Anfrage über Informationen zum Familienwappen

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Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 01.10.2013, 14:31


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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 01.10.2013, 16:04

Frank Martinoff hat geschrieben:...
@Frank Martinoff, - es ist wohl gut gemeint, - nützt wohl aber nicht all zu viel, verschiedene Links anzufügen, in denen Gosebruchs erwähnt werden, hatte sie z.T. schon gelesen. Es besteht hingegen die Gefahr, dass es unübersichtlich wird. Vielmehr müsste der Zusammenhang durch Ludwigsburger deutlicher gemacht werden. Es ist leicht zu erkennen, sofern man den Namen als Suchbegriff eingibt, dass viele Vertreter des Namens Gosebruch in Positionen erschienen, bei denen es denkbar wäre, dass auch ein eigenes Siegel gebraucht wurde. Man müsste eben eine Genealogie erstellen, was allein durch Funde auf Webseiten nicht machbar ist. Evtl. hat ja Ludwigsburger auch schon Informationen dazu. (?) Schenkt man den Einträgen bei Gen-Wiki Glauben, war ein Wilhelm Gosebruch in Strickherdicke, ein Ort, den Ludwigsburger in seinem ersten Beitrag hier oben erwähnt, 1897 „Ackerer“ bzw. „Landwirt“. Der Fragesteller müsste eben einmal darlegen, was er wo gefunden hat, und inwieweit er das auf die Gosebruch beziehen kann, von denen er hier schreibt. Wer hat bspw. das „Archiv“ angelegt, von dem Eingangs berichtet wird, usw.

Interessant wären zudem, meiner Ansicht nach, auch jüngere Vertreter des Familiennamens, da ich es für möglich halte, dass das Wappen, so wie es als Relief erscheint, bzw. dessen „Vorlage im Krieg verbrannt" sei, eine recht junge Schöpfung sein könnte.

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Markus
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Re: Anfrage über Informationen zum Familienwappen

Beitrag von Markus » 01.10.2013, 17:30

Simplicius hat geschrieben: Eine Frage zum Detail wäre auch, ob die Initialen im, oder außerhalb des Schildes stehen, soweit dieser überhaupt vorhanden ist. Ich halte es für möglich, dass Sie uns auf dem Ring ein Bürgerwappen beschreiben, wie es vermehrt seit dem 16. Jh. vorkam, und zu welchem zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Helmzier inklusive Decken („Zierrat um das Wappen“), existiert haben mussten. Im späten 19. oder auch im 20. Jh. konnte es dann dazu kommen, bedingt durch den Historismus und die Idealisierung des Mittelalters, in dem man die eigene „große Vergangenheit“ zu erkennen glaubte, dass man sich dem „Familiensymbol“ wieder widmete, und es nachträglich mit einer Helmzier versah, vielleicht sogar erst hier Farben mit ins Spiel brachte, die ja durch das Siegel allein nicht transportiert wurden.


Quellen zu dieser These?
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

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Simplicius
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Re: Anfrage über Informationen zum Familienwappen

Beitrag von Simplicius » 01.10.2013, 19:14

Markus hat geschrieben:Quellen zu dieser These?
Was für eine These? Sie müssen schon genauer sagen, was Sie wissen möchten. Möchten Sie eine „Quelle“, die zeigt, was es mit dem Historismus auf sich hatte, und durch welche Gesellschaftskreise er warum transportiert wurde? Oder glauben Sie nicht, dass es Personenwappen ohne Helmzier gab? Vielleicht können Sie sich auch nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der die Exlibriskunst einen Höhepunkt erreichte, Wappenvereine entstanden, und sich das Bürgertum mit Wappenforschung abgab, mit der es sich letztendlich auch selber inszenierte, nicht auch Helmzierden neu entworfen worden wären, für eben solche Familienzeichen, die bis dahin keine aufwiesen?

Auf dem Ring erscheint keine Helmzier, so der Fragesteller. Gibt es überhaupt eine ältere Darstellung mit Helmzier?

