Frage zur Wappennutzung?

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Magnum
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Frage zur Wappennutzung?

Beitrag von Magnum » 23.08.2010, 09:46

Sehr geehrte Forumsmitglieder

ich habe da einmal eine Frage:

Ich wohne auf dem Areal eines ehemaligen Schloßes, da ich öfter auch auf mittelalterlichen Bogenturnieren teilnehme habe ich mir überlegt, ob ich nicht das Wappen und den Namen der ehemaligen Schloßherren nutzen kann.
Ich weiß, aus Nachforschungen im Internet und in der Ortskronik das der Familienstamm der Schloßherren im 18.Jh. ausgestorben ist. Das Wappen ist in der Wappenrolle eingetragen.

Wissen Sie ob das möglich ist ?

mfG Mario

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 23.08.2010, 10:21

Lesen Sie hier :
http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=4944#4944
* Das Wappen einer ausgestorbenen oder verschollenen Familie soll nicht unverändert angenommen werden. :!:

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Simplicius
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Re: Frage zur Wappennutzung?

Beitrag von Simplicius » 23.08.2010, 12:04

Magnum hat geschrieben:... ob ich nicht das Wappen und den Namen der ehemaligen Schloßherren nutzen kann...
Nun, heute ein Symbol für das eigene zu erklären, was aber ursprünglich mit einer fremden Familie verbunden war, ist in den meisten Fällen sowieso Unsinn, egal ob man es darf oder nicht. Einige Mitglieder der Hundt von Wenkheim spielten ja auch in der Geschichte eine Rolle. (Falls es um diese Familie gehen sollte)

In was für einer "Wappenrolle" soll es denn zudem eingetragen sein?

***
Wenn ich aber die Frage richtig verstehe, geht es wohl nur um so eine Art Rolle in die man schlüpfen möchte. :?:

Was ich eigentlich problematischer finde ist, und das hängt nicht von "dürfen" oder "nicht dürfen" ab, dass mit der um sich greifenden "Mittelalter-Manie", und dem häufig zu hörenden Anspruch "Geschichte" vermitteln zu wollen, eigentlich das Gegenteil erreicht wird. Immer häufiger ist zu beobachten, dass historische Figuren/Familien eher aus Ihrer Eignung als touristisches "Branding" heraus bewertet werden, und dabei natürlich negative Aspekte die ihnen anhaften können ausgeblendet werden.

Was für Tourismus- und Marketing-Gesellschaften gilt, trifft aber auch für viele Mittelaltervereine zu, deren Mitglieder häufig einer in ihrem Sinne so interpretierten "Elite" angehören möchten (spielerisch). Solange es nur ein Spass bleibt, man in Romantik schwelgen möchte, und man nicht ernsthaft verklärt, finde ich es eigentlich unproblematisch, auch ein Wappen-Accessoire, aus diesem Anlass.

Grüße

Magnum
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Beitrag von Magnum » 23.08.2010, 12:25

@ Hergenhan

Ja es geht um die Herrn Hundt von Wenkheim, das Wappen ist in der Wappenrolle für Franken eingetragen.
Es geht mir nur darum: Es sieht bei der Anmeldung zu solchen Bogentunieren einfach besser aus, wenn man sich als "Die Bogenschützen der Herrn von Hundt" anmeldet und auf dem Pfeilköcher das passende Wappen dazu trägt, oder ob man sich als "Bogenfreunde Wenkheim" anmeldet und in Flecktarnklamotten rumrennt.

mfG Mario

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G.Metter
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Beitrag von G.Metter » 23.08.2010, 14:47

Finden sie es nicht etwas anmaßend sich als Vertreter einer Adelsfamilie auszugeben?...und sei es auch nur Spielerisch?
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Magnum
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Beitrag von Magnum » 23.08.2010, 15:27

@ G.Metter

Von der Seite habe ich das noch garnicht gesehen !
Zuletzt geändert von Magnum am 23.08.2010, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 23.08.2010, 16:48

Perdon, aber ich möchte die Nebenbemerkung in meinem Beitrag, durch die zuletzt gestellte Frage nicht mißverstanden wissen, es ging mir hier vordergründig nicht um "Anmaßung". Was sollte man sich denn "anmaßen"? Zum Verständnis, schauen Sie sich doch einmal die Avatare in den so genannten "Geschichtsforen" an, die sind ja in den wenigsten Fällen ironisch gemeint.

