Mir wird schwindelig...

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Farodin
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Mir wird schwindelig...

Beitrag von Farodin » 27.02.2013, 14:02

beim Beachten der Regeln, wenn man ein Wappen erstellt.

Aber erstmal Hallo!!

Ich habe mir ein Wappen erstellt und dachte, alle Regeln eingehalten zu haben. Aber immer wenn ich kurz vor der Registrierung bin, lese ich neue. Jetzt scheint es es daran zu hängen, dass ich auf dem Schild nicht genug Platz habe, um alles richtig zu machen. Jetzt habe ich gelesen, dass sich ein neues Wappen, bis in die dritte Generation zurück verfolgen lassen muss, sei es die Eltern, der Beruf in der Familie, der Familienname, oder der Ort in dem man lebt. Das Wappen, das ich erstellt habe, soll sich aber ganz bewusst nicht auf die Generation väterlicherseits beziehen, weil mich mit ihr nicht indendifzieren kann. Daher will ich auch meinen Geburtsnamen mit einbinden, und nicht den meines Vaters, der mir aufgezwungen wurde. Desweiteren deute ich meinen Beruf an, nicht den, den irgendwann mal jemand hatte. Frage: Kann ich mein Wappen dennoch registrieren? Das Wappen lade ich die Tage mal hoch.

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Rabenschwarz
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Beitrag von Rabenschwarz » 27.02.2013, 14:30

Hallo Farodin!

Auch ich befinde mich gerade beim "Tanz in Fesseln", wie ein anderer Nutzer so schön zitierte!

Es sieht so aus, dass Sie die heraldischen Grundregeln achten & umsetzen sollten, wenn Sie ein Wappen von einer Wappenrolle anerkennen lassen möchten.

Wie eng diese Regeln ausgelegt werden, kann ihnen nur der jeweilige Herold beantworten...also einfach mal umtun & dann anschreiben!?

Ich persönlich halte es für wichtig in der Bedeutung des Familienwappens sowohl die Ahnen zu ehren/einzubeziehen, als auch selbst Stellung zu beziehen!!

Wenn man dabei darauf achtet, nicht zu viele Symbole einzubauen, könnte sogar eine "Abnabelung" von gewissen alten Familientraditionen, etc. dargestellt werden!?

Bei einer Neustiftung liegt es beim Stifter allein, welche Bedeutung, welchen Sinn er seinem Wappen gibt & welchen Personen er einbezieht.

Doch bezieht er Ahnen mit ein, sollten es die des Mannesstammes sein (Ahnenfolge muß nachgewiesen werden!), es sei denn, die Eltern waren nicht verheiratet & der Stifter trägt den Familiennamen der Mutter...

...dann sollte dem männlichen Stamm des Vaters der Mutter, also des Opas mütterlicherseits gefolgt werden!?

In ihrem Falle, einem ?angeheirateten? neuen Familiennamen der Mutter sollte es möglich sein, sich auf den ehemaligen Familiennamen zu beziehen, doch warten Sie hierzu besser weitere Meinungen ab!

Es gibt hier einige Nutzer dies sich sehr gut in der Genealogie & dazugehörigen "Namensunsicherheiten" auskennen.

Sie können aber auch ein Familienwappen stiften & sich dabei nicht auf ihre Ahnen beziehen, brauchen dann keine großartige Stammesfolge nachweisen...doch sollte dann wirklich doppelt & dreifach die Darstellung & die Symbole überlegt werden, um dennoch ein langlebiges Wappen zu schaffen, dass nicht "nur" den momentanen Geschmack, das momentane Ausdrucksverlangen befriedigen sollte...sondern für Generationen gemacht sein :!: :!:

Viel Glück, ich verstehe ihre Verunsicherung & grüße herzlich, Josh
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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 27.02.2013, 14:35

@ Farodin

Selbstverständlich können Sie Ihr Familien-Wappen auch direkt ab Ihrer Person stiften.
Es gibt genügend Beispiele in denen keine Vorfahren genannt werden, gleich aus welchem Grund. :lol:

Farodin
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Beitrag von Farodin » 27.02.2013, 15:28

@Claus J. Billet: Und wo kann ich das machen lassen und was kostet die Registrierung?

