Knochen im Flügel - Bedeutung?

[Wolfgang]

Unsere Familie hat ein merkwürdiges Wappen - ein schwarzer Flügel, stehend mit 12 Zinken und darin ein Knochen (in der Beschreibung "Bein" genannt), ein richtiger Knochen, wie bei den Seeräubern. Weiß jemand, was das bedeutet?

[Claus J.Billet]

hm.......evtl. der Hinweis auf eine hungrige Familie ? :lol:Aber mal im ernst:Um hier genaueres herauszufinden sollten Sie den Namen dieser wappenführenden Familie angeben.Oder evtl. das Wappen so verlinken, daß wir es sehen können.Die von Ihnen angegebenen Details sind doch recht dürftig um aus tausenden von Wappen eben dieses herauszufinden !

[C.F. v. Restorff]

Der Knochen könnte natürlich für 'Tod' stehen... Fragt sich nur, wie dies in die Geschichte Ihrer Familie passt - 'Ahnenforschung' ist hier das Stichwort.Die Bedeutung von Symbolen in historischen Wappen lässt sich zuverlässig nur aus dem Wappenbrief ersehen, der jedoch in vielen Fällen nicht mehr vorhanden ist... Was Ihr Vorfahre, der Ihrer Familie dieses Wappen gestiftet hat, mit der Wahl des Knochens in dem Flügel ausdrücken wollte, kann nur er verraten - im Wappenbrief ist es festgehalten... alles andere kann nur auf dem Boden der Spekulation bleiben.

[Jochen]

....Grübel....Ich werde den Verdacht nicht los, daß es sich bei dem "Knochen" vielleicht um einen "Kleestengel" (also primär um Zierrat, sekundär um ein Differenzierungsmerkmal) handeln könnte....Herrn Billets Vorschlag, ein Bild des Wappens ins Forum zu setzen, scheint mir auch ein vernünftiger Angang zu sein.Schöne GrüßeJochen Wilke

[M. Waas]

Ich tippe auch auf einen Kleestengel oder sonstigen Zierrat.

[C.F. v. Restorff]

...werden Kleestengel in der Blasonierung denn "Bein" genannt...?

[Jochen]

Offiziell sicher nein, aber es könnte sich bei der Beschreibung ja um ein Dokument zweiter Hand handeln.Schöne GrüßeJochen Wilke

[C.F. v. Restorff]

Ja, das wäre sicher möglich... da Knochen, soweit ersichtlich, heraldisch ja doch eher unüblich sind.

[M. Waas]

Man findet z.B. in alten Blasons den Begriff "Elefantenrüssel", damit ist nichts anderes als ein Büffelhorn mit Mundstück gemeint.

[C.F. v. Restorff]

Weist die Blasonierung von Büffelhörnern als "Elefantenrüssel" nicht vielmehr auf eine Wappenfälschung hin (Unkenntnis des Fälschers hinsichtlich korrekter Blasonierung der Helmzier...)?

[M. Waas]

Nicht immer, man findet diesen Begriff auch in englischen, bzw. französischen Wappenbüchern.Wenn er in Deutschland auftaucht, handelt es sich meist um ein verfälschtes Wappen, also eins, daß einer namensgleichen Familie untergeschoben wurde.

[Wolfgang]

Das in der Beschreibung mit "Bein" bezeichnete Objekt ist einwandfrei ein Knochen. Dieser Knochen ist mit dem 12-zinkigen Flügel konstituirend für das Wappen, beides steht alleine im Mittelpunkt des Schildes. Dieser zentrale Knochen wird in der Blasonierung "Bein" genannt, es ist kein Zierat, es ist mit Sicherheit weder ein missinterpretierter Kleestengel noch ein Elefantenrüssel, nichts derartiges.Herr von Restorff hat sicher Recht, daß eine Entschlüsselung von Symbolen bei Verlust des Wappenbriefes sehr schwer bis unmöglich ist, ich erhoffe mir, im Forum jemanden zu finden, der eine Analogie kennt und, dass sich über solch eine Ähnlichkeit zu anderen Wappen mit einem 'Bein' mögliche Interpretationen erschließen lließen. :roll:Vielleicht ist aber ein Knochen auch nur hier vorhanden und es gibt keine Chance, der Entschlüsselung. Dann bleibt es bei der von Herrn Billet vorgeschlagenen "hungrigen Familie" :)Herrn Ader habe ich gebeten, eine Grafik des Wappens zu veröffentlichen, mir fehlt leider die technische Kenntnis. Dank an alle, die sich mit der Frage beschäftigen.

[Christian Ader]

hier die mir übermittelte Abbildung:

[C.F. v. Restorff]

Sieht für mich in der Tat wie ein Knochen aus...

[Jörg Berndt of Kerry]

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Knochen im Wappen Verwendung finden.Es ist evtl. ein redendes Wappen, aber dazu müsste man den Namen wissen. Es kann sich auch auf einen Arztberuf oä. in der Zeit der Wappenstiftung beziehen oder auf überstandene Seuchen oder entgangenem Tod. (z.B. Pestepitemien).