Wird nicht heute laufend durch diverse Vereine suggeriert, ein Wappen habe unbedingt eine Helmzier zu besitzen, um eingetragen zu werden? Im bürgerlichen Siebmacher finden sich Wappen mit und ohne Zimier, sie wurden wohl z.T. von Häusern und Siegeln abgezeichnet. Der Übergang von der Hausmarke zum Wappen ist dabei nicht immer genau fassbar, obschon ich glaube, dass dazu bereits eine Auswahl in diesem Sammelwerk getroffen wurde. Im Siebmacher hütete man sich allerdings davor, Helmzierden hinzuzuerfinden, weil es sich dann eben nicht mehr um eine Dokumentation handeln würde. Übrigens liegt dieser Gedanke auch diesem Online-Projekt zugrunde.

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Re: Anfrage über Informationen zum Familienwappen

Beitrag von Ludwigsburger » 01.10.2013, 19:25

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Zuletzt geändert von Ludwigsburger am 27.10.2013, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Anfrage über Informationen zum Familienwappen

Beitrag von Ludwigsburger » 01.10.2013, 19:42

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Zuletzt geändert von Ludwigsburger am 27.10.2013, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.

Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 01.10.2013, 19:57

....es hat schon seine tiefen Gründe warum wir nach all diesen Informationen fragen,
denn "Ohne jegliche Angaben" wissen wir nicht bzw. können nicht einschätzen, für wass oder wann oder wo und für wen das Wappen zum Einsatz kam.....
Sie müßten schon nähere Angaben machen, denn ohne
"tapsen" wir genauso im Dunkeln wie Sie!

Auch wenn etwas (Ring etc.) auf das Wappen um die Mitte des 18 Jahrh. hinweist, bedeutet das nicht, daß es nicht schon vorher existierte,
denn nur mit dem genauen Jahr oder Jahrhundert des Enstehens
und den Aemtern oder Beruf des Vorfahren
der es zur Welt brachte, können wir eventuell
eine genauere Einschätzung geben!

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Beitrag von Ludwigsburger » 01.10.2013, 20:06

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Re: Anfrage über Informationen zum Familienwappen

Beitrag von chj » 01.10.2013, 21:24

Ludwigsburger hat geschrieben:.....
Es ist keine Kopie, sondern eine Rekonstruktion - wie ich schon sagte. Sie entstand kurz nach dem 2. Weltkrieg, vermutlich sogar von einem Familienmitglied. Keineswegs Kunsthandwerk und schon wegen der schieren Größe ungewöhnlich sinpel. Vorlage war eine der wenigen erhaltenen (Schwarzweiss-)Fotografien.Die Farbe ist mit Sicherheit nicht original. Das Wappen wurde zuletzt in den 80er Jahren - ebenfalls keineswegs fachmännisch - neu angepinselt.


...
Ich selbst habe noch nie einen Brief versiegelt und würde auch nie auf solch eine Idee kommen. Auch habe ich nicht vor, ein Wappen auf dem Hemd/Briefpapier/Taschentuch etc. zu verwenden - warum auch?

Oh, die Wahl der Farben war nicht so schlecht. Wer auch immer es war, hat den Grund der Farbregel erfasst. Silber und <Farbe> ergibt einen Kontrast und der ist wichtig.
Aber wenn die Farben rein aus der Hüfte gewählt wurden, sind wir leider nicht weiter.

Wappen sind dafür da, gezeigt zu werden und Briefpapier ist keine schlechte Idee. Behalten sie diesen guten Gedanken doch mal bei... :)

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Beitrag von Simplicius » 01.10.2013, 22:06

Ludwigsburger hat geschrieben:Es ist keine Kopie, sondern eine Rekonstruktion - wie ich schon sagte. Sie entstand kurz nach dem 2. Weltkrieg, vermutlich sogar von einem Familienmitglied. Keineswegs Kunsthandwerk und schon wegen der schieren Größe ungewöhnlich sinpel. Vorlage war eine der wenigen erhaltenen (Schwarzweiss-)Fotografien. Die Farbe ist mit Sicherheit nicht original. Das Wappen wurde zuletzt in den 80er Jahren - ebenfalls keineswegs fachmännisch - neu angepinselt.
Obwohl es also eine „Rekonstruktion“ ist, waren die Farben nicht bekannt, was Sie bisher aber noch nicht erwähnt hatten. Gibt es diese Schwarz-Weiß-Fotos eigentlich noch, auf denen man sehen könnte, was da genau im Krieg verbrannte? Ich meine, selbst die „Vorlage“ war vielleicht nicht sonderlich alt. Welche älteren Abbildungen gab es denn eigentlich noch darüber hinaus, die bspw. eine Helmzier gezeigt hätten? Oder ist der Ring der einzige Hinweis auf das Motiv? Zeigt der Ring einen Schild oder nur die Gans und die Initialen?
Ludwigsburger hat geschrieben:Meine (völlig belegfreie) Vermutung - und steter interner Streitpunkt - war ja bisher immer, daß sich das vor ein paar Jahrhunderten irgend einer meiner frühen Vorfahren selbst zugelegt hat, der schlicht und einfach nicht in der Lage war, seinen eigenen Namen zu schreiben.
Er hat ihn dann eben schlicht gemalt.
Sinngemäß haben Sie mir das ja als denkbare Möglichkeit nun bestätigt.
Meiner Ansicht nach ist das eigentlich nicht der springende Punkt. Wappen welche man sich selbst zulegte, haftet ja deswegen kein Makel an. Auch mit dem Schreibenkönnen, oder nicht, muss es nicht zwingend etwas zu tun haben. Wir kennen bis jetzt nur einen Ring, von dem Sie sagen, er sei vom Anfang des 18.Jh., und es gibt keinen weiteren Hinweis auf ein so genanntes Vollwappen, so wie es „rekonstruiert“ wurde. (?)

