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Familienwappen

Verfasst: 01.10.2016, 10:20
von Joachim v. Roy
Wurde das Wappen der - in der Stadt G i e ß e n beheimateten - Familie F r e c h im HESSISCHEN FAMILIENWAPPENBUCH veröffentlicht, vgl. http://www.heraldik-studio.de/hwb.htm ? Leider habe ich keinen Zugang zu diesem Werk, das auf den Forschungen des unvergessenen Pfarrers Hermann Knodt beruht.

MfG

Re: Familienwappen

Verfasst: 01.10.2016, 11:59
von Jochen
Joachim v. Roy hat geschrieben:Wurde das Wappen der - in der Stadt G i e ß e n beheimateten - Familie F r e c h im HESSISCHEN FAMILIENWAPPENBUCH veröffentlicht, vgl. http://www.heraldik-studio.de/hwb.htm ?

MfG
Guter Gedanke ! Habe ich gerade überprüft, leider ist kein Eintrag zu "F r e c h" vorhanden.

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 01.10.2016, 13:52
von PEER
Wappen " Frech" (Gießen) ist im "Rhein-Mainisches Wappenbuch" Band 1, Hessisches Wappenbuch/ 1.Teil, Tafel 7, Nr. 1 veröffentlicht... mit einem Querverweis auf Siebmacher (Bürgerliche Geschl.) Teil1, Abteil 2, Seite 39, Tafel 65.
Kann hier kein Bild einstellen deswegen der Link zum Wappen aus dem R.-M. Wappenbuch.
http://www.gemeinschaft-wappenfuehrende ... 86#p125286
Gruß PEER
GwF

Familienwappen Frech

Verfasst: 01.10.2016, 14:00
von Joachim v. Roy
Große Klasse !! Herzlichen Dank !!

MfG

Nachtrag: Dem Siebmacher zufolge, auf den Herr Kleinschmid freundlicherweise aufmerksam machte, müßten die Helmdecken r o t - s i l b e r n sein.

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 01.10.2016, 18:19
von GM
Lese ja nur mit, kann mir aber ein weiteres großes Kompliment für das profunde Wissen und die nicht nachlassende Hilfsbereitschaft allhier (und von außerhalb :wink: ) nicht versagen :D .

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 02.10.2016, 07:46
von Kleinschmid
Wunderbar! Danke auch von mir für das Gießener Frech-Wappen. Die Abkürzung dabei steht für: Georg Kniese: Einwohnerverzeichnis der Stadt Gießen aus dem Jahre 1595. In: Mitteilungen der Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung 3 (1933), Heft 8, S. 157-195 [oder S. 187 nach anderen Angaben]. Die Frechs waren scheinbar kurz nach 1500 in Gießen anzutreffen. Mit Hilfe der beiden Stadtarchive Gießen und Wetzlar sollte man den aussichtsreichen Versuch unternehmen, dieses Wappen dem Diettrich Frech (*~1599) zuzuordnen.

Familienwappen Frech

Verfasst: 02.10.2016, 14:27
von Joachim v. Roy
Da nicht auszuschließen ist, daß die Familie F r e c h neben ihrem Wappen auch H a u s m a r k e n führte, so dürfte die Prüfung des Werkes von Hermann Knodt, „Hessische Hausmarken“ (= Forschungen zur hessischen Familien- und Heimatkunde 33), Frankfurt a.M. 1960 (2. Aufl. 1967) angezeigt sein.

MfG

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 02.10.2016, 16:26
von Jul92
Ich habe ja geschrieben, dass ich das Wochenende über in Frankreich bin, ich möchte mich auf die schnelle ganz herzlich bei allen bedanken, die so fleißig forschen und werde alles ganz genau am Montag Abend nachvollziehen.

:arrow: So ich habe mir alles durchgelesen und frage mich nun zwei Dinge:
1) Ist der Ursprung des Familienwappens bei diesem Herrn Dietrich Frech oder gab es dies schon vorher und wie kann man erfahren, wofür das Wappen verliehen bzw zu welchem Zweck es angenommen wurde?
2) In wie fern ich dem bisherigen Familienbuch vertrauen kann. Ich möchte im Moment nur noch davon ausgehen, dass der Baum bis 1814 korrekt ist und den Rest in Frage stellen.
Daher möchte ich mich gerne durcharbeiten von folgender Stelle aus:
:arrow: Ludwig Wilhelm Frech (geb. 16.10.1753) Sohn von Johann Christian Frech(s)(ens) und Agathea Juliannae
:arrow: Johannes Christians Freches (geb. 30.5.1751) Sohn von Johann Christian Frech(ens) und Agathea Juliannae
Eine Frage an die Kundigen hier, soll ich zur Evangelischen Archivstelle Boppard fahren und in den Kirchenbüchern von Pferdsfeld und den umliegenden Kirchengemeinden suchen oder wie würdet ihr das angehen?

*Anmerkung: Findet das Wappen noch jemand relativ geschmacklos und kindisch? Kronen auf bürgerlichen Wappen natürlich als Frage des Geschmacks ( ich nehme an es ist eine Laubkrone ? ), aber das Herz und die Blume? Sowas habe ich bisher nicht gesehen.

