Neues Familienwappen - aber was genau sollte man nehmen?

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Hacki

Neues Familienwappen - aber was genau sollte man nehmen?

Beitrag von Hacki » 14.04.2014, 16:26

Hallo,
ich würde gerne für mich und meine Familie ein Wappen erstellen.
Meine Fragen:

- Was sollte eurer Meinung nach im Schild zusehen sein?
- Ist es möglich, das Schild in vier Abschnitte zu teilen und dort
1. Wappen von Schlesien - Vor-Vorfahren (Opa)
2. Wappen von Westfalen - Vorfahren (Vater)
3. Wappen von meinem Geburtsort
4. Wappen vom jetzigen Wohnort
ein zufügen?
- Wie gestaltet man am besten den Helm und die Helmzier? :oops:

Gruß
Mirko

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 14.04.2014, 18:22

Diese Frage ist in diesem Forum schon einige Male gestellt worden.

Es würde sich lohnen, es daraufhin mal durchzusehen.

Und auch, wenn es möglich ist, so vorzugehen, wie Sie es sich vorstellen, ist es nicht im mindesten empfehlenswert.

Ein Wappen sollte einen hohen Wiedererkennungswert haben und kein Puzzlespiel aus heraldischen Versatzstücken darstellen.

Ein Wappen ist ein unverwechselbares, möglich einfaches Zeichen, welches idealerweise mit dem Familiennamen derer, die es führen, korreliert.

Genauer gesagt: Ein Wappen ist keine Familienchronik !
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

chj
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Re: Neues Familienwappen - aber was genau sollte man nehmen?

Beitrag von chj » 14.04.2014, 19:12

Hacki hat geschrieben:Hallo,
ich würde gerne für mich und meine Familie ein Wappen erstellen.
Meine Fragen:

- Was sollte eurer Meinung nach im Schild zusehen sein?
- Ist es möglich, das Schild in vier Abschnitte zu teilen und dort
1. Wappen von Schlesien - Vor-Vorfahren (Opa)
2. Wappen von Westfalen - Vorfahren (Vater)
3. Wappen von meinem Geburtsort
4. Wappen vom jetzigen Wohnort
ein zufügen?
- Wie gestaltet man am besten den Helm und die Helmzier? :oops:

Gruß
Mirko
Hmm, das sieht dann eher aus wie Wappen von Kaiser Karl mit allen zugehörigen "Ländereien". ;)
Die Übernahme kompletter Wappen scheidet eh aus, weil die Kommunalbehörden arg eigen mit den ihnen gehörenden Wappen sind.

Die Familiengeografie kann man indirekt über die Tinkturen einbringen, aber auch da ist weniger mehr. Alle 4 Wappen werden es da sicher nicht schaffen, zumindest farblich anwesend zu sein.

Mit etwas Glück kann man was aus dem Familiennamen machen und diesen als redendes Wappen darstellen.

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Duppauer1
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Beitrag von Duppauer1 » 14.04.2014, 21:02

Hallo Hacki,
ich schließe mich hier der Meinung von chj an, versuchen Sie ein redendes Wappen zu entwerfen oder zu entwerfen lassen, das Bezug zu Ihrem Namen hat, mit möglichst wenigen Farben und Symbolen.
Der Namensbezug im Wappen ist immer gut und ist unabhänig von Ort, Beruf u.s.w., die ja im laufe der Jahre , wie bei Ihnen auch, sich immer wieder ändern.

Der Name bleibt !!!

Es sei denn die männliche Generation stirbt aus.

Ich selber hab ein Wappen geerbt mit mehreren Farben und Symbolen, die keinen Bezug zum Namen haben, aber die Symbole lassen sich gut erklären.
Es gefällt mir zwar nicht schlecht , aber aus heutiger Sicht hätte ich ein Symbol und zwei Farben gewählt die eindeutig auf meinen Namen hinweisen, was auch möglich gewesen wäre!
Aber geerbt ist halt geerbt!

