Das redende Wappen
Moderatoren: Markus, Christian Ader
Nein. Der fortwährende Versuch, gemeine Figuren oder deren Physiognomie nahezu "fotorealistisch" in einem Wappen erscheinen zu lassen, ist ganz klar eine Absage zu erteilen, wenn man einen Entwurf in traditionell-heraldischem Stil anstrebt. Auch die Methode, heutige Nahaufnahmen von Wölfen heranzuziehen, führt naturgemäß eher zu Zeichnung eines "natürlichen Wolfes", weniger zum Entwurf eines "heraldischen Wolfes". Nachstehend mal zwei Beispiele aus dem Scheibler mit "heraldischen Wölfen", an denen man sich eher orientieren kann, als an den technischen Möglichkeiten, die wir durch Fotos heute besitzen:Irmgard hat geschrieben:Ich weiß ja, daß das Wappenwesen stilisiert, aber sollte man sich dann nicht erst recht an die Physiognomie eines Tieres halten? (..)
(..)
Wolf (in der Helmzier) im Wappen derer von Wolfstein (man beachte in dem Beispiel: Die Physiognomie des Wolfes sieht hier eher aus wie die eines Bären -- und es hat niemanden gestört!)
Wolf im Wappen derer von Weißenwolf
1001 Grüße
ich sage es ungern, aber der Wolfenstein-Wolf sieht keineswegs wie ein Bär aus, sondern wie ein Wolf: er hat die lange Schnauze, die Ohren sitzen korrekt, der Körper gereckt und jegliches Runde und stämmige eines Bären fehlt.
Der weiße Wolf ist korrekt, wenn auch überzeichnet, wie man es bei Wappen erwartet, die durch bestimmte Eigenschaften eine Aussage machen wollen...eben stylistisch.
Der weiße Wolf ist korrekt, wenn auch überzeichnet, wie man es bei Wappen erwartet, die durch bestimmte Eigenschaften eine Aussage machen wollen...eben stylistisch.
Na denn ... hat es ja noch weniger jemanden gestört.Irmgard hat geschrieben:ich sage es ungern, aber der Wolfenstein-Wolf sieht keineswegs wie ein Bär aus, sondern wie ein Wolf: er hat die lange Schnauze, die Ohren sitzen korrekt, der Körper gereckt und jegliches Runde und stämmige eines Bären fehlt.
Ah ha .Irmgard hat geschrieben:ich sage es ungern, aber der Wolfenstein-Wolf sieht keineswegs wie ein Bär aus, sondern wie ein Wolf: er hat die lange Schnauze, die Ohren sitzen korrekt, der Körper gereckt und jegliches Runde und stämmige eines Bären fehlt. ...
O ja .
Natürlich .
Es braucht halt den geschulten Blick für's Detail.
Sonntagsgrüße aus der Geburtsstadt von Heinrich Heine
Zuletzt geändert von GM am 02.06.2013, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
wer so aufs Detail schaut, der sieht natürlich, daß der Wolfensteinwolf kein wirklicher Wolf ist, sondern im Wolfspelz steckt ein... na?
Ach, die Augen sind es wieder,
Die mich einst so lieblich grüßten,
Und es sind die Lippen wieder,
Die das Leben mir versüßten!
Auch die Stimme ist es wieder,
Die ich einst so gern gehöret!
Nur ich selber bins nicht wieder,
Bin verändert heimgekehret.
Von den weißen, schönen Armen
Fest und liebevoll umschlossen,
Lieg ich jetzt an ihrem Herzen,
Dumpfen Sinnes und verdroßen.
H.Heine
Ach, die Augen sind es wieder,
Die mich einst so lieblich grüßten,
Und es sind die Lippen wieder,
Die das Leben mir versüßten!
Auch die Stimme ist es wieder,
Die ich einst so gern gehöret!
Nur ich selber bins nicht wieder,
Bin verändert heimgekehret.
Von den weißen, schönen Armen
Fest und liebevoll umschlossen,
Lieg ich jetzt an ihrem Herzen,
Dumpfen Sinnes und verdroßen.
H.Heine
Na, wenn die Details "Wolfensteinwolf" so interessieren, hier noch mal eine andere Darstellung des Wolfes. Da "spritzt" dann auch schon mal ein wenig Blut ... was bei einem "Maiskolben" natürlich so nicht geht.Irmgard hat geschrieben:wer so aufs Detail schaut, der sieht natürlich, daß der Wolfensteinwolf kein wirklicher Wolf ist, sondern im Wolfspelz steckt ein... na?
1001 Grüße
Wenn denn (keine Popcornmaschine ? zu wenig blutrünstig ?) kein weiterer Mais in der Helmzier gewünscht ist, sollte man dem armen Tier dort oben auf dem Helm vielleicht die auf Dauer sicher eintretende Maulsperre ersparen und ihm stattdessen ein Schildchen um den Hals hängen:
- Für die Begriffsstutzigen ein zweiter redender Schild, in dem neben dem bekannnten Maiskolben (auch nur ganz klein) die gekreuzten Schwerter als Markenzeichen für das berühmte Meißner Porzellan zitiert werden
oder
- für die Avantgardisten als weiteres redendes Zeichen die von Frank angestossene "Miro-Meise"
oder
- für die 100%igen die ultimative Klarstellung
.
- Für die Begriffsstutzigen ein zweiter redender Schild, in dem neben dem bekannnten Maiskolben (auch nur ganz klein) die gekreuzten Schwerter als Markenzeichen für das berühmte Meißner Porzellan zitiert werden
oder
- für die Avantgardisten als weiteres redendes Zeichen die von Frank angestossene "Miro-Meise"
oder
- für die 100%igen die ultimative Klarstellung
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Ich glaube er guckt so grimmig, weil er einfach nur einen coolen Job als Helmzier wollte und sich nun mit mittelalterlichen Ur-Wolf-Bären als Konkurrenten herumschlagen muß ...Irmgard hat geschrieben: .. bestimmt hat er auch Kreuzschmerzen und sieht deshalb so "grimmig" aus.. *g
Zuletzt geändert von GM am 02.06.2013, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.