Heimatbezug

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Gast

Heimatbezug

Beitrag von Gast » 10.05.2005, 16:52

Hallo liebe Heraldiker,hier wird ja nun immer wieder diskutiert oder geraten auch einen Bezug zum Herkunftsort in das Wappen zu uebernehmen.Wie sieht das mit dieser Tradition im Mittelalter aus, ich denke die wenigsten Lehenspflichtigen Adligen haben einenBezug zum Herrscher in Ihrem Wappen und wenn, dann sehe ich immer ein geteiltes Schild (aehnlich wie Alianzwappen).Ist diese Tradition erst in unserer Zeit entstanden?TrotzdemWie kann ich Seerosenblaetter (2 Goldene Seerosen auf Roten Grund - Wappen meiner Heimat) in den Helmschmuck uebernehmen?Oder kann ich einem Wappentier ein Medallion mit dem Wappen um den Hals haengen um meinen Heimatort zu beruecksichtigen?Einfach drei Goldene Seerosenblaetter auf rote "Staenger" setzen, gibt es fuer soetwas ein Vorbild im MA?Kennt jemand die Helmzier der Grafen von Tecklenburg Westf.?Ich weiss 4 Fragen, aber trotzdem vielen Dank fuer Ihre HilfeKai Vogelpohl

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Markus
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Beitrag von Markus » 10.05.2005, 18:51

Sie könnten Büffelhörner nehmen und diese mit jeweils einem Seerosenblatt bestecken.
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

Egon Ossowski

Beitrag von Egon Ossowski » 10.05.2005, 20:00

Einem Wappentier ein Medaillon umzuhängen ist zwar möglich, doch es macht wenig Sinn. Die Darstellung einer Figur im Medaillon ist dann so winzig, daß sie nicht mehr wahrnehmbar wäre. Besser ist es, dem Wappentier das gewünschte Symbol in die Klauen/Pranken zu geben. Das ist durchaus üblich.Seerosenblätter auf Stangen zu setzen ist auch machbar. Warum nicht? Das Bestecken von Büffelhörner (wie der Kollege Theising empfahl) ist auch durchaus üblich. ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit, die Seerosenblätter auf ein Kissen oder Schirmbrett zu platzieren. Alles eine reine Geschmackssache.

C.F. v. Restorff

Beitrag von C.F. v. Restorff » 11.05.2005, 10:43

Die Tradition, auch einen Bezug zur örtlichen Herkunft ins eigene Wappen aufzunehmen, wurde auch bereits im Mittelalter praktiziert, allerdings - wie Sie zu Recht anmerken - weniger in der Weise, dass lehenspflichtige Adelige ein Symbol aus dem Wappen des Herrschers in ihr Wappen aufnahmen, sondern ganz einfach markante Punkte oder Wahrzeichen ihres Herkunftsortes bildlich umsetzten, wenn soetwas existierte und weithin bekannt war, also mit der Lokalität in Verbindung gebracht werden konnte.So ist mir beispielsweise ein Wappen bekannt, welches einen Turm mit zwei Fenstern beinhaltet; dieser Turm existierte in dem betreffenden Ort wirklich und zwar in einer der grössten Abteien des ehemaligen Kurfürstentums Köln. Die Lehensherren nahmen diesen markanten Turm in ihr Wappen auf und heute findet er sich im Ortswappen dieser Stadt wieder - wobei er auch in heutigen Familienwappen von Einwohnern dieser Stadt wieder zum Tragen kommt... so schließt sich dann der Kreis :wink:In Bezug auf ihre 2. Frage kann ich Herrn Theisings Idee zustimmen, vielleicht mit der Modifizierung, dass Sie nur ein Seerosenblatt nehmen und dies zwischen den roten Büffelhörnern platzieren, also praktisch von diesen eingerahmt...Beispiel:Bild

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