Also empfehle ich auch ein Wappen mit Namensbezug, mit möglichst wenig Farben und Symbolen. Wie chj schon sagt weniger ist mehr !
Falls Sie wollen können Sie Ihren Namen hier angeben, mal sehn was die Heraldiker hier für Vorschläge machen. Oder Sie wenden sich an einen erfahrenen Heraldiker.
Zu Wappen sei auch die Seite von Dr.Bernhard Peter zum nachlesen zu empfehlen.
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/seite38.htm
Siehe hier unter Grundlagen der Heraldik, Punkt "Gute Gestaltung und 200 Schritt Regel und Redende Wappen".

MfG
Duppauer1

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Beitrag von Duppauer1 » 14.04.2014, 21:44

gelöscht
Zuletzt geändert von Duppauer1 am 14.04.2014, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Duppauer1 » 14.04.2014, 21:51

Vielleicht helfen ja die hochverehrten Herrn Frank Matinoff und Claus Billet weiter.

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Beitrag von Duppauer1 » 14.04.2014, 21:54

gelöscht

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 15.04.2014, 09:30

@ Hacki

Nun ja, das wesentliche wurde ja bereits gesagt.
Lesen Sie sich einfach mal zu den Grundsätzen der Heraldik im Partner-Forum hier ein :
http://forum.ahnenforschung.net/forumdisplay.php?f=67
:)
Besonders hier :
http://forum.ahnenforschung.net/forumdisplay.php?f=67

Hacki

Beitrag von Hacki » 16.04.2014, 20:18

Vielen Dank für die Kommentare! Ich denke, so langsam bin ich dabei zu verstehen, wie ein Familienwappen aussehen soll bzw was darzustellen ist.

Mein Nachname lautet HAXTER.
Mein Opa (Vater's Vater) kommt aus Bad Driburg, Westfalen.
Es gibt in der Nähe noch den Namen: von Haxthausen

Über Vorschläge und Anregungen wäre ich sehr dankbar, genauso wie die Herkunft des Namens, da ich bisher nichts im Web finden konnte, was mir nützlich erscheint.

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 16.04.2014, 22:35

Moin Mirko,

JETZT kommen wir der Sache deutlich näher.

Ich würde über Symbole nachdenken, die mit

"hacken" oder "Hag"

zusammenhängen.

Es muß gar nicht unbedingt mit dem (wirklichen) Ursprung Deines Namens zusammenhängen, es genügt, wenn es so ähnlich klingt.

Vorschläge: Hacke (Werkzeug, aber auch Ferse), Hagedorn, Hagebuche (Hainbuche), Hagebutte, Hackklotz ....

Es ist alles erlaubt ....
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jochen

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Beitrag von Duppauer1 » 17.04.2014, 00:11

@all
Was sagt denn der" Duden Familiennamen Herkunft und Bedeutung von 20000 Nachnamen", mit dem hier links auf der Seite Werbung gemacht wird, zum Namen Haxter ??
Sollte nicht erst eine Namensdeutung erfolgen :?:
Dazu bietet die Uni Leipzig ihre Dienste an, natürlich gegen entsprechendes Entgeld.
Siehe hier
http://www.namenberatung.eu/

MfG
Duppauer1

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 17.04.2014, 06:03

Namensdeutung KANN ein erfolgreicher Baustein auf dem Wege zum Familienwappen sein.

MUSS aber nicht,

Ich gebe immer zu bedenken, daß der mittelalterliche Mensch nicht besonders verkopft war. Da wurde ein redendes Wappen eher durch freies Assoziieren gewählt ....
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 17.04.2014, 09:41

@ Haxter

...möglich ist ja bekanntlich vieles. :wink:
Unter diesem Link können Sie einiges zur Schreibweise "Haxter" erfahren :
http://www.forgottenbooks.org/readbook_ ... 030931/169

(Ein Hinweis daraus :
Sehr altes westph"lisches Rittergeschlecht, welches aus der Umgegend von Paderhorii stammt, wo noch eine Gegend: der Ilaxtergrund und das Ilaxterholz , welche his auf die neueste Zeit Eigenthum der Familie geblieben sind, den Famdiennamen tr"gt, welcher in den "ltesten Urkunden: Haxter geschrieben wurde. Die Haxthausen waren mit den Brenken und den erloschenen Stapel und Krevet die quatuor nobiles columnae, oder no- biles viUici der Hochund Cathedralkirche von Paderborn.
)

Jedoch werden Sie ohne gründliche Ahnenforschung nicht weiterkommen. :!:
Eine Verbindung zu obig genannten Adels-Familie wäre sicherlich in Ihrer Familie bekannt.
Wappen-Abbildungen zur Schreibweise lassen sich in der Sammlung "Armorial Gènèral" von Rietstap finden.
Wahrscheinlicher dürfte es wohl sein, daß Ihre Vorfahren aus dem Gebiet der oben genannten Familie stammen. :?:

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Duppauer1
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Beitrag von Duppauer1 » 17.04.2014, 10:15

@ Jochen
Ja da gebe ich Ihnen recht!

