Hoefer Wappen

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Achilles
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Beitrag von Achilles » 28.09.2009, 13:44

Das Wappen des Daniel Höfer kann man noch auf dieser Seite, ganz unten, einsehen: http://www.heraldik-wappen.de/viewtopic ... ght=hoefer

Natürlich interessiere ich mich mehr für das Wappen meiner Vorfahren ( http://www.bilder-hochladen.net/files/8a52-1-jpg.html ). Leider sind mir die Farben unbekannt, dafür ist der Helmzier durch die Frau bzw. Engelsgestalt und den Stern stark individualisiert. Beide Familien haben aber ganz unbestreitbar von der alten Adelsfamilie abgekupfert. Bleibt die Frage, ob diese "Anleihe", genau wie die Helmkrone für Bürgerliche, noch im legalen Rahmen war/ist?

Ich würde mich auch sehr über eine Antwort auf meine, im letzten Beitrag gestellte, Frage freuen. Also wo ist das Hoefer-Wappen eigetragen? Wer könnte sich da bei meiner Urgroßmutter gemeldet haben?





Gruß Achilles

Gast

Beitrag von Gast » 28.09.2009, 14:35

Also wir sprechen jetzt vom Siegel ?

Nun, ich habe mich mit dem Chef der Familie in Verbindung gesetzt.
Man fände es dort nicht in Ordnung wenn ein ziemlich unverändertes Wappen von Anderen geführt würde.
Ich selbst finde es zusätzlich nicht in Ordnung, wenn die Adelszeichen: also Spangenhelm mit Medaille und Krone, von Bürgerlichen geführt werden.

Wenn es denn unbedingt bei dem 3-Sparren-Wappen bleiben soll dann schlage ich folgende Änderungen vor:

1) andere Farben (Gold auf Schwarz ist bisher noch "frei")
2) Zusätze zu den 3 Sparren, ähnlich wie die Höfer aus Bernsbach
3) Stechhelm mit Wulst
4) Helmzier wie auf Siegel

Dies würde die Forderungen an ein eigenständiges Bürgerliches Wappen eher erfüllen.

Achilles
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Beitrag von Achilles » 28.09.2009, 19:22

rekem hat geschrieben:Also wir sprechen jetzt vom Siegel ?

Nun, ich habe mich mit dem Chef der Familie in Verbindung gesetzt.
Man fände es dort nicht in Ordnung wenn ein ziemlich unverändertes Wappen von Anderen geführt würde.
Ich selbst finde es zusätzlich nicht in Ordnung, wenn die Adelszeichen: also Spangenhelm mit Medaille und Krone, von Bürgerlichen geführt werden.

Wenn es denn unbedingt bei dem 3-Sparren-Wappen bleiben soll dann schlage ich folgende Änderungen vor:

1) andere Farben (Gold auf Schwarz ist bisher noch "frei")
2) Zusätze zu den 3 Sparren, ähnlich wie die Höfer aus Bernsbach
3) Stechhelm mit Wulst
4) Helmzier wie auf Siegel

Dies würde die Forderungen an ein eigenständiges Bürgerliches Wappen eher erfüllen.
Ja wir sprechen über das Siegel. Ich würde dieses alte Wappen niemals ändern. Sie brauchen diesbezüglich aber keine Angst haben... ich bin nicht berechtigt das Wappen meiner Vorfahren zu tragen, weil die Hoefers in männlicher Linie ausgestorben sind.
Das es sich bei dem Wappen wenigstens um eine Anmaßung (Bezug zum Adel) handelt, wurde ja bereits geklärt. Das spielt aber auch keine große Rolle, eher von Interesse ist für mich, wo das Wappen eigetragen wurde, um evtl. mehr über die Hoefers und besagtes Rittergut heraus zufinden. Da bei meinem letzten bekannten Vorfahren Prof.Dr. Johannes Hoefer aus Pollnitz nichts über die Elterngeneration bekannt ist (die Kirchenbücher geben auch nichts her, vermutlich stammen die Eltern aus einem anderen Ort), kann ich nur indirekt über den Wappenstifter etwas über die Herkunft der Hoefers heraus finden.
Deshalb kopiere ich nochmal die Hauptfrage: Kurios ist auch, dass sich bei meiner Urgroßmutter (Ehefrau des letzten Hoefers) kurz nach der Wende ein heraldischer Verein gemeldet haben soll um den Wappenbestand zu aktualisieren. Scheinbar ist das Hoefer-Wappen also doch irgendwo eingetragen. Wer oder Was könnte sich da bei meiner Urgroßmutter erkundigt haben?
Nur wenn ich Namen und Herkunft des Stifters weiß, kann ich also in dieser Richtung weiter forschen.






