Verfasst: 17.10.2008, 23:33
Rezept für einen Wappen-Cocktail:
Man kaufe zuerst ein Buch eines guten und (international) anerkannten Heraldikers. Über ZVAB kann man zum Beispiel das u.a. im Belser Verlag erschiene Buch von Carl-Alexander v. Volborth, „HERALDIK – Eine Einführung in die Welt der Wappen“ schon für nur € 12,-- plus Porto und Verpackung erwerben. Ich selbst erstand es schon vor Jahren für DM 10,-- auf dem Grabbeltisch bei Karstadt.
Weitere Vorkenntnisse sind besser nicht von Nöten. Man setzt man sich also hin und reißt ein quadriertes Wappenschild in den Farben weiß und rot auf. Das sollte einem jeden gelingen. Doch nun wird’s schwierig.
Feld I: Na, die 3 Spitzen eines fränkischen Rechens bekommt wohl ein jeder hin, einfärben und rein in Feld 1.
Feld II: Ein Sachsenross ist gewünscht. Kein Problem. Das erworbene Buch zur Hand genommen und da ist doch auf Seite 40 genau das passende Ross. Ein Pegasus zwar, aber wenn man dem die Flügel stutzt hat man doch das geniale Sachsenross. Zur Tinguierung der Hufe, Mähne und dem Schweif komme ich später.
Feld III: Die Verbindung zum Bauernstand soll auch dargestellt werden. Auch kein Problem. Auf Seite 53 ist das Wappen der Freiherren v. Weizäcker. Also kopiert man die Ähren aus deren Wappen und fügt sie ganz einfach in das ja schon vorgefertigte Feld ein. Nun vor rotem Hintergrund.
Feld IV: es soll die Verbindung zum Namen „Post“ darstellen. Ein Posthorn z.B. wäre doch etwas geniales und genau auf dem Rückwärtigen Einbanddeckel des gekauften Buches findet man genau ein solches. In diesem Sinne ist es doch eigentlich egal ob es ein Jagd-, Post- oder Hifthorn handelt. Es ist ein Horn zum Blasen.
Der Schild ist somit gestaltet und gefällt, doch um dem Geschmack wirklich zu treffen muss noch etwas markantes, etwas Geschmacksintensives rein. Also sehen wir einmal auf die äußerlichen Zutaten.
Der Helm: Der Helm, gut aufgemacht, kann noch Würze dazugeben. Da hilft auf Seite 53 der für das Wappen des renommierten Dichters von Kleist geschaffene Helm geradezu genial. Ein einfacher und schlichter Spangenhelm mit allen Insignien einer Turniergesellschaft, dem Halskleinod und an den Seiten eine goldene Aufwölbung ziert ungemein.
Die Helmzier: Ein aus einer Krone wachsender offener Flug. Schlicht und einfach. Genau das und auf Seite 85 ist dann natürlich auch das Richtige. Man kann ganz einfach die Laubkrone des Ehepaares von Volborth / von Danys kopieren und mit nur geringsten Veränderungen gemeinsam mit dem offenen Flug auf einem anderen Helm anbringen. Kein Problem, oder aber Ironie des Schicksals?
Das alles ist mir viel zu Wenig sprach . . . den Rest müssen also die Decken richten.
Die Decken: Auf Seite 71 kommen da die Decken aus dem Wappen des Arthur Wellesley, Herzog von Wellington gerade recht. Und um sein Wappen das passende Motto:
„HONI SOI QUI MAL Y PENSE ». Genial gewählt (und gehört eigentlich an den Schluss meines Schreibens) aber der letzte Tropfen fehlt um dem bisher so gelungenem Gebräu auch den wirklich letzten Schliff zu geben. Da müssen dann eben Schildhalter ran, aber welche? Auch wieder kein Problem denn schon auf Seite 76 wird man fündig.
Die Schildhalter die zwei widersehenden Löwen aus dem großen Wappen der freien und Hansestadt Bremen eignen sich doch herrlich und schon ist das Wappen gelungen. Groß, pompös aber für mich irgendwie doch nicht so wirklich richtig doch der Duktus des Künstlers blieb erhalten.
Eine Frage aber sei erlaubt, wer war denn der geniale Erfinder dieses Wappens?
