Wappen aus Polen?

[Goldhelm]

Hallo zusammen,
wer kann mir bei diesem Wappen auf dem Siegel helfen? Leider ist e nicht perfekt zu erkennen. Vielleicht weiß ja trotzdem jemand etwas?
Zu sehen sind zwei gekrönte Wappen mit ...?
Das Siegel befindet sich rückseitig auf einem Brief von 1875, welcher in Skalbmierz aufgegeben wurde. Da Polen zu dieser Zeit keine eigenen Könige hatte, sondern in Personalunion mit Russland stand, kann das Wappen natürlich auch zu Russland gehören.

[Joachim v. Roy]

Bei dem - von uns aus gesehen - rechten Wappen dürfte es sich um das polnische Stammwappen „ J e l i t a “ handeln (vgl. http://aristocratic-club.ru/2-arms/polen/jelita.JPG ), das von zahlreichen, nicht miteinander verwandten polnischen Adelsfamilien geführt wurde bzw. wird.

Das linke Wappen vermag ich nicht zu erkennen.

Freundliche Grüße vom Rhein

[wrangler]

Es handelt sich um ein Allianzwappen, mit Petschaften die ein Allianzwappen tragen, haben die Ehefrauen besiegelt (Korrespondenz der Ehefrau). Links ist das Wappen des Mannes, rechts das Wappen der Frau! Wenn ich falsch liege, dann berichtigt mich bitte!

[Jochen]

Vom Umriß her käme für das heraldisch rechte Wappen vielleicht das Herb "L o d z i a" in Frage:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Herb_Lodzia.jpg

Ist aber wirklich nur eine grobe Vermutung.

[Goldhelm]

Super! Ich danke euch allen. Das hilft auf alle Fälle weiter.

[Joachim v. Roy]

Hallo Goldhelm,

da Ihnen bekannt ist, daß die Sendung 1875 in Skalbmierz (nordöstl. von Krakau) aufgegeben wurde:
könnten Sie uns den B r i e f u m s c h l a g bzw. - falls erhalten – auch den B r i e f einmal zeigen?

MfG

[Goldhelm]

Hallo zusammen,
es ist nun schon eine ganze Weile her, das ich in diesem Forum angemeldet war. Eigentlich komme ich aus dem Bereich Philatelie, und um diese habe ich mich dann in dieser Zeit auch gekümmert. Das Thema Heraldik ist komplett nach hinten geschoben worden.
Mich interessiert die russische Philatelie, das Kaiserreich, und hier ganz speziell Nummernstempel. Dabei musste ich nun feststellen, das es dabei doch eine ganze Menge an gibt, die ein Siegel mit einem gekrönten Wappen haben. Und ich weiß eigentlich gar nichts darüber.

Um erst einmal der Bitte von Joachim v. Roy nachzukommen, hole ich das hiermit sehr verspätet nach.

Bei dem Brief handelt es sich um einen 10-Kopeken-Umschlag, welcher mit dem Nummernstempel "1112" entwertet ist.

[Goldhelm]

Irgendwie will das mit den Bildern nicht klappen ...

[RobertK.]

Guten Morgen "Goldhelm",

das Einfügen eines eigenen Bildes in einen Beitrag ist ganz einfach:

1. Einen Bilderhoster wie z.B. https://postimages.org/ aufrufen
2. „Wählen Sie Bilder aus“ anklicken
3. Bild aus einem Ordner des PCs auswählen und mit „öffnen“ hochladen
4. Entweder den Link „Vorschaubild für Foren“ oder „Direktlink für Foren“ in Deinen Beitrag hier reinkopieren. Fertig!

Viel Erfolg und beste Grüße
Robert

[Goldhelm]

Danke für deine Hilfe. Das muss aber sonst auch anders gegangen sein (zumindest früher)!?

[Manni24]

Hallo!

Nach sechs Jahren hast Du sicherlich längst den Adressat ermittelt. Stimmt aber die Adresse? Es handelt sich um den evangelischen Pfarrer Leopold Martin v. Otto (1819-1882), der 1875 noch Pfarrer in Teschen, nicht in Troppau war. Allerdings wurde er gerade 1875 versetzt. Oder er hielt sich eben zufällig in Troppau auf. Dann wird als Verfasserin des Briefes vermutliche eine evangelisch Adlige des Wappens Jelita gesucht. Das sollte die Suche doch spürbar einschränken. Wie weit bist Du da gekommen?

MfG
Manni

[Goldhelm]

Erstmal konnte ich über den Monsieur Otto nichts finden. Daher ist dein Link sehr hilfreich. Danke dir!

[Goldhelm]

Um auf das Wappen genauer einzugehen: Ich habe mir das nochmals genauer angesehen und meine nun, rechts ist dank deines Hinweises die Ziege über einer fünfzackigen Krone zu erkennen. Auf dem Scan geht das nicht so klar hervor. Letztendlich bleiben dann nur noch zwei Damen übrig: Matylda Kornelia Klara Saska und Józefata Barbara Saska. Die Wappen der Damen und deren Männer sehen so ziemlich gleich aus. Da Skalbmierz 1875 zum Gebiet Kielce gehörte, denke ich, das es daher dann Józefata Barbara Saska (1817 - 1889) ist, die in Kielce starb. Zumindest einer ihrer Töchter wurde in Kielce geboren, do das man davon ausgehen kann, dort gewohnt zu haben. Ihr Mann Jan Saski war bereits 1868 verstorben. Somit ist es also deren Familienwappen.

[Goldhelm]

Letztendlich ergibt sich dann (ohne die Verzierungen) dieses Wappen.

[Manni24]

Das habe ich nicht ganz verstanden: Du hattest bis jetzt den Adressat nicht ermittelt, konntest aber nun die Verfasserin innerhalb von 2 h ausmachen?

Ja, es gab eine Familie Saski des Wappens Sas (das Du in Deinem letzten Beitrag vom Betrachter aus links zeigst). Ich tendiere aber zu Jochens Vorschlag, daß es sich bei dem linken (heraldisch rechts) um das poln. Stammwappen Lodzia handelt, und nicht Sas.

Meine Arbeitshypothese ist weiterhin, daß ein ev. Pf. verm. eher von einer evangelischen Adligen angeschrieben wurde. Ich habe mal ein Verz. des ev. Adels in Polen durchgesehen, was zwar aus den 1930ern stammt, aber natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Danach gab es ev. Adelsfamilien des Wappens Jelita:

Die Hilchen (auch Ilchen Ilchin), die Mninski und die Rayski (auch Rajski, Reyski). Während ich bislang für Lodzia (unter der Annahme, daß eine ev. Adlige auch einen ev. Ehemann hatte) nur die ev. Familie Naramowski ausmachen konnte.