Neues Familien Wappen: Waibel

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T Waibel

Neues Familien Wappen: Waibel

Beitrag von T Waibel » 15.05.2009, 21:56

Hallo liebe Heraldiker,

Ich betreibe seit Jahren Ahnenforschung und interessiere mich sehr für meine Familiengeschichte. Leider habe ich kein Familien Wappen ausfindig machen können, zumindest keines welches ich tragen darf.

Mein Familienname ist Waibel, meine Vorfahren kommen bis 1580 aus Hindelang im Oberallgäu. Davor war die Familie im Kemptner Raum ansässig. Einem Franz Josef Waibel aus Hindelang geb. 25.11.1799, wurde folgendes Wappen verliehen: In Blau unter zwei verkürzten gestürzten silbernen Spitzen nebeneinander eine silberne Tanne. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken eine blaue Raute, davor zwei Schräggekreuzte Botenstäbe, im Bereich der Raute silbern, im Übrigen blau. Leider ist der oben genannte Franz Josef nicht unter meinen Vorfahren, aber höchst wahrscheinlich über frühere Generationen mit meiner ‚Linie’ der Familie verwandt.

Hier ist mein Wappen Vorschlag:
http://www.bild-hoster.de/images/Waibel ... enidee.jpg

Zur Wappensymbolik: zwei schräg gekreuzte Waibelstaebe (Botenstäbe), diese sind seit Anfang des 15. Jahrhunderts in Gebrauch und bis heute bei ‘Weibel-Aaemtern’ in der Schweiz üblich. Wie auch im oben erwähnten Wappen habe ich einige Wappen von Familien Weibel, Waibel, hauptsächlich in der Schweiz gefunden, die Weibelstäbe als ‘redendes’ Element in ihrem Wappen tragen.
Da der Name im zivilen sowie militärischen über die Jahrhunderte einzog – und demnach weite Aufgabenbereiche hat, gibt es natürlich mehrere Symbole die für Waibel zutreffen würden: Verwalter (Botenstab), Schultheiß/Steuereintreiber (Korngarbe), Ordnungshüter (Schlüssel), Landsknechte (Schwert oder Lanze). Mit Weibelstäben kann ich mich jedoch am ehesten identifizieren und finde sie als Symbol passend da sie meinen Namen tragen.

Der dreimal geteilte Schildhaupt, von Rot und Silber in der form hängender spitzen symbolisieren zum einen das Initial der Familie: W als redendes Element und zum anderen eine Verbindung auf das oben genannte ältere Waibel Wappen.

Da meine Familie seit 500 Jahren in den Allgäuer Alpen ansässig ist und ich eine Orts Zugehörigkeit im Wappen schaffen möchte, fand ich Steinbock Hörner passend. Zum einen gibt es in meiner Region viele Steinböcke – zum anderen ist meine gesamte Familie passionierte Bergsteiger und Kletterer ;-). Von einer Tanne wie im obigen Waibelwappen, möchte ich Abstand halten da das heutige Wappen von Bad Hindelang eine Silberne Tanne auf schwarz-blauen Grund ist.

Vor kurzem habe ich meine DNA, für die Bestimmung des Urvolkes und Herkunftsland untersuchen lassen. Zu meinem erstaunen hat meine Familie biss vor 40 Generationen im Vereinigten Koenigreich gewohnt, ist dann also zwischen 900 und 1100 auf das Festland und irgendwie ins Allgäu. Um diese Tatsache zu verewigen habe ich eine Rose – als Englische Nationalblume gewählt.
Die Farben Rot und Silber sind dem Wappen des Fuerst-Bistum Augsburg entnommen, welche seit dem fruehen Mittelalter die Feudalherren meiner Familie waren.


Auf dem Helm wiederholen sich die Hauptbestandteile des Schildes. Zwei Rot und silberne Steinbockhörner vor denen zwei mit Pfauenfedern gekrönten Schräggekreuzten Weibelstäbe liegen.

Ich würde mich Freuen wenn ihr mir Kritik und Anregungen zum Wappen Entwurf geben könnt und mich auf Fehler aufmerksam machen könnt.

Und zu guter letzt (nach einer viel zu langen message ;-)
Ist das korrekt?

Rechts, unter dreifach geteilten Schildhaupt aus zwei verkürzten gestürzten Spitzen nebeneinander in Silber und rot, zwei schräg gekreuzte silberne Weibelstäbe, links auf Silber unter zwei nach innen gekehrten schwarzen Steinbockhörnern eine grünbewehrter rote Rose. Auf dem Helm zwei silberne Steinbockhörner mit roten hängenden verkürzten spitzen, davor zwei schräg gekreuzte mit drei Pfauenfedern gekrönte Weibelstäbe. Helmdecken Rot Silber.