Viele Grüße

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 23.08.2010, 17:29

G.Metter hat geschrieben:Finden sie es nicht etwas anmaßend sich als Vertreter einer Adelsfamilie auszugeben?...und sei es auch nur Spielerisch?
Nu mal sachte mit den jungen Pferden, Herr Kollege :!: :twisted:
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

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Beitrag von Rider » 23.08.2010, 17:59

Ich finde aber in der "Fränkischen Wappenrolle" nur das Wappen der Linie "Hund zu Altenstein" (in Rot ein gezäumter silberner Pferdehals), während die "Hund zu Wenkheim" in Silber ein springendes rotes Windspiel mit goldenem Halsband führten.

Gehe ich recht in der Annahme, dass die Fränkische Wappenrolle sich hier irrt?

http://www.oocities.com/wappenrolle1/h/h017.html

Wenn ja, dann hätten sich die Wenkheimer Bogenschützen sowieso mit dem falschen Wappen geschmückt.
Gruß vom Rider

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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 23.08.2010, 18:12

Rider hat geschrieben:... Gehe ich recht in der Annahme, dass die Fränkische Wappenrolle sich hier irrt? ...
Oh nein, Schloß Altenstein bei Bad Liebenstein ist nur ein Sitz/Linie der Famile der Hundt von Wenkheim. Das Wappen auf der Seite Fränkische Wappenrolle ist richtig.

Grüße

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Beitrag von Rider » 23.08.2010, 18:19

Dann wäre dies geklärt, danke :D
Gruß vom Rider

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Beitrag von G.Metter » 23.08.2010, 19:12

Es kann sich ja hier jeder mit fremden Namen schmücken wie er will...wenn solchen ein fremder Name lieber ist als nach der eigenen herkunft zu suchen...auch gut....ich findes es nicht in Ordnung....Basta!
@Jochen
Wollen sie mir meine Meinung verbieten? oder sollt ich mich dort einreihen wo diejenigen sind die sich für ihre Meinungen Genieren?
heraldik-metter.at

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 23.08.2010, 21:20

G.Metter hat geschrieben:Es kann sich ja hier jeder mit fremden Namen schmücken wie er will...wenn solchen ein fremder Name lieber ist als nach der eigenen herkunft zu suchen...auch gut....ich findes es nicht in Ordnung....Basta!
@Jochen
Wollen sie mir meine Meinung verbieten? oder sollt ich mich dort einreihen wo diejenigen sind die sich für ihre Meinungen Genieren?
Ich finde schlicht, daß Sie sich diese Bemerkung hätten sparen können.
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G.Metter
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Beitrag von G.Metter » 23.08.2010, 21:59

Für mich zählt eben die eigene Herkunft mehr als eine angenommene und ich glaube dass in diesem Fall ein weit mehr aussagekräftigerer Name gefunden werden kann als einen Familiennamen zu Benutzen..."Bogenfreunde Wenkheim" ist sicher nicht besonders schön doch nur eine kleine änderung in "Weggencheimer Bogenschützen" klingt schon ganz anders. Und hier könnte man wenn man in der Geschichte kramt noch ganz andere Namen finden der nicht unbedingt mit dem Namen einer Adelsfamilie kollidiert.
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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 23.08.2010, 22:50

Also eigentlich würde ich mich hier gar nicht mehr dazu äußern wollen, weil es insgesamt sehr lächerlich ist.
Wenkheim ist in erster Linie einmal ein Ortsname. (Was heißt denn angenommene Herkunft?) Diese Diskussionen zu "Anmaßungen", von denen ich dachte, dass sie wie einige andere Themen auch zur Vergangenheit des Forums gehörten, finde ich überaus infantil.

Es ist eben hier genau das gleiche spürbar, was ich mit meinen Äußerungen oben, bezogen auf Mittelalter-Vereine angesprochen hatte. Ich meinte dabei auch "Des-sich-Bewusstseins" für die Realität. Wer "führt" denn hier irgendetwas? Das ist doch alles nur "Futter" für die "Pseudo-Heraldik-Rechtsabteilung", für die man schon A4-seitenweise Aufschriebe finden kann, und die manchmal benutzt wird, um "fachlich" zu wirken. Was diese eben nicht vermitteln kann ist ein bestimmtes Gefühl für das was am besten wäre. Ich würde das alles etwas souveräner und entspannter betrachten.

Im Forum hatte ich immer versucht durch das Zeigen von Beispielen auch ein Gefühl im Umgang mit Heraldik zu wecken.

(Wobei es für mich zwischen "Wappenkleid" und "Tarnklamotten" noch eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten gäbe.)

Grüße

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