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Rabenschwarz
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Beitrag von Rabenschwarz » 27.02.2013, 16:06

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EINMAL WERBUNG FÜR DEN HERREN AN TISCH 1, BITTE!!!

:mrgreen: :ironie: :mrgreen:
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Farodin
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Beitrag von Farodin » 27.02.2013, 16:37

DANKE! ICH HÄTTE DANN GERNE AUCH GLEICH DIE RECHNUNG!

Aber mal im Ernst,.. ich habe gelesen, dass es viele gibt, die mit dem Begriff "Wappenrolle" Schmutzbuckelei betreiben. Deswegen trau ich da niemandem über den Weg. Daher frage ich hier lieber mal.

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Beitrag von Rabenschwarz » 27.02.2013, 16:44

Hallo Farodin!

Schindluder wird überall im Bereich der gemeinnützigen Vereine getrieben & auch der größte-tollste-älteste muß nicht der für einen selbst beste sein...

...doch bei diesem traditionellen Folksgut werde ich dann doch dem traditionsreichsten Verein mein Vertrauen schenken, welcher in der Hauptstadt unseres Landes angesiedelt ist & dessen Wappenbücher auch die bestmögliche Auffindbarkeit garantieren :!: :!:

Aber dies ist nur meine bescheidene Meinung & es könnte gut sein, dass hier später ein wildes Gerangel herrscht... :!: :?:

Schöne Grüße, Josh
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Beitrag von Claus J.Billet » 27.02.2013, 19:10

@ Farodin

Zu Ihrer Anfrage sei gesagt, daß Sie sich jederzeit vertrauensvoll mit Ihren Fragen an einen
eingetragenen heraldischen Verein e. V. wenden können.
-----------------------------
@ Rabenschwarz

Ohne eigene Erfahrung und nur vom "Hörensagen", bzw. "Lesen", sollten Sie mit solchen Anmerkungen:
"Schindluder wird überall im Bereich der gemeinnützigen Vereine getrieben..."
besser etwas Zurückhaltung üben. :wink:

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Beitrag von Rabenschwarz » 27.02.2013, 20:44

Hallo Herr Billet!

Ich bezog mich mit meiner Aussage "Schindluder wird ÜBERALL im Bereich der gemeinnützigen Vereine getrieben.." auf karitative Vereine, die sich auf die Fahne -oder in den Schild, wie auch immer- schreiben, den Armen unseres Landes zu helfen & dabei Millionen-Gewinne einfahren :!: :!:

Davon kann JEDER aufmerksame Bundesbürger ein Liedchen trällern & das nicht nur vom hörensagen, denn in jedem Verwandten- oder Bekanntenkreis dürfte jemand betroffen sein :!: :!:

Über HERALDISCHE Vereine halte ich mich natürlich zurück, da ich in dem Falle kein aussagekräftiges Urteil fällen kann, habe aber MEINEN Standpunkt gegenüber heraldischen Vereinen kurz erörtert, wenn's Recht ist :?: :?:

Ich weise auch freundlich darauf hin, dass nicht jeder, der sich Heraldiker nennt, auch einen Pinsel halten kann...solcher Art Künstler finden dann aber wohl auch nicht unbedingt Zugang zu heraldischen Vereinen :!: :?:

Schöne Grüße, Josh
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Beitrag von Claus J.Billet » 27.02.2013, 20:59

@ Rabenschwarz

Gut, diese Aussage, kann mit der so getroffenen Richtigstellung, durchaus akzeptiert werden.
Alles andere war leider doch zu sehr Mißverständlich :wink:

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Beitrag von Rabenschwarz » 27.02.2013, 21:29

.
...wer freundlich fragt...

Schönen Gruß, Josh
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Beitrag von Bodin » 28.02.2013, 09:38

Noch ein Hinweis:

Man nehme mal bitte die leicht zu erfahrenen Preise = Eintragungsgebühren für Wappen bei zugelassenen gemeinnützigen Vereinen und betrachte dann die Anzahl der je Band veröffentlichten Wappen und stelle dann das Verhältnis zu Herstellungskosten und Einnahme - Position her. Man muss nicht studierter Betriebswirt seien, um ein Missverhältnis festzustellen, dazu noch die hohen Kosten für die Belegbücher- um so mehr um so teuer für den Verein.

