlichen Farbton für alle Wappen in der Wappenrolle zu erhalten. Eine zusätzliche farbliche Vorlage muß natürlich mit bei der Wappenrolle eingereicht werden.
Die Schraffurzeichnung ist dazu gedacht, das Wappen zu zeigen wo es farblich nicht möglich ist, z.B. auf einem Siegelring, Petschaft, Stempel usw. die Schraffuren zeigen dann hier die Farben an.

Wenn Du weitere Fragen hast stehen wir Dir hier im Forum gern zur Verfügung!
Übrigens kannst Du Dich auf der Seite von Dr. Bernhard Peter http://www.welt-der-wappen.de/ gut zur Heraldik einlesen, natürlich gibt es darüber auch viele gute Bücher !

In diesem Sinne wünsche ich Dir ein frohes Weihnachtsfest !
Bild Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)

Herzliche Grüße
Dieter

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Tejas552
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Tejas552 » 24.12.2020, 11:48

Duppauer1 hat geschrieben:
24.12.2020, 01:52


Der Zusatz "Lang vom Kaiserstuhl" unter dem Wappen ist durchaus üblich, klingt für mich aber etwas komisch. Hat bei mir Assoziationen zum "von" für den Adel. Um dem aus dem Weg zu gehen würde ich "Lang aus dem Kaiserstuhl" bevorzugen. Das ist aber rein meine persönliche Meinung! Mußt Du für Dich oder mit Deiner Familie entscheiden. Den Namen + Zusatz kann man auch weglassen und ist nicht bindet vorgeschrieben.

Das könnte eine süddeutsche, bzw. Schweizerische Eigenart sein. Hier in der Schweiz gibt es das Konzept des Bürgerortes, der häufig nicht mit dem Lebensort zusammenfällt. Dieser Bürgerort wird auch in offiziellen Dokumenten mit "von" angegeben. Also ein Herr "Urs Studer", dessen Familie schon seit zwei oder drei Generation in Zürich lebt, kann in offiziellen Dokumenten als "Urs Studer von Aarau" geführt werden, wenn Aarau der Bürgerort ist aus dem die Familie ursprünglich stammte. Das "von" zeigt einfach die Herkunft an, und ist natürlich kein Adelsprädikat.

Gruss
Dirk
Beste Grüsse
Dirk

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RobertK.
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von RobertK. » 24.12.2020, 13:37

Hallo Benedict,

Dieter ist ja bereits sehr ausführlich auf Deinen Aufriss eingegangen, grundsätzlich finde ich ihn aber gut gelungen. Ich bin ein Freund von kräftigen und einfachen Farben, das entspricht m. E. nach auch eher den "damaligen" Möglichkeiten. Darüber hinaus will man ja einen guten Kontrast im Sinne der besseren Erkennbarkeit auch aus der Ferne erzielen, was mit diesem matten Rot und fast braunem Gold nicht erreicht werden kann. Einen lesenswerten Artikel mit Beispielen und Farbangaben dazu findest Du z.B. hier:
https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Tingierung
Nun zum Schriftzug. Meine ganz persönliche Meinung dazu ist: Einfach weglassen. Das Wappen steht doch für den Namen der Familie. Wenn Du Dir das Werk zu Hause aufhängst, weiß Deine Familie sowieso wem das Wappen zuzuschreiben ist und Dein Besuch wird euch sicherlich dazu fragen. Schriftzüge mit weiteren Angaben unter bürgerlichen Wappendarstellungen der letzten 100 Jahre lassen mich immer gleich an Bergriffe wie Wappenschwindel, Usurpation etc. denken...was in Deinem Fall nun überhaupt nicht zutrifft! Wie gesagt: Lediglich meine Meinung, letztendlich entscheidet jeder für sich, was gefällt. Zum Wappen dazu gehörig ist ein Schriftzug jedenfalls genauso wenig wie z.B. Schildhalter und Wahlsprüche.

Beste Weihnachtsgrüße
Robert

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Benedict Lang
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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Benedict Lang » 27.12.2020, 17:21

:?:
Tejas552 hat geschrieben:
24.12.2020, 11:48
Duppauer1 hat geschrieben:
24.12.2020, 01:52


Der Zusatz "Lang vom Kaiserstuhl" unter dem Wappen ist durchaus üblich, klingt für mich aber etwas komisch. Hat bei mir Assoziationen zum "von" für den Adel. Um dem aus dem Weg zu gehen würde ich "Lang aus dem Kaiserstuhl" bevorzugen. Das ist aber rein meine persönliche Meinung! Mußt Du für Dich oder mit Deiner Familie entscheiden. Den Namen + Zusatz kann man auch weglassen und ist nicht bindet vorgeschrieben.

Das könnte eine süddeutsche, bzw. Schweizerische Eigenart sein. Hier in der Schweiz gibt es das Konzept des Bürgerortes, der häufig nicht mit dem Lebensort zusammenfällt. Dieser Bürgerort wird auch in offiziellen Dokumenten mit "von" angegeben. Also ein Herr "Urs Studer", dessen Familie schon seit zwei oder drei Generation in Zürich lebt, kann in offiziellen Dokumenten als "Urs Studer von Aarau" geführt werden, wenn Aarau der Bürgerort ist aus dem die Familie ursprünglich stammte. Das "von" zeigt einfach die Herkunft an, und ist natürlich kein Adelsprädikat.
Tatsächlich hat die Herkunft auch eine größere Bedeutung für unsere Familie, da wir bereits seit 10 Generationen (weiter konnte ich es bisher nicht zurück verfolgen) aus der Gegend Kaiserstuhl kommen, daher auch die Verbindung zu den Kagenecks aus Munzingen und den Weinbergen im Wappen. Auch der ohnehin große Anteil an Deutschen mit Nachnamen Lang (0,12% der Deutschen) kommt aus dem Süden und Hotspot ist heute immernoch die Gegend rund um den Ortenaukreis in Baden-Württemberg.
Wie genau wird denn das adelige "von" und das "vom" oder "aus dem" voneinander abgegrenzt?

