Müller Wappen

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Achilles
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Müller Wappen

Beitrag von Achilles » 13.03.2010, 17:52

Hallo,

ich suche Informationen (Alter, Stifter etc.) über folgendes Wappen der Familie Müller:
Bild

Der untere Schriftzug ist vielleicht etwas undeutlich, er lautet: "Stammen aus dem Elsaß".



Grüße

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 13.03.2010, 18:23

Hilfreich wäre es, wenn Sie den Namen des „Heraldikers“ angeben könnten, der unter der Textpassage
„Müller – Stammen aus dem Elsaß“ genannt sein könnte.

Freundliche Grüße vom Rhein

Achilles
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Beitrag von Achilles » 13.03.2010, 18:47

Joachim v. Roy hat geschrieben:Hilfreich wäre es, wenn Sie den Namen des „Heraldikers“ angeben könnten, der unter der Textpassage
„Müller – Stammen aus dem Elsaß“ genannt sein könnte.

Freundliche Grüße vom Rhein
Tut mir Leid. Nur der besagte Schriftzug ist dort zu finden. In meiner Familie kursiert außerdem das Gerücht, dass es sich bei den Müllers ursprünglich um waldensischen bzw. hugenottischen Adel handelt. Kann man das am Wappen erkennen?

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 13.03.2010, 20:55

Ohne das Originaldokument zu kennen, eine Meinung abzugeben, ist notgedrungen unqualifiziert.

Nichtsdestoweniger tue ich es - "Stammen aus da und daher" klingt nämlich verdächtigst nach einer Phrase, die wir schon so oft von gefälschten Wappendokumenten gelesen haben .....
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 13.03.2010, 21:07

Stammt denn Ihre Familie überhaupt aus dem Elsaß ?

Eins ist sicher: dem Wappen
http://www.pic-upload.de/view-4927803/wappen.jpg.html
läßt sich n i c h t entnehmen, daß die Familie MÜLLER ursprünglich dem waldensischen bzw. hugenottischen Adel angehörte.

MfG

Gast

Beitrag von Gast » 14.03.2010, 08:45

Die in den verschiedenen Ahnenforschungs-Foren am meisten und immer wieder vorkommenden Familienlegenden sind zum einen, daß man ursprünglich adlig war und das "von" nur verloren, abgelegt etc. hat, zum anderen, daß die Familie von den Hugenotten herstamme.
Bei ihnen kommt gleich beides zusammen vor :wink:
Würde ich getrost ad acta legen. Die wirkliche Herkunft ihrer Familie kann nur Familienforschung klären.

Viele Grüße
vW.

Heraldry81
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Beitrag von Heraldry81 » 14.03.2010, 11:24

Falls nach genauer Prüfung sicher heraustellen sollte dass dies das tatsächlich das Wappen ihrer Familie ist, so sollten sie es umbedingt neu zeichnen lassen; denn im Grunde handelt es sich m.E. um ein sehr schönes, schlichtes Wappen. Die hier gezeigte Ausführung ist jedoch erbärmlich.

MfG,

M.

Achilles
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Beitrag von Achilles » 14.03.2010, 14:02

Danke für die vielen Antworten. Ich versuche mal die einzelnen Fragen zu klären:
- also das Wappen gehört zweifelslos schon seit mehreren Generationen zu meiner Familie (wie alt es genau ist und ob es sich um eine Fälschung handelt kann ich nicht sagen)
- meine Familie ist in Knittlingen/Württemberg ansässig und siedelte ursprünglich um 1700 von Belfort/Elsaß dorthin (der Schriftzug ist also korrekt)
- die waldensische Herkunft ist auch sehr sicher, Überlieferung, Jahreszahl und auch der Ort stützen diese These (Klein- und Großvillars, Ortsteile von Knittlingen, sind Waldensersiedlungen)
- für die Adelsüberlieferung habe ich jedoch keine Beweise, ich hoffe das Wappen könnte dabei helfen, womöglich ist der Name MÜLLER ja auch nur eingedeutscht? Wenn es sich wirklich um Waldenser handelt, waren ja nach der Glaubensflucht aus Frankreich Besitz und Titel futsch!


Wer kann mir noch etwas über den Helmzier sagen? Ich bin kein Fachmann, aber ist der nicht etwas ungewöhnlich? Die anderen Fragen bleiben natürlich auch bestehen, wer hat Informationen über dieses Müller Wappen und die Familie?

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G.Metter
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Beitrag von G.Metter » 14.03.2010, 14:41

Heraldry81 hat geschrieben:Falls nach genauer Prüfung sicher heraustellen sollte dass dies das tatsächlich das Wappen ihrer Familie ist, so sollten sie es umbedingt neu zeichnen lassen; denn im Grunde handelt es sich m.E. um ein sehr schönes, schlichtes Wappen. Die hier gezeigte Ausführung ist jedoch erbärmlich.

MfG,

M.
Für eine Erbärmliche Ausführung ist es aber sehr Symetrisch gezeichnet...hab mal Gespiegelt und übereinander gelegt (PERFEKT).
Entweder eine Fälschung die nicht sehr alt ist ooooder der Zeichner Beherrschte die Technik der Spiegelung sehr gut!
Tippe eher auf ersteres!
heraldik-metter.at

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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 14.03.2010, 14:46

Achilles hat geschrieben:… Wappen gehört zweifelslos schon seit mehreren Generationen zu meiner Familie
(wie alt es genau ist und ob es sich um eine Fälschung handelt kann ich nicht sagen)
Woher haben Sie diese Information, ich meine, wo genau taucht bei Ihrer Recherche die Wendung „seit mehreren Generationen“ auf?