Wenn dem so wäre, hat sich womöglich jemand aus der Familie mit dem Ring beschäftigt, und evtl. ein Wappen, bzw. eine Helmzier erst erstellt oder erstellen lassen, wie ich es oben bereits als Möglichkeit hatte anklingen lassen. Oder gibt es noch andere Informationen?


Grüße

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Beitrag von chj » 01.10.2013, 22:50

Ein Vorschlag zur Güte:
sofern es das Wappen "grün, Gans silber, Schnabel und Füße rot, über blauem Schildfuß" ( Blason des Schildes so in Ordnung ?) noch nicht gibt, kann es der TE bzw. dessen Familie doch mühelos beanspruchen.

Wenn es so gar keine farbige Abbildung davon gibt, kann man entweder weiter lange buddeln oder aber abkürzen und das vorliegende Exemplar annehmen. Wo es doch nun mal schon existiert, wäre es schade drum.

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Re: Anfrage über Informationen zum Familienwappen

Beitrag von Ludwigsburger » 01.10.2013, 23:02

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Beitrag von Ludwigsburger » 01.10.2013, 23:12

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Zuletzt geändert von Ludwigsburger am 27.10.2013, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Ludwigsburger » 01.10.2013, 23:26

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Zuletzt geändert von Ludwigsburger am 27.10.2013, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Markus
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Re: Anfrage über Informationen zum Familienwappen

Beitrag von Markus » 02.10.2013, 07:51

Simplicius hat geschrieben:
Wird nicht heute laufend durch diverse Vereine suggeriert, ein Wappen habe unbedingt eine Helmzier zu besitzen, um eingetragen zu werden?
Es wird überhaupt nichts suggeriert! Es ist in den Satzungen der entsprechenden Vereine so festgelegt, dass nur Vollwappen eingetragen werden. Haben Sie damit ein Problem? Wie man sein Wappen letztendlich führt, mit oder ohne Zier, bleibt jedem selbst überlassen.

Offensichlich haben Sie grundsätzliche Probleme mit der Wappenführung durch das (Klein)Bürgertum. Ich zitiere Sie: "Allerdings lassen sich seit dem 20.Jh. bis heute, in nahezu allen Bevölkerungsteilen bis hin zum Kleinbürger, Zeitgenossen ausmachen, die die unterschiedlichsten Motive erkennen lassen, warum sie ein Wappen als „wichtig“ erachten. " Diese Äußerung hat m. E. einen etwas abschätzigen Unterton.
Unser Ziel ist es hier darzulegen, dass die Wappenführung jedem zusteht und kein Privileg des Adels ist. Insofern konterkarieren Sie mit Ihren Äußerungen die Intentionen dieses Forums.

Ich zitiere Sie nochmal: Dieses Bestreben, alte Familiensymbole „zu verbessern“, damit sie in diversen „Wappenrollen“ Anerkennung erfahren würden, ist eine recht junge Geschichte. Hierbei wird auch viel suggeriert, was dazu veranlasst haben könnte, Veränderungen vorzunehmen.

Ich gehe davon aus, dass Sie diese Behauptung auch nicht durch Quellen belegen können. Oder gibt es statistisches Material der Wappenrollen, auf die Sie sich stützen?
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

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