Zwei fragen hoffe auf Antwort

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boehm22
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Zwei fragen hoffe auf Antwort

Beitrag von boehm22 » 24.06.2009, 17:01

Ein Bekannter nicht Ausländer hat den Familiennamen " Besik" in Türkisch
würde Besik soviel wie "Wiegen" bedeuten nun würde es mich schon Interessieren und auch meinen Bekannten ob dieser Name Türkischen Ursprungs ist. Man denke an die Osmanenkiege eventuell irgendwie hängen geblieben.Vieleicht weiss jemand darüber Bescheid würde mich auf eine Antwort sehr freuen.
:)
Viele Grüsse
Andreas Böhm

"Du lebst um Gottes Willen, zu seiner Ehre, für seine Ziele und zu seiner Freude. Wenn du wirklich verstehst, was das bedeutet, wirst du nie wieder das Gefühl haben, klein und unbedeutend zu sein."

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 24.06.2009, 17:37

Hallo,

zu BESIK kann ich in meinen "schlauen" Büchern leider nichtsfinden; lediglich zu BESEKE, was zumindest phonetische Ähnlichkeit hat und BESIGHEIMER.

BESEKE: aus einer niederdeutschen verkürzten Form von Basilius entstandener FN
BASILIUS: griechischer Ursprung: basileus = König
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
www.ahnenforschung-und-familienwappen.de

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boehm22
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Beitrag von boehm22 » 24.06.2009, 18:38

Vielen Dank :D
Viele Grüsse
Andreas Böhm

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Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 25.06.2009, 04:19

http://74.125.155.132/search?q=cache:Gb ... =firefox-a

"beşik" beşik
TRADITIONAL FURNISHINGS
The term "Turkish house" has developed and acquired an authentic sense in the period of The Ottoman Empire. In those houses, group mentality can not be seen among the furnishings. However, the furnishings are harmonious with each other in size whereas are complementary in terms of their functions. As being fixed furniture depending upon the architecture, shelves, built in closets and sherbetlics were used, while as for sitting sets on the other hand, surrounding sedir were placed all around where necessary. However sandik, besik / cradle, sehpa / stool, rahle and kavukluk kind of wall were used as portable furniture. In Turkish Houses portables do not always stand in the middle. For instance rahle was only used when Koran or other books would be read or sehpa would be used only to put something on.



Besik
http://74.125.155.132/search?q=cache:Ln ... =firefox-a

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benjamin
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Beitrag von benjamin » 28.06.2009, 13:31

"Nicht Ausländer" - sorry, mal eben etwas abschweifen :lol:

Deutschland und die Türkei bzw das Deutsche und Ossmanische Reich hatten in den letzten Jahrhunderten ja öfter und länger eher freundschaftliche beziehungen. Lange Zeit davor, während der Kreuzzüge, haben Deutsche Ritter einige Sklaven, Gefangene oder Söldner mit nach "Deutschland" gebracht - damals halt nicht ganz so freundlich :wink:
"Eine schwangere Türkin kostete damals einen Zentner Zucker" Gedächtnis Zitat, ähnlich "Zeit" Artikel.

Die meisten Türkischen Familien kamen wohl Mitte des letzten Jahrhunderts, einige sind jedoch schon viel länger in Deutschland.

zB kam mein Vorfahre ca 1292, Taufe und Wappenstiftung 1305.

Nach über 700 Jahren - bin ich jetzt Deutscher, oder doch Ossmane 8)

Heraldry81
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Beitrag von Heraldry81 » 28.06.2009, 15:00

@Benjamin

die Diskussion zu ihren "türkischen" Ahnen wurde hier schon mal geführt.
Siehe hier:
http://www.heraldik-wappen.de/viewtopic ... c&start=45
Auf meine kritischen Bemerkungen haben Sie damals leider nicht reagiert.

MfG,

M.

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benjamin
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Beitrag von benjamin » 28.06.2009, 16:46

Wie kritisch Sie das sehen ist mir damals schon klar geworden :wink:

Deutschlands größter Dichter ein Türke, wäre ja zu lustig :lol:

Wie gesagt hinterfrage ich ja selber sehr viel (ansonsten würde ich hier nicht andauernd fragen stellen und mich zu bemühen durch Geschichte sowie "Hilfswissenschaften" wie Wappenkunde)

Daran zweifeln tu ich aber nicht soviel wie Sie.
Die erwähnungen in der Geschichte der Familie, zB Priester, Künstler, Händler und Ritter (ja, auch ein Raubritter) sind zu zahlreich.
Zudem sind zB die Kirchenbücher ja in einer vielzahl erhalten geblieben, so das mehrere "Äste" denselben Stammbaum parallel weitergeführt haben, falls ihr versteht was ich meine...