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 04.10.2016, 02:34
von kalex1946
Anbei zwei weitere Wappen, die ein etwas ähnliches Schildbild haben. Sind die Schweizer kindisch und geschmacklos?

https://dl.dropboxusercontent.com/u/639 ... chweiz.PNG

https://dl.dropboxusercontent.com/u/639 ... chweiz.PNG

Gruß aus South Carolina
Kurt Alex

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 04.10.2016, 07:53
von Claus J.Billet
... oder auch so :
http://www.chgh.net/heraldik/f/fr/fr02.htm
:wink:
und nur so nebenbei :
zur Schreibweise "Frech" lassen sich insges. :arrow: ca 11 Wappen-Eintragungen ,
in verschiedenen Sammlungen, feststellen. :wink:

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 04.10.2016, 15:19
von zobelrolf
Hallo liebe Heraldikfreunde,
hier sind die Begriffe geschmacklos und kindisch gefallen und dazu ist zu sagen, daß für die Wappenkunst natürlich auch die Begriffe und der Maßstab der Kunst gelten, wobei die Kriterien heißen: Schönheit, Ästhetik, Harmonie, Symmetrie, Handwerk, Idee, Wahrheit(hier Regeltreue), (Geschmack-Kochkunst, Klang-Musik),
Danach ist geschmackvoll:
Geniale Kunst, begnadete Kunst, Kunst, handwerkliche Kunst, Volkskunst, mittelmäßige Kunst, Larifarikunst, Kitsch.
Aber geschmacklos ist: Schmuh, Kram, Tinnef, Pfusch, Murks, Protzkunst, Übertreibung, Schund, verhunzte Kunst, Kunstfehler, kriminelle Kunst.
Nun ist völlig klar, daß die Blumenherzen unter Kitsch fallen. Da es solche Wappen auch in Deutschland(Frankreich, Italien...) gibt, sagt das nichts über den Geschmack der Schweizer oder Deutschen usw.... aus.
Viel Spaß beim Nachdenken
Zobelrolf

Re: Familienwappen von 1551

Verfasst: 04.10.2016, 17:21
von Kleinschmid
Jul92 hat geschrieben:1) Ist der Ursprung des Familienwappens ... .
Es wäre mehr als schade, wenn man die hier so wunderbar zusammengetragenen Informationen nicht richtig auswerten würde.

Nochmals zur Genealogie - sonst kommt man ja nicht an das neue Wappen:
Ich habe Einblick in das Wallauer Familienbuch genommen. Liesel Konrad u. Franz Konrad: Familienbuch Wallau (Lahn) und Weifenbach. Darmstadt 2001, S. 161: Johann Sebastian Frech, Pfarrer, + Wallau 16.2.1718, oo Elisabeth Margaretha Schaubach (* Wallau 17.12.1667, + ebd. 11.6.1735):
1. [der schon bekannte] Arnold Georg, Jäger (*Wallau 8.8.1696, + ebd. 21.3.1759), ledig.
2. Elisabeth Margaretha (*Wallau 6.2.1699, + ebd. 25.2.1774), ledig.
3. [unser Pferdsfelder Pfarrer!!] Johann Christian, * Wallau 6.1.1706, Paten: Jakob Wagner, Rektor zu Wiesbaden; Hermann Christian Wirth, Faktor zu Saßmannshausen; Maria Catharina, Ehefrau des Johann Georg Walter, Diakon zu Breidenbach; Maria Juliana, nachgelassene To. des Pfarrers Peter Schaubach.

Damit ist 'bewiesen', daß der Pferdsfelder Pfarrer ein direkter Nachfahre des Dietrich Frech aus Wetzlar/Gießen ist. Dieser wurde übrigens nach der 'Bürgerrechtsliste der Stadt Wetzlar 1614 - 1650' in den Jahren 1626 und 1635 dort als Bürgermeister/1. Ratsschöffe erwähnt. Als nächstes ist daher das Wetzlarer und Gießener Stadtarchiv nach Wappen/Siegel von ihm zu befragen.

Ich hatte das o.g. Pfarrerbuch kritisiert und möchte daher hier noch kurz einige Archivalien angeben, aus denen man noch Informationen zu unserem Pferdsfelder Pfarrer entnehmen sollte. Gerade die Visitationberichte enthalten manchmals kleine Lebensläufe oder doch zumindest einige persönliche Bemerkungen über das geistliche Personal ('war dem Trunke ergeben' o. ä. findet man zuweilen).

1.) Archivstelle der ev. Kirche in Boppard, das Hintersponheimische Archiv als Teilüberlieferung des lutherischen Konsistoriums Trarbach, darin: Kirchenvisitationen; Kollekten; Kirchstuhlstreitigkeiten; Ehesachen; Sponheimische gelehrte Gesellschaft (1754-1790); Inspektionsbibliothek in Trarbach; Sponheimische Pfarrkonvente (1752-1790).
2.) Archiv der Herzog-Wolfgang-Stiftung in Zweibrücken, mit dem restlichen Teil aus Trarbach innerhalb der Abt. 5 Grafschaft Hintersponheim.
3.) Landesarchiv Koblenz, Bestand 53C036 Herrschaft Martinstein, 02 Liegenschaften, Rechte und Gefälle, hier Sachakte 48, Besetzung der Pfarrei Pferdsfeld, 1564-1773.

Der Großvater des Pferdsfelder Pfarrers, Johann Jost (1640-1703), war Hutmacher in Gießen. Dazu: Stadtarchiv Gießen, N 2977: Zunft der Hutmacher - Jungenbuch, Zunftspruch, Zunftwesen, Laufzeit: 1680 - 1832.

Naürlich kann man nach Boppard fahren. Die haben dort wohl auch eine gute Bibliothek mit Ortsfamilienbücher und die o.g. Akten, weiteres dann rheinabwärts in Koblenz.

Ich vemute mal, die Antwort aus dem Gießener/Wetzlarer Stadtarchiv würde sicher einige hier aus der Runde interessieren ...