Mit freundlichen Grüssen, Ciao

T Waibel

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derkleinefux
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Beitrag von derkleinefux » 15.05.2009, 22:24

Es ist meiner Meinung nach einfach zu viel!
Und die Begründung der Rose lässt mich einfach nur schmunzeln. Würde sie schlicht weg lassen und jeglichen Bezug auf auf der erwähnte andere Wappen auch. Denke mit den Stäben und ggf. Hörnern lässt sich genug und originelleres machen.
Beste Grüße,
Dietrich Kirschner

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 16.05.2009, 08:31

T Waibel schrieb:

Vor kurzem habe ich meine DNA, für die Bestimmung des Urvolkes und Herkunftsland untersuchen lassen. Zu meinem erstaunen hat meine Familie biss vor 40 Generationen im Vereinigten Koenigreich gewohnt, ist dann also zwischen 900 und 1100 auf das Festland und irgendwie ins Allgäu.

Gehört jetzt zwar nicht zur Heraldik, aber im weitesten Sinne zur Genealogie.

Weiss jemand ob diese Tests mit der Bestimmung des Herkunftslandes tatsächlich aussagekräftig sind, bzw. wie verlässlich die Angaben sind die man hier erhält? Welche Auskünfte erhält man hier genau?

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countrytrucker8
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Beitrag von countrytrucker8 » 16.05.2009, 08:58

T. Waibel,
erst mal willkommen hier bei HIN. Ich würde auch sagen, vorne nur die gestürzten Doppelsparren und hinten die Stäbe reichen, in der Zier dann die Hörner. Ich denke der Schild wäre besser geteilt als gespalten, dann wäre für die Elemente mehr Raum und damit deutlich aussage kräftiger. So bsw.
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Rider
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Beitrag von Rider » 16.05.2009, 09:42

oder vielleicht auch so:

Bild

Schildhaupt rot, darin ein weißer (silberner) Doppelsturzsparren, darunter in weiß (silber) zwei rote Steinbockhörner die zwei gekreuzte rote Waibelstäbe einschließen.
Gruß vom Rider

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Simplicius
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Re: Neues Familien Wappen: Waibel

Beitrag von Simplicius » 16.05.2009, 09:57

Geehrter Hr. Waibel, meinen Vorrednern möchte ich mich dahingehend anschließen, dass Ihr Entwurf mit zuviel Symbolik behangen ist.
T Waibel hat geschrieben:... Einem Franz Josef Waibel aus Hindelang geb. 25.11.1799, wurde folgendes Wappen verliehen: In Blau unter zwei verkürzten gestürzten silbernen Spitzen nebeneinander eine silberne Tanne. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken eine blaue Raute, davor zwei Schräggekreuzte Botenstäbe, im Bereich der Raute silbern, im Übrigen blau. Leider ist der oben genannte Franz Josef nicht unter meinen Vorfahren, aber höchst wahrscheinlich über frühere Generationen mit meiner ‚Linie’ der Familie verwandt. ...
Aus meiner Sicht wäre weitere Forschung interessant, die den genealogischen Zusamenhang mit dem genannten Franz Josef Waibel erbrächte. Auch wenn Ihre Familie aus einem Seitenast hervorging, einer vetterlichen Linie, die sich schon vor der Wappenannahme abgespalten hatte, könnte ich mir einen deutlicheren Bezug zum "vetterlichen" Wappen vorstellen. (evtl. gleiches Schildbild in anderen Farben, leicht veränderte Helmzier, etc.)

Man könnte das später noch präzisieren, wenn herauskäme, welches der Grund der Verleihung gewesen war. Wurden Ämter in Vertretung von Landesherrschaft ausgeübt ließe sich eine Raute evtl. erklären, und es wären Schlußfolgerungen hinsichtlich eines Neuentwurfes besser möglich.
Grüße

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Rider
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Beitrag von Rider » 16.05.2009, 10:18

1) Herr Waibel hat seinen Stamm bis 1580 erforscht. 1799 wurde einem anderen Waibel ein Wappen verliehen. Eine Verbindung zu diesem Waibel konnte nicht festgestellt werden. Und deshalb wird Herr Waibel diese Verbindung auch nicht mehr finden.

2) Warum krampfhaft eine Verbindung herstellen zu wollen, die einfach nicht gegeben ist? "Wahrscheinlich", "vermutlich" und "mit größter anzunehmender Sicherheit" sind Wörter, die in einer ernsthaften Ahnenforschung nichts zu suchen haben. Herr Waibel hat dies erkannt und geht nun den Weg über eine Neustiftung. Was ist so falsch daran?
Gruß vom Rider

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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 16.05.2009, 10:57

Nun das Wappen des Franz Joseph Waibel ist wohl jünger, als es eine direkte Abkommenschaft dokumentieren könnte, wie oben schon angemerkt. Dennoch ist Herr T.Waibel verwandt mit diesem.

Den beschriebenen Weg zu gehen liegt aber noch mehr zu Grunde. Man muss einmal in Betracht ziehen, dass Motive einer Neuschöpfung sehr häufig einer gewissen Willkürlichkeit unterliegen.
Mit gleichem Schildbild könnte man sagen, unsere Familien haben schon etwas miteinander zu tun.