Das aneinanderreihen sämtlicher historischer Fakten ergibt ein ziemlich klares Bild, auch wenn es mühsam ist und ich noch viel Arbeit vor mir habe.

Anhand alter Karten sind ja noch die "Lehenschaften" und Weinberge etc aus dem 13. Jahrhundert ausfindig zu machen 8)

Aber natürlich wurden alle Besitzt-Urkunden und Historischen Aufzeichung
gefälscht, damit es Politisch oder wie auch immer schön aussieht...

Achtung Ironie & Sarkasmus: Gestatten, ich bin einer der Men in Black 8)

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Beitrag von Heraldry81 » 28.06.2009, 18:27

Die Geschichte ihrer "türkischen" Abstammung is meines Erachtens gänzlicher Unfug und Sie sollten diese "osmanischen" Generationen ganz streichen. Stichhaltige Beweise für diese Geschichte gibt es dafür nicht.

Ob Goethe einen türkischen Ahnen hatte, ja oder nein, is mir gänzlich egal. Ein ehrlicher Genealoge wie Carl Knetsch hätte dies sicherlich auch nicht verheimlicht.
Knetsch nennt (mit Fragezeichen) Jakob Kunkel Solden, der um 1407 starb, als Stammvater einer Familie. Das ist schon sehr alt, und darauf können Sie schon recht stolz sein; nicht viele können ihre Familie soweit zurückverfolgen. Warum also noch irgendeinen orientalischen Unfug hin zu fantasieren? Seien Sie bitte etwas kritischer.

MfG,

M.

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benjamin
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Beitrag von benjamin » 28.06.2009, 18:40

Ich versuche ja kritisch zu bleiben.

Mit fantasieren hat das glaube ich nichts zu tun,
und in jeder Geschichte ist bekanntlich ein quentchen wahrheit :wink:

Die Grabstelle aus den 1340er Jahren wurde übrigens gefunden, also bestätigt.

Und da wir bei Heraldik ja bei Wappen sind:

In meinem Wappen bzw auf dem Helm ist ein Ossmanischer Offizier mit Krummsäbel und Pfeil ... Vor allem der Kopfschmuck, Turban, sticht heraus.
Kettenhemd könnte "westlichen" Ursprungs sein, die Unterarmschützer
sehen meiner Meinung nach aber orientalisch aus.

Sonne und Halbmond und 3 Sterne ?

Wieso also gerade nicht bei diesem doch einzigartigen deutsch-türkischen Wappenschild weiterhin nach fakten, erklärung etc suchen ?

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benjamin
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Beitrag von benjamin » 28.06.2009, 18:44

M. - aber trotzdem Danke, ich hatte gerade eine Idee:

Gedankensprung:
Ich brauche die Hilfe eines Experten für Militäruniformen und Ausrüstung des 12. / 13. Jahrhunderts, das wäre ein neuer Ansatz um Nachzuforschen.

Das sowas bei der langen Zeit immer schwer zu beweisen ist, ist mir durchaus bewust.

Sonst wäre es ja auch keine herausforderung :roll: 8)

Heraldry81
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Beitrag von Heraldry81 » 29.06.2009, 00:49

Ich will ihnen ihren Spass ja nicht verderben, aber die Mühe können Sie sich wirklich sparen. Fantastische Familiengeschichten sind fast immer Unsinn; und ihre Familiengeschichte ist einer der wohl ausgefallensten der ich je begehgnet bin.
Nur weil "Soldan" dem Wort "Sultan" ähnelt, bedeutet es noch lange nicht dass die Familie türkischer Herkunft ist. Es gibt vergleichbare Fälle in denen solche unsinnigen Traditionen in früheren Jahrhunderten erfunden wurden und oft gebraucht wurden um einen Adelstitel zu erwerben oder den Ruf der Familie zu verbesseren. Lassen Sie mich 2 vergleichbare Fälle aufführen die ihnen verdeutlichen können dass ihre türkische Abstammung der reinste Unsinn ist:
+ In Antwerpen gab es ein bürgerliches Kaufmannsgeschlecht mit dem Namen "Schott". Nun klang dies irgendwie nach Schottland, und also musste die Familie wohl aus Schottland stammen. Die Familie erwarb im 17ten Jahrhundert gegen eine grosse Summe ein schottische Adelsdiplom und nannte sich danach "Schott gesagt Douglas" und führte danach dass Wappen des schottischen Klans Douglas, obwohl es gar keinen Beweis für so eine Abstammung gibt; ebensowenig is die Familie verwandt mit der Familie/Klan Douglas.
+In Gent gab es die Gelehrtenfamilie Goethals ("Guter Hals"), die eine wilde Genealogie erfand. Sie waren Nachfahren eines florentinischen Senators (Buonacolli= Guter Hals) des 10. Jahrhundert der im Kampf gegen die Sarazenen eine Schwertschlag abwehren konnte da er ein eisernes Halsband trug. Natürlich alles Unfug; die Familie Goethals hatte keine italienischen Ahnen. Und der Florentinische Senator war nur Dichtung.

