besät, bestreut, geschindelt, begleitet
Verfasst: 06.05.2009, 08:32
Am Beispiel der Grafen Renesse (NL, BE, D)
zeigt sich, wie "g e n a u" die Abbildungen und die Blasierungen eines Wappens sein können und wie verschieden man suchen muß:
I) Zunächst die Lehre:
A) Deutsch
1) Herold Wappenfibel:
B e s t r e u t ist der Schild, wenn eine nicht festgelegte Zahl von kleineren Figuren ... derart überzieht, daß diese kleineren Figuren sich vollständig innerhalb ... befinden
Dagegen spricht man von b e s ä t ..., wenn (sie) teilweise durch den Schildrand durchschnitten werden
2) G.Oswald, Lexikon der Heraldik u. Scheibelreiter, Heraldik: machen keinen Unterschied
3) W.Leonhardt, D.gr.Buch d.Wappenkunst:unterscheidet b e s ä t und b e s t r e u t
4) Hußmann, Deutsche Wappenkunst hat: b e s ä t und b e l e g t
mehrere andere, darunter Neubecker, haben da gar nichts.
B) Französisch
1) Rietstap, Armorial`Général:
(nur) s e m é : ... figures identiques, dont quelques-unes, représentées à demi, semblent partir des bords de l'écu. ... semées d'étoiles, de roses, de fleurs-de-lis, de billettes etc.
(Rietstap verwendet für b e i d e semé(besät), auch bei einwandfrei bestreutem Felde, wie z.B. Schindler v.Kunewald !).
Dem folgen auch die zahlreichen, vom Armorial Général resortierenden Internet-Auftritte, sowie Rolland's Illustrations und Renesses Dictionnaire des Figures Héraldiques.
C) Englisch
1) Copinger, Heraldry Simplified, J.Parker, Glossary und Burke's General Armorial:
S a n s n o m b r e : signifies many whole figures strewed on the field;
... if part of them are cut off at the extremeties ..., it then is termed s e m é , semmé, semer, semi or s e m y , powdered, bezanty, billety, crusilly, fleury, gutty etc.)
2) Papworth, Ordinary of British Armorials,
bevorzugt statt b e s t r e u t die exakte Anzahl der Gegenstände.
II) Nun zum Wappen der Grafen Renesse (sie gehören zum NL-, BE- u. Preuß.Adel), hier findet man:
Ned.Ad.Bk: b e z a a i d m.g. blokjes = besät (hersehend)
Belgien: s e m é de billettes = besät (aber bestreut, hersehend)
Rietstap: s e m é de billettes = besät (hersehend)
(A.) Sibmacher: keine Blas. (m. Romben bestreut, Löwe linksgewendet)
(N.) Siebmacher: m. Wecken b e s t r e u t und
(N.) Siebmacher: m. Schindeln b e s t r e u t (Wecken, rechtssehend)
Ledebur: m. Schindeln b e s t r e u t
GHdA: b e g l e i t e t v. Schindeln
Bei anderen Schindel-Wappen wird auch g e s c h i n d e l t verwendet:
GHdA und Gruber (für "bestreut"), N. Siebmacher (für "bestreut" und sogar für "3 Wecken in Schrägbalkenform" !)
zeigt sich, wie "g e n a u" die Abbildungen und die Blasierungen eines Wappens sein können und wie verschieden man suchen muß:
I) Zunächst die Lehre:
A) Deutsch
1) Herold Wappenfibel:
B e s t r e u t ist der Schild, wenn eine nicht festgelegte Zahl von kleineren Figuren ... derart überzieht, daß diese kleineren Figuren sich vollständig innerhalb ... befinden
Dagegen spricht man von b e s ä t ..., wenn (sie) teilweise durch den Schildrand durchschnitten werden
2) G.Oswald, Lexikon der Heraldik u. Scheibelreiter, Heraldik: machen keinen Unterschied
3) W.Leonhardt, D.gr.Buch d.Wappenkunst:unterscheidet b e s ä t und b e s t r e u t
4) Hußmann, Deutsche Wappenkunst hat: b e s ä t und b e l e g t
mehrere andere, darunter Neubecker, haben da gar nichts.
B) Französisch
1) Rietstap, Armorial`Général:
(nur) s e m é : ... figures identiques, dont quelques-unes, représentées à demi, semblent partir des bords de l'écu. ... semées d'étoiles, de roses, de fleurs-de-lis, de billettes etc.
(Rietstap verwendet für b e i d e semé(besät), auch bei einwandfrei bestreutem Felde, wie z.B. Schindler v.Kunewald !).
Dem folgen auch die zahlreichen, vom Armorial Général resortierenden Internet-Auftritte, sowie Rolland's Illustrations und Renesses Dictionnaire des Figures Héraldiques.
C) Englisch
1) Copinger, Heraldry Simplified, J.Parker, Glossary und Burke's General Armorial:
S a n s n o m b r e : signifies many whole figures strewed on the field;
... if part of them are cut off at the extremeties ..., it then is termed s e m é , semmé, semer, semi or s e m y , powdered, bezanty, billety, crusilly, fleury, gutty etc.)
2) Papworth, Ordinary of British Armorials,
bevorzugt statt b e s t r e u t die exakte Anzahl der Gegenstände.
II) Nun zum Wappen der Grafen Renesse (sie gehören zum NL-, BE- u. Preuß.Adel), hier findet man:
Ned.Ad.Bk: b e z a a i d m.g. blokjes = besät (hersehend)
Belgien: s e m é de billettes = besät (aber bestreut, hersehend)
Rietstap: s e m é de billettes = besät (hersehend)
(A.) Sibmacher: keine Blas. (m. Romben bestreut, Löwe linksgewendet)
(N.) Siebmacher: m. Wecken b e s t r e u t und
(N.) Siebmacher: m. Schindeln b e s t r e u t (Wecken, rechtssehend)
Ledebur: m. Schindeln b e s t r e u t
GHdA: b e g l e i t e t v. Schindeln
Bei anderen Schindel-Wappen wird auch g e s c h i n d e l t verwendet:
GHdA und Gruber (für "bestreut"), N. Siebmacher (für "bestreut" und sogar für "3 Wecken in Schrägbalkenform" !)