Möchte ich aber nicht „krampfhaft“ sein, so wären wohl jegliche Bezüge zu dem bestehenden Wappen abwegig, was aber gleichzeitig schwer zu vermeiden wäre, da ja der Name gleich ist.

Man stelle sich einmal vor, 2 Familien aus Hindelang, aber in beiden Wappen gibt es Waibelstäbe, und in beiden die ähnlichen Spitzen-Formen, aber eine Verwandtschaft sei „nicht herstellbar“.

Mit anderen Worten, bin ich nicht verwandt, dann besser ein ganz anderes Wappen, sehe ich aber schon Beziehungen, sollte der oben aufgezeigte Weg eine Lösung bilden.

@Rider - Auch wenn Hr. Waibel die Spuren seiner Vorfahren bis um 1580 verfolgt hat, wissen wir noch gar nicht, wann diese Waibels getrennte Wege gingen. (Denn das könnte ja auch noch im 18.Jh. gewesen sein)

Gast

Beitrag von Gast » 16.05.2009, 11:05

Hallo Herr Waibel,
ich möchte mich Herrn Hergenhan vollkommen anschließen, und ihnen raten, sich doch an das bereits bestehende Wappen (das wohl ihrer Seitenverwandtschaft zuzuordnen ist) enger anzuschließen.
Zwei Gründe: Da sie Ahnen- und Familienforschung schätzen, wäre das Fortführen einer bestehenden Wappentradition, natürlich innerhalb eines Variationsrahmens, sehr viel einleuchtender- selbst wenn kleine Restunsicherheiten hinsichtlich der Verwandtschaft bestehen bleiben sollten. (Letzteres ist in der Genealogie doch vollkommen normal und kommt öfter vor, als manche wahr haben wollen)
2.: Solch eine Variation eines sinnreichen Wappens (die gestürzten Spitzen stehen wohl nicht nur für ein W, sondern vermutlich auch für eine ihnen entgegen kommende Landschaftssymbolik) ist sicher schöner, in sich stimmiger und harmonischer als ein hier (von 1000 verschiedenen Köchen -pardon-) vollkommen neu gebasteltes: konzeptionell wie inhaltlich.
Da ihnen die Tanne nichts bedeutet, könnte vielleicht hierin der Ansatz zur Veränderung liegen.

@Rider: Die “Köche” wollen sich aber selbstredend nicht um ihr Spaßvergnügen bringen lassen... :wink:

Beste Grüße

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Rider
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Beitrag von Rider » 16.05.2009, 11:20

Hallo Herr Hergenhan, hallo Herr v. Wackerbarth,

"könnte" und "kommt öfter vor als mache wahr haben wollen", werden m. E. jedem ernsthaften Ahnenforscher die Haare zu Berge stehen lassen. :wink:

Für mich ist eine Ahnenreihe nur dann stimmig, wenn sie durch Urkunden etc. belegt ist. Klar kann Herr Waibel gerne auch noch die nächsten Jahre weiterforschen um eine Verbindung herzustellen. Aber dann bitte auch belegbar.

Sich an ein bestehendes Wappen anzulehnen, weil ja der Wappenstifter ein möglicher Seitenverwandter ist, macht das Ganze auch nicht besser.


P.S. Die Köche können auch gerne wo anders kochen. Ein guter Koch findet immer einen geeigneten Herd. :lol:
Gruß vom Rider

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countrytrucker8
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Beitrag von countrytrucker8 » 16.05.2009, 14:46

Ohne uns Lucullus - Anhängern würdet ihr doch von trocken Brot leben. :lol:
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Heriman
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Beitrag von Heriman » 17.05.2009, 06:20

Rider hat geschrieben:oder vielleicht auch so:

Bild
Die Idee gefällt mir.
AMICUS CERTUS IN RE INCERTA.

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 17.05.2009, 10:53

Hallo,

nur eine kleine Idee:

Sie könnten vier Waibelstäbe im Schild wie gezeigt anordnen:

Bild
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
www.ahnenforschung-und-familienwappen.de

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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 17.05.2009, 12:30

Wenn man in der Vorschau des Wappenindex des Buchstabens „W“ alle Entwürfe zählt, die auf den Buchstaben selbst anspielen, kommt man auf mind. 15 Wappen. (Link nebenan) Zusammen wäre das genau eine ganze Vorschauseite von 3½ vorhandenen des Anfangsbuchstabens „W“,
wobei ich unterstelle, dass es sich dabei nicht um Weiterentwicklungen bestehender Schildbilder handelte.

Der Ort Bad Hindelang hat mit Eingemeindungen ca. 4900 EW.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Hindelang

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 22.05.2009, 21:28

Ein Wappen ist kein Monogramm.

Ich würde von unverhohlenen und lieblos verbrämten Buchstabensurrogaten dringend abraten.

Es gibt wenige Ausnahmen, die durch Phantasie geprägt sind.

Wie das mit Ausnahmen so ist, sind diese in der Regel selten.... :wink:
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

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