P.S.: Der Künstler und Heraldiker Carl-Alexander von Volborth lebt zur Zeit in Antwerpen
W.v.Buchholtz
Man kaufe zuerst ein Buch eines guten und (international) anerkannten Heraldikers. Über ZVAB kann man zum Beispiel das u.a. im Belser Verlag erschiene Buch von Carl-Alexander v. Volborth, „HERALDIK – Eine Einführung in die Welt der Wappen“ schon für nur € 12,-- plus Porto und Verpackung erwerben. Ich selbst erstand es schon vor Jahren für DM 10,-- auf dem Grabbeltisch bei Karstadt.
Weitere Vorkenntnisse sind besser nicht von Nöten. Man setzt man sich also hin und reißt ein quadriertes Wappenschild in den Farben weiß und rot auf. Das sollte einem jeden gelingen. Doch nun wird’s schwierig.
Feld I: Na, die 3 Spitzen eines fränkischen Rechens bekommt wohl ein jeder hin, einfärben und rein in Feld 1.
Feld II: Ein Sachsenross ist gewünscht. Kein Problem. Das erworbene Buch zur Hand genommen und da ist doch auf Seite 40 genau das passende Ross. Ein Pegasus zwar, aber wenn man dem die Flügel stutzt hat man doch das geniale Sachsenross. Zur Tinguierung der Hufe, Mähne und dem Schweif komme ich später.
Feld III: Die Verbindung zum Bauernstand soll auch dargestellt werden. Auch kein Problem. Auf Seite 53 ist das Wappen der Freiherren v. Weizäcker. Also kopiert man die Ähren aus deren Wappen und fügt sie ganz einfach in das ja schon vorgefertigte Feld ein. Nun vor rotem Hintergrund.
Feld IV: es soll die Verbindung zum Namen „Post“ darstellen. Ein Posthorn z.B. wäre doch etwas geniales und genau auf dem Rückwärtigen Einbanddeckel des gekauften Buches findet man genau ein solches. In diesem Sinne ist es doch eigentlich egal ob es ein Jagd-, Post- oder Hifthorn handelt. Es ist ein Horn zum Blasen.
Der Schild ist somit gestaltet und gefällt, doch um dem Geschmack wirklich zu treffen muss noch etwas markantes, etwas Geschmacksintensives rein. Also sehen wir einmal auf die äußerlichen Zutaten.
Der Helm: Der Helm, gut aufgemacht, kann noch Würze dazugeben. Da hilft auf Seite 53 der für das Wappen des renommierten Dichters von Kleist geschaffene Helm geradezu genial. Ein einfacher und schlichter Spangenhelm mit allen Insignien einer Turniergesellschaft, dem Halskleinod und an den Seiten eine goldene Aufwölbung ziert ungemein.
Die Helmzier: Ein aus einer Krone wachsender offener Flug. Schlicht und einfach. Genau das und auf Seite 85 ist dann natürlich auch das Richtige. Man kann ganz einfach die Laubkrone des Ehepaares von Volborth / von Danys kopieren und mit nur geringsten Veränderungen gemeinsam mit dem offenen Flug auf einem anderen Helm anbringen. Kein Problem, oder aber Ironie des Schicksals?
Das alles ist mir viel zu Wenig sprach . . . den Rest müssen also die Decken richten.
Die Decken: Auf Seite 71 kommen da die Decken aus dem Wappen des Arthur Wellesley, Herzog von Wellington gerade recht. Und um sein Wappen das passende Motto:
„HONI SOI QUI MAL Y PENSE ». Genial gewählt (und gehört eigentlich an den Schluss meines Schreibens) aber der letzte Tropfen fehlt um dem bisher so gelungenem Gebräu auch den wirklich letzten Schliff zu geben. Da müssen dann eben Schildhalter ran, aber welche? Auch wieder kein Problem denn schon auf Seite 76 wird man fündig.
Die Schildhalter die zwei widersehenden Löwen aus dem großen Wappen der freien und Hansestadt Bremen eignen sich doch herrlich und schon ist das Wappen gelungen. Groß, pompös aber für mich irgendwie doch nicht so wirklich richtig doch der Duktus des Künstlers blieb erhalten.
Eine Frage aber sei erlaubt, wer war denn der geniale Erfinder dieses Wappens?
P.S.: Der Künstler und Heraldiker Carl-Alexander von Volborth lebt zur Zeit in Antwerpen
W.v.Buchholtz