@ Mirko
Wenn Sie trotzdem Interesee an der Namensdeutung, -herkunft haben, können Sie ja mal eine nahgelegene Staats- oder Universitätsbibliothek besuchen dort gibt es meistens unzählige Literatur zur Namensdeutung oder Herkunft.
Bevor Sie die Bibliothek besuchen würde ich die Bücher im Vorfeld über die Internetseite der Bibliothek bestellen. Da oft die Bücher in nicht öffentlichen zugänglichen Räumen lagern sondern in Magazinen oder auf andere Standorten verteilt sind und erst herausgesucht werden müssen, was in der Regel einen Tag dauert.Dazu benötigen Sie allerdings ein Bernutzerausweis/Benutzerkonto der Bibliothek. Diese müssen Sie beantragen . Siehe dazu auch den Punkt Bibliotheksausweis auf der Internetseite Ihrer nahgelegenen Staats-Universitätsbibliothek oder Sie nehmen telefonische Kontakt mit der Bibliothek auf und klären die Formalien.

Alternativ können Sie Bücher, aus fast allen Bibliotheken in Deutschland, über die Fernleihe Ihrer Stadt-Gemeindebibliothek bezieh. Kosten 1,50 EUR pro Buch.

Aber vielleicht hilft ja einer hier im Forum zur Namensdeutung/Namensherkunft des Namens "Haxner" hier auf dieser Seite weiter. :)

MfG
Duppauer1

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Beitrag von Duppauer1 » 17.04.2014, 11:33

@ Mirko/Hacki

Zu dem von Claus Billet gefunden Wappen der Adelsfamilie von Haxthausen siehe folgenden Link.

http://www.notrefamille.com/v2/services ... Haxthausen

Bei dem ersten Wappen scheint es sich um das Wappen der Grafen von Haxthausen zu handeln, die 1837 in den bayrischen Adelsstand erhoben wurden aber in männliche Linie 1842 austarben.
Siehe dazu auch unten angeführten Link zur Seite von Dr.Bernhard Peter, Absatz 10.


Hier scheint es auch einen Familienzweig in Hessen gegeben zu haben, siehe weiter unten auf o.g. Seite :!:
Haxthausen de Dedinghausen.

Siehe auch den Link zu Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Haxthausen ... eschlecht)

Bei dem hier gezeigten Stammwappen der Haxthausen haben wir ein schönes Beispiel für ein einfaches redendes Wappen.
In Rot eine silberne Wageflechte. Ein Symbol, zwei Farben/Metall ( roter Schild,silberne Wagenflechte). So soll es sein! Und so könnten Sie auch ein Wappen für Ihre Familie entwerfen oder entwerfen lassen!

Wie Wikipedia hier schreibt stammen die Haxthausen von dem Geschlecht der Adelsfamilie Vlechten/Flegthen ab und hat deren Wappen übernommen !!!

Vlechten/Flegthen=Flechten=Wagenflechte. Ein schöner Namensbezug im Wappen.

Siehe auch hierzu die Ausführungen von Dr. Bernhard Peter , im 6 Absatz, unter folgendem Link.

http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldi ... rie790.htm

Aber ich will Mirko hier keine falsche Hoffnungen machen das er von dem Adelsgeschlecht von Haxthausen abstammt, das wäre wie Claus Billet schon schreibt, in der Familie sicherlich bekannt :!: Ansonsten ist wie schon erwähnt Ahnenforschun angesagt :!:

MfG
Duppauer1
Zuletzt geändert von Duppauer1 am 17.04.2014, 11:50, insgesamt 2-mal geändert.

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