neuer Wappenentwurf

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Berlingo
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Re: Die Distel ist ein Pfahlwurzeler

Beitrag von Berlingo » 14.02.2014, 11:29

kriesel hat geschrieben: Das die Darstellung einer solchen Distelwurzel, aus heraldischer Sicht, problematisch sein könnte ist für mich nachvollziehbar.
Weil aber die von mir dargestellte Distel einer Eselsdistel entspricht und die Eselsdistel (wie andere Distelarten auch) ein Tief- bzw. Pfahlwurzeler ist halte ich die Darstellung der Wappendistel mit einer Pfahlwurzel für vertretbar da diese Wurzel ein typisches Merkmal der Distel widerspiegelt.

schöne Grüße Kriesel
Sehr schön: Der Stifter sieht die heraldische Problematik, damit ist die Sache grundsätzlich erledigt, es sei aber noch mal für andere Mitlesende in aller Deutlichkeit wiederholt:

Im Wappenwesen ist es völlig "Wurscht", ob die gemeine Figur Eselsdistel ein Tief- oder Flachwurzeler ist oder eine andere biologische Charakterisierung besitzt. Vielmehr ist es ein heraldische Selbstverständlichkeit, daß eine Wurzel, wenn sie als Teil einer gemeinen Figur erscheint, stets raumfüllend im Wappen/Feld/Platz dargestellt wird. Besondere Abweichungen von der heraldisch "üblichen" Darstellungsweise, wie sie im vorliegenden Entwurf erscheinen, sollten blasoniert werden (will sagen: sind in der Wappenbeschreibung anzusprechen / zu melden) -- oder man beläßt es bei einem Logo beziehungweise einer Gebrauchsgrafik, die bekanntlich unabhängig von heraldischen Selbstverständlichkeiten entworfen werden.

1001 Grüße

kriesel
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zur Erklärung

Beitrag von kriesel » 15.02.2014, 21:27

Nur noch mal zur Erklärung:
Ich möchte kein wappenähnliches Logo gestalten. Mein Ziel ist es ein Wappen zu gestalten welches auch als ein solches erachtet wird und meinen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Dies gestaltet sich in diesem Fall als schwierig.

Folgendes klingt vielleicht etwas hochnäsig ist aber wenigstens ehrlich.:
Die von ihnen vorgetragenen Vorschläge und Orientierungshilfen sind interessant und helfen mir meinem Ziel ein „echtes“ Wappen zu gestalten näher zu kommen. Allerdings genügen viele ihrer Vorschläge und Orientierungshilfen nicht meinen ästhetischen Ansprüchen. (Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ihnen für ihre Beiträge wirklich dankbar)
Ich möchte kein von mir gestaltetes Wappen in Umlauf wissen welches mir selbst nicht gefällt. Deshalb wäre ich dazu bereit ein Wappen zu entwerfen was nicht hundertprozentig den Gepflogenheiten der Heraldik entspricht aber dafür meinem ästhetischen Verständnis auch wenn dieser Ansatz zugegeben Kritik würdig ist.

Auf Heraldik Wiki steht:
Die heraldischen Regeln empfehlen bei Gemeinen Figuren eine möglichst weitreichende Stilisierung bei bestmöglicher Erkennbarkeit des Motivs. Die Darstellung soll natürlich, in einer heraldisch eigentümlichen Vereinfachung erfolgen, aber nicht vollkommen „naturgetreu“, „naturalistisch“, „fotorealistisch“.

Ich denke dies trifft weitestgehend für die (demnächst noch von mir geänderte) Distel mit Pfahlwurzel zu.

Ich könnte damit leben wenn „gestandene“ Heraldiker die Darstellung der Distel mit einer Pfahlwurzel als untypisch, unüblich bzw. ungewöhnlich empfinden.
Allerdings würde ich kein Wappen der Öffentlichkeit übergeben wollen welches von Heraldikern als unheraldisch empfunden bzw. bezeichnet würde.

Ich hoffe jetzt bin ich bei ihnen nicht unten durch.

kriesel[/i]

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Bodin
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Beitrag von Bodin » 16.02.2014, 13:07

http://heraldik-wiki.de/index.php?title ... eraldik%29

Der Hinweis kam schon letzte Seite...

Man kann vieles gestalten und für sich persönlich als Wappen ansprechen- wer jedoch gerne ein Wappen schaffen möchte, welches den allgemeinen Normen unter der Mehrheit der Heraldiker entsprechen soll...kommt nicht umhin, den Normen zu entsprechen. Die Einhaltung von Normen ist immer Zwang, nicht nur in der Heraldik- dies haben Normen so an sich.

Deshalb erst die Norm umsetzten und innerhalb der Normbreite seine Freiheit finden...Schönen Sonntag noch.
Ingo Bodin

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Berlingo
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Re: zur Erklärung

Beitrag von Berlingo » 16.02.2014, 13:59

kriesel hat geschrieben: Allerdings würde ich kein Wappen der Öffentlichkeit übergeben wollen welches von Heraldikern als unheraldisch empfunden bzw. bezeichnet würde. kriese
Zum Begriffspaar "unheraldisch-heraldisch" siehe: http://heraldik-wiki.de/index.php?title=Unheraldisch

Der Vollständigkeit halber sei nachstehend auch die "zweite Hauptregel" der Heraldik für Figuren angegeben, wie Gritzner sie formulierte und (..)

"(..) gegen welche -- leider -- noch immer so vielfach verstossen wird. Dieselbe lautet: Jeder Figur soll bestrebt sein, den Schild respektive den Platz, worin sie steht, möglichst auszufüllen."

Quelle:
Maximilian Gritzner: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie. (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 76. Hervorhebungen durch Gritzner

1001 Grüße

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Ihr habt recht!

Beitrag von kriesel » 16.02.2014, 20:13

Also wie soll ich`s sagen?

Ihr habt recht!

Danke nochmal

Gruß Kriesel

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Schwabsen
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Beitrag von Schwabsen » 18.02.2014, 09:34

Moin,
also wenn es denn unbedingt eine so voluminöse Wurzel sein soll läge es nahe sich mit einer Spaltung statt einer Teilung auseinander zu setzen.
So bestünde die Möglichkeit die Distel am Spalt in verwechselten Farben darzustellen ohne auf die Größe der Wurzel verzichten zu müssen und es gibt dem Zeichner die Möglichkeit den Schild durch herabhängende Blätter bzw. Blüten auszufüllen.
Gruß Sven
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