Wappen - Bitte Eure Meinung dazu

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Bretzner
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Wappen - Bitte Eure Meinung dazu

Beitrag von Bretzner » 22.02.2013, 19:01

Hallo liebe Heraldik-Freunde,

ich bin neu hier und möchte gerne Eure Meinung zu unserem Wappen hören.

Ich habe das Wappen meinem Mann zur Hochzeit geschenkt, jetzt möchte ich es gerne in der Wappenrolle Münchner Herold registrieren lassen. Nun möchte ich gerne wissen, ob das Wappen überhaupt den heraldischen Richtlinien entspricht und es so in der Wappenrolle registriert werden kann.

Ich bin sehr gespannt über Eure Meinungen.

Vielen Dank schon mal.

Christine

Hier der Link:
http://www.dream-appaloosas.de/Bretzner.jpg

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Stöcklein
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Beitrag von Stöcklein » 22.02.2013, 19:32

Ich bin keiner der hier anwesenden Experten. Ich bin sonst nur Leser.
Aber nur um Grundsätzliches zu klären. Das Wappen ist Gold und Rot oder ist der Fleischton gewollt?


Was nun eine Anmerkung von mir der sich mit Waffen ein Bisschen auskennt ist.
Die Lüftungsschschlitze im Helm mussten auf der abgewandten Seite sein. Links ergeben die keinen Sinn denn das ist ja die dem Gegner zugewandte Seite. Aber das hat mit dem Wappen an sich nichts zu tun. Der Helm wird ja nicht beschrieben. :)
Zuletzt geändert von Stöcklein am 22.02.2013, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Bretzner
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Beitrag von Bretzner » 22.02.2013, 19:37

Hallo Stöcklein,

ja die Farben sind Gold und Rot, auf der Grafik kommt das gold etwas verfälscht rüber.

chj
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Beitrag von chj » 23.02.2013, 02:18

Wäre es denn möglich, das Wappen in besserer Auflösung und Größe besichtigen zu können ? Avatargröße ist arg ungeeignet. 8)

Ich sollte nicht so früh in der Nacht posten. der Link war doch da. :roll:
Zuletzt geändert von chj am 23.02.2013, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.

Dragan Ciric
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Beitrag von Dragan Ciric » 23.02.2013, 07:34

chj hat geschrieben:Wäre es denn möglich, das Wappen in besserer Auflösung und Größe besichtigen zu können ? Avatargröße ist arg ungeeignet. 8)
hier der Link: http://www.dream-appaloosas.de/Bretzner.jpg
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SR-7v
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Beitrag von SR-7v » 23.02.2013, 08:33

Seien Sie mir bitte nicht bös, Frau Bretzner, aber da sehe ich nicht wirklich ein Wappen, das man unbeanstandet lassen könnte.

Abgesehen von der Ausführung hapert es schon am Konzept, fürchte ich sagen zu müssen. Ich sehe da nämlich keine stimmige Komposition.

Leider ist da bloß ein beziehungsloses Nebeneinander von Symbolen, wohl eine Bildgeschichte biographischer Stationen — ungefähr dies könnte man dem Schildbild entnehmen: die Urgroßeltern betrieben Ackerbau, wir lernten uns unter einem (Linden-?) Baum kennen, wir haben ein Geschäft eröffnet und geheiratet. Und die Helmzier konkretisiert das Geschäft: Pferdewirtschaft.

Diese Konzeptlosigkeit ist in meinen Augen schwer mangelhaft, im Grunde sogar nicht genügend. Sorry.

chj
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Beitrag von chj » 23.02.2013, 09:33

Es mag Gründe für Ähren, Linde und Caduceus geben, aber Eheringe ?? Verheiratet sein ( und das glücklich) ist definitiv eine tolle Eigenschaft, aber üblicherweise nicht fürs Wappen geeignet.

Ein Wappen verwerfen zu müssen, was seit 2008 ( sagt so zumindest die Jahreszahl) existiert, mag nicht gefallen. Aber es geht sicher besser. :)

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Schwabsen
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Beitrag von Schwabsen » 23.02.2013, 12:05

Moin Christine,
über dargestellte Symbole und ihre Deutung maße ich mir nicht an diese zu beurteilen. Das ist Sache vom Stifter. Sie baten ja auch nur um die Beurteilung der heraldischen Richtigkeit.
Wenn der natürlich(brauner Stamm) dargestellte Lindenbaum durch Rot ersetzt wird, wäre das Schild in Ordnung. Ob es jedoch in seiner Form so eingetragen wird weiß ich nicht.
LG Sven
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Beitrag von Dragan Ciric » 23.02.2013, 12:21

Vom Stil her schließe ich auf Pro-Heraldica?
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Schwabsen
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Beitrag von Schwabsen » 23.02.2013, 12:28

Dragan Ciric hat geschrieben:Vom Stil her schließe ich auf Pro-Heraldica?
Moin Dragan,
dann war das aber ein richtig teures Geschenk.Die führen die Allgemeine Deutsche Wappenrolle also warum ein Doppeleintrag? Obwohl wenn ich so recht überlege und sie ja für Alles extra Geld verlangen, liegt das natürlich drin.
LG Sven
:wink:
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Beitrag von münchnerherold » 23.02.2013, 15:00

Schildform und Helmdecken
sind mir so aus den Supplementen
von Siebmacher bekannt.
Da kommt das sicher auch her.
Gruss, AK.
:D
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Beitrag von Bretzner » 23.02.2013, 16:18

Hallo,

vielen lieben Dank für Eure Beurteilungen.

vielleicht kurz zu der Symbolerklärung:
Die Ähren stehen für die Landwirtschaft die schon seit Jahrhunderten von der Familie Bretzner betrieben wird.