Wenn Sie aber oben nur etwas lax zusammenfassend von „mehrere Generationen“ sprachen,
dann können Sie diese vielleicht genauer benennen, und erläutern, warum Sie annehmen, dass das Wappen dort gebraucht wurde.
Achilles hat geschrieben:… siedelte ursprünglich um 1700 von Belfort/Elsaß dorthin (der Schriftzug ist also korrekt)
- die waldensische Herkunft ist auch sehr sicher, Überlieferung, Jahreszahl und auch der Ort stützen diese These (Klein- und Großvillars, Ortsteile von Knittlingen, sind Waldensersiedlungen)
Von welcher „Überlieferung“ sprechen Sie genau, und wie lautete sie?
(Wer gesagt?/ Wo aufgeschrieben?) „Gerüchte“?


Was meinen Sie mit „ungewöhnlich“ betreffs der Helmzier?

Grüße

Achilles
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Beitrag von Achilles » 14.03.2010, 15:55

Hergenhan hat geschrieben:
Achilles hat geschrieben:… Wappen gehört zweifelslos schon seit mehreren Generationen zu meiner Familie
(wie alt es genau ist und ob es sich um eine Fälschung handelt kann ich nicht sagen)
Woher haben Sie diese Information, ich meine, wo genau taucht bei Ihrer Recherche die Wendung „seit mehreren Generationen“ auf?

Wenn Sie aber oben nur etwas lax zusammenfassend von „mehrere Generationen“ sprachen,
dann können Sie diese vielleicht genauer benennen, und erläutern, warum Sie annehmen, dass das Wappen dort gebraucht wurde.
Achilles hat geschrieben:… siedelte ursprünglich um 1700 von Belfort/Elsaß dorthin (der Schriftzug ist also korrekt)
- die waldensische Herkunft ist auch sehr sicher, Überlieferung, Jahreszahl und auch der Ort stützen diese These (Klein- und Großvillars, Ortsteile von Knittlingen, sind Waldensersiedlungen)
Von welcher „Überlieferung“ sprechen Sie genau, und wie lautete sie?
(Wer gesagt?/ Wo aufgeschrieben?) „Gerüchte“?
Soll ich jetzt sagen Tante Hildegard hat dies oder das gesagt? Macht sie das wirklich schlauer? Spielt das überhaupt eine Rolle?
Wie gesagt habe ich nur diese Abbildung zur Verfügung und die mündliche Überlieferung meiner Verwandten. Meine Aussage mehrere Generationen war vielleicht etwas unpräzise; der letzte bekannte Vorfahre, der das Wappen gesichert führte, war Johann Friedrich Müller (1847-1931). Vermutlich ist es aber bedeutend älter und wurde schon länger in der Familie geführt. Ich verstehe nicht wieso das wichtig sein soll, damals gab es auch schon Fälschungen und mündliche Überlieferung hat ja bekannterweise immer eine subjektive Natur. Andere Quellen habe ich dazu leider nicht zur Verfügung.

Bei der wadensischen Herkunft ist es das Gleiche. Die Kirchenbücher aus Knittlingen reichen leider nur bis ins frühe 18.Jhd, gesicherte Beweise existieren also nicht, wie gesagt sprechen aber viele Indizien dafür (siehe Beitrag oben).

Das einzige - nicht mündliche - Faktum bleibt also das Wappen!
Hergenhan hat geschrieben: Was meinen Sie mit „ungewöhnlich“ betreffs der Helmzier?

Grüße
Eine Gegenfrage hilft nicht weiter. Wie gesagt, ich bin kein Fachmann, aber der Helmzier erscheint mir jedoch in dieser Gestaltung recht selten zu sein oder nicht? Seltsamer Helm, Halskette etc.

Mfg
Achilles

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Rider
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Beitrag von Rider » 14.03.2010, 16:28

Der Helm ist nicht "seltsam", sondern einfach nur ein Bügelhelm mit einem Halskleinod.

http://de.wikipedia.org/wiki/Halskleinod
Gruß vom Rider

Achilles
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Beitrag von Achilles » 14.03.2010, 16:38

Rider hat geschrieben:Der Helm ist nicht "seltsam", sondern einfach nur ein Bügelhelm mit einem Halskleinod.

http://de.wikipedia.org/wiki/Halskleinod
In dem Artikel steht auch bezüglich des Halskleinod:"Um den Helmhals eines Bürgerwappens durfte es nicht sein, da wappenführende Bürger selten turnierfähig waren."

Spricht das also doch für ein Adelswappen?

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Rider
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Beitrag von Rider » 14.03.2010, 16:44

Achilles hat geschrieben:
Spricht das also doch für ein Adelswappen?
Nein.

Ein Wappen war u. a. ja auch ein Prestigeobjekt. Und um das Wappen aufzuwerten, wurde oft und gerne auch bei bürgerlichen Wappen der Bügelhelm mit dem Halskleinod verwendet.
Gruß vom Rider

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G.Metter
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Beitrag von G.Metter » 14.03.2010, 16:50

@Achilles

Sie können erst dann davon Ausgehen wenn die Abildung auch ernst zu nehmen ist!
Sollte es aber in der Gestaltung ein Fantasieprodukt sein, hilft hier keine Schlussfolgerung auf Adelige abstammung!
Sie haben nur diese zur Hand wie sie bereits erwähnt haben, für mich sieht es so aus als ob hier ein Neuentwurf gemacht wurde der nicht so alt ist wie man vielleicht glauben mag, man kann zwar eine Zeichnung auf alt trimmen...die absolute Symetrie der Decke spricht in meinen Augen aber etwas dagegen.
Deswegen sollte man nach diesem Objekt keine Vermutungen ziehen!
heraldik-metter.at

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