Es gibt viele solcher Fälle, und ihrer erfundenen Familiengeschichte stimmt rein gar nichts. Bereits bei der Geschichte um den gibt es etliche Ungereimtheiten. Sie schrieben:
Der Arzt & offizier Sultan Sadok Selim kam als Kriegsgefanger der Kreuzzüge nach dem Fall von Akkon 1291 nach DE,
wo ihm von einem Graf von Lechmotir (Familie Magenheim im Zabergau ?), Erster Komtur des Deutschritterordens auf Stockberg, bei der Taufe das Wappen verliehen hat und er Johann Soldan von Brackenheim hieß


Da stimmt schon einiges nicht. 1291 eroberten die Mamluken Akkon und zerschlugen eine Kreuzritterheer gnadenlos; wie hätten die Kreuzritter dor einen Kriegsgefangenen mitnehmen sollen? In anderen Arbeiten Sommers, behauptet er der vermeintliche Stammvater sei aus Jerusalem gekommen?
Sie sollten sich unbedingt mal den Artikel "Zur Geschichte der Familie Soldan aus Wetter" von Dr. R. Schäfer in Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck (1928, S121-123) ansehen; er wird ihnen deutlich machen dass die Türkische Abstammung nur eine Fabel ist.
Auch in der Festschrift für den Orientalisten und Historiker (1966) steht ganz deutlich dass die Geschichte Unfug und Fantasie ist: "die Wetterer Familie Soldan hat sicher nichts mit Türken und Brackenheim zu
tun", es handelt sich um eine "angesehen Bürgerfamilie"

MfG,

M.

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Beitrag von benjamin » 29.06.2009, 09:12

von Wetter sowie von Frankenberg und von Brackenheim kommen alle aus derselben Familie bzw die Stammbäume überschneiden sich.

Das türkische Wappen ist allen gleich.

Denken Sie doch was Sie wollen, vielleicht ist ihr horizont zu beschränkt :wink:

Oder doch einfach nur Neidisch ? :lol: :lol:

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archy
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Beitrag von archy » 29.06.2009, 11:45

Benjamin, ich glaube, du bist ein bißchen beratungsresistent, oder?

Und auf was sollen wir denn neidisch sein? Auf deine Phantasie?
sic vera nobilitas.

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Beitrag von Heraldry81 » 01.07.2009, 16:38

Warum sollte ich neidisch sein? Ihre Geschichte is nur Fantasie, eine schöne Tradition; hat aber nichts mit moderner, seriöser Familienforschung zu tun.
Aber wie archy sagte, sie sind wahrscheinlich beratungsresistent; also viel Spass noch in ihrer Traumwelt.

MfG,

M.

Wolfgang Esiep
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Beitrag von Wolfgang Esiep » 01.07.2009, 18:29

@benjamin:
Bitte nehmen Sie liebevoll gemeinte Anregungen, egal welcher Wortwahl, nicht krumm. Wenn ich (als Beispiel) die Familientradition und etliche "Forschungsmeinungen" zusammennehme, kann ich meine Ahnentafel bis zur Erfindung der Schrift um 3000 oder 5000 v.Chr- ich weiß es nicht mehr genau (und es lohnt nicht, nachzusehen) - zurückverfolgen.
Nun werden Sie selber antworten: "Was für ein Quatsch".
Allein die Wahrscheinlichkeitsrechnung innerhalb der Genealogie ist ein Feld, über das es ganze Bücher geben müsste (aber nicht gibt). Selbst einwandfrei urkundlich belegte Genealogien sind statistisch Käse, nur weil nicht jeder Vater einen Vaterschaftstest bestehen würde.
Wenn man also eine sturmfest gebaute Ahnentafel erstellen möchte, müssten an den lebenden Vorfahren genetische Tests durchgeführt werden.

Doch leider reichen "Lebende" nicht allzuweit in die Vergangenheit zurück. Kirchenbucheinträge sind lediglich 90%-Chancen, die sich in der Summe der Generationen im Nebel der Ungewissheit auflösen.
Darum ist eine erdichtete Ahnentafel genauso stichhaltig wie eine mühsam nachgewiesene. Das ist leider die Wahrheit.

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