Zusammenfassung

Kein Verein kann mit Eintragungen / nur damit/ Geld machen. Ein heraldisches Geschäftsmodell EINTRAGUNGSGEBÜHR geht nicht auf.

Ein heraldischer gemeinnütziger Verein ist in erster Linie der Zusammenschluss von Gleichgesinnten und diese opfern ihrem Hobby Geld und vor allem Zeit und wenn die richtigen sich dort treffen, könnte auch etwas Wissenschaftliches dabei herauskommen.

Ein Anreiz auf " Abwerbung" für Eintragungen von Wappen ist betriebswirtschaftlich betrachtet- für den Verein, ein 0 Summen Spiel und bringt nur Ärger ein. Im Gegenteil, jeder Nichtantragsteller gewährt dem Verein die Möglichkeit, sich mit der Heraldik vertiefender zu beschäftigen und sich eben nicht mit abgelehnten Stifter zu streiten...( bei uns werden rund 50 % abgelehnt)

Die Wappenrollen dienen auch der Selbstdarstellung und deshalb sind diese für die Öffentlichkeitsarbeit nicht verzichtbar= Vereinswerbung und Werbung kostet bekanntlich Zeit und Geld und da sind wir wieder beim Anfang...

Kein Stifter der mit einem fertigen Wappen an der Tür zur Eintragung klopft braucht Angst zu haben. geldwert übervorteilt zu werden... bei Vereinen.

Schön wäre, er würde Mitglied dort werden und noch günstiger, nicht nur Mitglied- sondern Mitstreiter.

In dem Verein, wo ich Mitglied bin und Mitgründer war, ist die Personen - Decke dünn und die Arbeit liegt auf wenigen Schultern.

Trotzdem macht es Freude, kleine Schritte sind auch Schritte.

Ingo Bodin

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Beitrag von Rabenschwarz » 28.02.2013, 12:58

Hallo Bodin!

Ein sehr guter Beitrag, von mir an dieser Stelle vielen Dank :!: :!:

Gern dürfen Sie mich per PN anschreiben & mich informieren, welchen Herold mit "dünner Personaldecke" Sie vertreten & wo es Schultern zu entlasten gilt, da ich durchaus an der ernsthaften Mitarbeit in einem heraldischen Verein interessiert bin & mich zur Zeit diesbezüglich umfassend informiere.

...dabei ist es gerade die 50% Ablehnungswarscheinlichkeit bei Neustiftungen, die mich neugierig macht, da dies vermuten lässt, dass wirklich nur heraldisch wohl-überlegtes Anerkennung findet :!: :?:

...um nicht "off-topic" weiter zu schreiben, wäre es ja, nur als Tipp, eventuell auch für Farodin interessant, sein Wappen ihrem Herolds-Verein vorzustellen...

...diesbezüglich könnten ja auch Sie, Farodin, den Bodin per PN anschreiben :!: :?:

Schöne Grüße, Josh
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Beitrag von Bodin » 28.02.2013, 13:53

Ich wollte meinen Beitrag nicht als Werbemaßnahme verstanden wissen. Herzlichen Dank für das Interesse.

Im Heraldik Wiki- tragende Person dort ist Herr Andreas Janka und auch hier mit Beiträgen vertreten- findet sich folgende Übersicht: ( Diese dürfte stimmen?)
VG
Ingo Bodin :lol:

http://www.heraldik-wiki.de/index.php/H ... her_Verein

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Beitrag von Farodin » 01.03.2013, 17:08

Hier nun mein Wappen:

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Da das Wappen noch nicht fertig ist, befolge ich jetzt nicht die Regel der Beschreibung.

Die Lilie wird noch durch ein Birkenzweig ersetzt. er wird meinen Geburtsnamen, Birkholz symbolisieren. Die Inschrift auf dem Banner wird auch noch geändert. Die Farbgebung steht für die hessische Landesflagge.
Links sehen wir das weiße/silberne Hessenzeichen, das 1986 vom hessischen Ministerium, zur freien Verwendung freigegeben wurde. Die zwei Fische rechts stehen für meinen Heimatort Rumpenheim, der einst ein Fischerdorf war. Im unteren Drittel wird mein Beruf symbolisiert. Wir sehen einen Diamanten und ein Rufhorn mit drei goldenen Münzen.

Ich bitte nun um Tipps und Kritik, was ich ändern muß und was ich ändern kann.

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