Der Baum mit Wurzeln für den Waldbesitz und die Verbundenheit mit dem Hof.

Der von zwei Schlangen umwundene, geflügelte Merkurstab steht für den Beruf der Kauffrau von Frau Bretzner und für den Handel.

Die Ringe sollen die Verbundenheit, den Zusammenhalt und die Liebe der beiden Ehegatten darstellen.

Das Pferd drückt die Liebe zu diesem Tier aus.

Das Wappen wurde ursprünglich vom "Europäischen Wappenarchiv" angefertig. Was ich erst jetzt bemerke, bin ich wohl einem Wappenschwindel auf dem Leim gegangen, obwohl die Dame sehr seriös wirkte, auf meine Wünsche eingegangen ist und auch mitgeteilt hat was nicht geht, da heraldisch nicht vertretbar. Deshalb bin ich schon etwas entäuscht, dass das Wappen nun doch nicht dem entspricht und auch wohl so nicht eingetragen werden kann.

Obwohl ich damals schon ziemlich recherchiert habe bei wem ich das Wappen erstellen lasse bin ich wohl doch auf der falschen Seite gelandet :(

Nun, jetzt stehe ich da mit einem Wappen, das gar kein Wappen ist, das finde ich schon sehr schade.

Trotzdem bin ich weiter auf Eure Meinungen gespannt.

Was müsste ich ändern lassen für einen Eintrag in die Wappenrolle?
Oder müsste ich ein komplett neues Wappen von einem seriösen Heraldiker erstellen lassen?

Vielen Dank

Christine

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Markus
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Beitrag von Markus » 23.02.2013, 17:04

Hallo Christine,

nicht verzagen! Was Sie uns da präsentieren ist natürlich ein Wappen, was sonst? Zunächst einmal verstößt es nicht gegen heraldische Regeln. Die Wahl der Symbole hätte vielleicht einfallsreicher und mehr familienbezogen sein können, ebenso die Anlage des gesamten Wappens. Aber das trifft auf viele andere ebenso zu. Da ist halt vieles auch Geschmackssache. Der eine mag es, der andere nicht.
Wichtig erscheint mir, dass das Gold auch als Gold erkennbar ist. Diese fleischfarbene Darstellung geht wirklich nicht. Dann sollten Sie einfach mal beim Münchener Herold nachfragen, ob das Wappen dort eingetragen werden kann. Wenn nicht, wird man Ihnen sicher sagen, was zu ändern ist. Ein Nebeneinander von Symbolen ist sicher kein Ausschlussgrund. Und welche Symbole wie auf den Schild kommen, entscheidet der Stifter, der dabei nur an die heraldischen Regeln gebunden ist. Wie gesagt, da erkenne ich keinen scherwiegenden Fehler. Außerdem haben Sie das Wappen ja bereits "verschenkt". Deshalb sollten Sie es im Grunde dabei belassen.
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

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Beitrag von münchnerherold » 23.02.2013, 17:23

Richtig,
wie Markus schreibt, die Symbole bestimmt
der Wappenstifter.
Nur das Problem liegt beim seiösen Wappen-
ersteller, der dem Wappenstiftenden in dem
Sinne beraten soll, dass keine Bilderrätsel enstehen.
Um jeden Schrott aber verkaufen zu können, wird
das vollkommen ausgeblendet, Sie hätten Sie auch
noch ein paar Felder mehr wünschen können.
Ich frag mich eigentlich, wie das heute noch möglich
ist, dass diese Leute noch zu Aufträgen kommen.
Mir unbegreiflich.
Gruss, AK. :)
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Beitrag von Markus » 23.02.2013, 17:26

Wenn man das Nebeneinander von Symbolen, wie in diesem Falle derart negativ beurteilt, wieviele Wappen, auch altehrwürdige, fallen dann durch das Raster? Wie gesagt, das ist nicht gerade einfallsreich, aber auch nicht verboten, oder täusche ich mich da? Quadrierte Wappen, die in jedem Feld ein Symbol zeigen, sind doch nichts außergewöhnliches und nicht verdammenswert!

Viele Wappen sind nicht zu deuten und bleiben ein Rätsel. Ist das auch ein Auschlussgrund? Müssen sich Wappen jetzt neuerdings selbst erklären, und jedem Deppen auf anhieb verraten, was sie bedeuten?

Natürlich soll jeder Heraldiker seine Kunden gut beraten, und ein Wappen "mit Pfiff" creieren. Aber nicht jeder Wurf ist ein großer.

Natürlich kann jeder Heraldiker seinen Senf dazu tun, um am Ende den Auftrag zur Entwicklung eines neuen Wappens zu bekommen, ob das allerdings als seriös zu bezeichnen ist? Die Frage lasse ich lieber offen.
Heraldische Grüße
Markus

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