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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Berlingo » 27.12.2020, 18:47

Benedict Lang hat geschrieben:
27.12.2020, 17:21
Wie genau wird denn das adelige "von" und das "vom" oder "aus dem" voneinander abgegrenzt?
Es gibt heute keine Adelsprädikate "von; zu; von und zu; vom; zum; vom und zum; von der; von dem" mehr. Am 11. August 1919 wurden mit der Weimarer Verfassung die Vorrechte des Adels abgeschafft. Die ehemaligen Adelsprädikate sind dadurch nach dem bürgerlichen Recht Bestandteil des Namens geworden. Auf gut Deutsch: Entweder lautet der Familienname "Lang" oder "Lang von Kaiserstuhl" oder "Lang vom Kaiserstuhl" et cetera. Einfach mal in den Unterlagen (Personalausweis, Geburtsurkunde etc.) nachschauen :wink:

1001 Grüße

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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Tejas552 » 28.12.2020, 09:10

Benedict Lang hat geschrieben:
27.12.2020, 17:21
...
Wie genau wird denn das adelige "von" und das "vom" oder "aus dem" voneinander abgegrenzt?
Es gibt, vor allem in Norddeutschland, zahlreiche Familien, die ein "von" oder ähnliches im Namen führen, die aber trotzdem nie zum historischen Adel zählten. Hierbei handelt es sich in der Regel um geografische Herkunftsbezeichnungen, die temporär oder dauerhaft zu Familiennamen wurden.

In der Familie meiner Mutter gibt es die Namen "von Ummern", "von Lutterloh", "thom Rehwinkel" (thom = zum"), "thor Overloh" (thor = zur) und vor allem "von der Ohe". Letztere Familie gibt es heute noch.

Bei allen genannten Familien handelt es sich um nicht-adelige Bauernfamilien. Die Abgrenzung zum historischen Adel ist einfach. Mit dem Adel waren bestimmte Rechte verbunden. Daher wurde über die Zugehörigkeit zum Adel genau Buch geführt. Die genannten Familien zählten nicht dazu.

Gruss
Dirk
Beste Grüsse
Dirk

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Re: Digitalisierung von Wappen/Logos

Beitrag von Tejas552 » 28.12.2020, 09:48

Benedict Lang hat geschrieben:
23.12.2020, 14:05

Bild

Ich habe nicht den ganzen Faden gelesen und wiederhole hier vielleicht Bemerkungen anderer Foristen, aber folgendes fällt mir auf:

1. Der Helmbund ist deutlich zu klein und sitzt nicht natürlich auf dem Helm. Zudem sollte er rot-gold und nicht grau - dunkelgrau sein.
2. Der Rotton ist zu bräunlich. Es sollte ein sattes Rot sein.
3. Der Goldton ist viel zu bräunlich, bzw. okerfarben. Das Gold sollte als Gold oder besser noch als sattes Gelb dargestellt werden.
4. Das Buch im Schildhaupt sollte möglichst nicht 3-Dimensional sondern frontal dargestellt werden. (Buch und die Federn sollten silber oder weiss, aber nicht grau sein).
5. Ich finde die Waage, bzw. die Waagschalen in der Helmzier zu klein.
6. Die Decken fallen sehr merkwürdig. Beim oberen Tuch ist Gold unten, beim unteren Tuch ist Rot unten. Idealerweise ist Gold unten. In jedem Fall muss es einheitlich sein. Auf dem Helmdach fallen die Decken besonders unnatürlich.
7. Die Raumnutzung im Schild ist nicht ideal. Im jetzigen Entwurf werden drei, bzw. vier Objekte (Dreiberg, Weinstock, Buch, Federn), praktisch pfahlweise übereinander gedrängt, während an den Seiten viel Raum ungenutzt bleibt. Man könnte die beiden Federn weglassen und stattdessen zwei Bücher nebeneinander im Schildhaupt zeigen. Dadurch würde der Raum besser ausgenutzt und die Zahl der unterschiedlichen Figuren reduziert.
8. Ich würde darauf Verzichten, Schriftarten zu kombinieren. "Lang" steht in gotischer Fraktur und "vom Kaiserstuhl" in einer modernen Schreibschrift. Ich finde, dass passt nicht gut zusammen.
9. Welche Farbe hat der Dreiberg? Ist er wirklich dunkelgrau?
10. Federn und Buch sollten sich nicht berühren. Wenn schon eine Schreibfeder ins Wappen soll, dann würde eine Feder völlig ausreichen. Dies erhöht die Erkennbarkeit und ermöglicht eine leichtere Anordnung der anderen Figuren.
11. Sollen das Auge und die Krallen des Löwen wirklich grau sein?

Gruss
Dirk
Beste Grüsse
Dirk

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