Grüße

Hammerschmitd

Beitrag von Hammerschmitd » 08.02.2010, 19:50

Hallo alle zusammen,

Zufällig habe ich diese Seite durch Google entdeckt. Sebastian Hoefer, mein Großvater mütterlicherseits, trug ebenfalls dieses Wappen http://www.bilder-hochladen.net/files/8a52-1-jpg.html . Ich vermute daher stark, dass ich mit dem Threadersteller entfernt verwandt bin. Der Name Prof. Dr. phil. Johannes Viktor Albert Hoefer sagt mir leider gar nichts, ich kann meine Ahnen aber auch nur bis zu meinem Urgroßvater Heinrich Hoefer zurück verfolgen. Um die Verwandtschafftsverhältnisse zu klären, muss ich noch Achilles kontaktieren.

Wie ist es möglich ihm eine e-mail zu schreiben??


Achilles hat geschrieben: ich bin nicht berechtigt das Wappen meiner Vorfahren zu tragen, weil die Hoefers in männlicher Linie ausgestorben sind.
Das stimmt nicht. Meine Mutter ist eine geborene Hoefer, ihr Bruder lebt noch und hat ebenfalls einen Sohn, der den Namen weiter vererben wird.

Hammerschmitd

Beitrag von Hammerschmitd » 09.02.2010, 13:15

Achilles hat geschrieben:Guten Abend,
Ich melde mich nach langer Zeit zurück. Wie letztes Jahr fand wieder ein kleines Familientreffen statt und es wurde erneut u.a. über das Wappen und besagte Rittergut gesprochen. Ich konnte wieder ein paar neue Informationen ergattern und hoffe diesmal kommt ein bisschen Licht ins Dunkel:
Prof. Dr. phil. Johannes Hoefer ist nicht in Schlesien, sondern in Pollnitz/Westpreußen geboren. Er heiratete aber am 16.04.1900 in Pleß/Oberschlesien. Es ist also gutmöglich, dass das Rittergut auch in Westpreußen gelegen haben könnte. Finden sich dort vielleicht weitere Spuren der Hoefers?
Kurios ist auch, dass sich bei meiner Urgroßmutter (Ehefrau des letzten Hoefers) kurz nach der Wende ein heraldischer Verein gemeldet haben soll um den Wappenbestand zu aktualisieren. Scheinbar ist das Hoefer-Wappen also doch irgendwo eingetragen. Wer oder Was könnte sich da bei meiner Urgroßmutter erkundigt haben? Klingt für mich aber auch alles ziemlich unglaubwürdig, wie sollte es möglich sein bei einem so alten Wappen die gegenwärtige Adresse des Trägers zu ermitteln?? Leider kann ich meiner Urgroßmutter über Einzelheiten nicht mehr befragen, weil sie vor ein paar Jahren gestorben ist.

M. Waas hat geschrieben: Wenn Rittergüter von "Bürgerlichen" übernommen wurden, brauchte es einen Dispenz des preussischen Königs. Es mußten bestimmte Voraussetzungen für den Erwerb vorliegen, militärischer Rang mindestens Major, bürgerlicher Rang mindestens irgend ein XXX-Rat.
Interessant ist dazu folgender Punkt: Meine Großmutter erwähnte mal einen General in der Familie und im Internet bin ich dazu auf Karl Hoefer gestoßen. Er ist zwei Jahre älter als Johannes Hoefer und ebenfalls in Pleß geboren. Es könnte sich also um einen Bruder oder Cousin handeln. Hier der Link: http://www.personenlexikon.net/d/karl-h ... hoefer.htm

Stammt die Familie also doch aus Schlesien? Lassen sich evtl. Informationen über die Rittergutsbesitzer in Pleß finden?

Ich bin für jede Hilfe dankbar.

Mfg Achilles

Das mit dem Rittergut habe ich auch schon mal gehört. Der General sagt mir leider nix, aber ist schon ein großer Zufall mit dem gleichen Namen und Ort. Das wird aber wohl ein Rätsel bleiben, die Kirchenbücher von Westpreußen und Schlesien sind ja sicher im Krieg verloren gegangen oder?

Die vorherige Frage bleibt. Achilles antwortet leider nicht auf meine PN, wie ist es möglich ihm eine e-mail zu schreiben??


Lg Hammerschmidt

Gast

Beitrag von Gast » 09.02.2010, 15:59

Karl (Julius Robert) Hoefer, char.GenLt., Abschied 1921, *1862 +1939 eingetr. 1883 09, Hptm 1894 05, GenMaj 1918 02
1888 SecLt. InfRgt 19 Görlitz oder GrenRgt. 10 in Breslau (bei Preußens gab's keine Vornamen !)
1914 Oberstlt. u. Stv.Kdr. InfRgt 129 Graudenz
im Kriege Kdr. 117.InfDiv.

Vielleicht weiß mehr (gebührenpflichtig) :
http://www.lexikon-deutschegenerale.de/welcome.html

Hammerschmitd

Beitrag von Hammerschmitd » 10.02.2010, 14:49

Über den General bekommt man nicht viel raus. Sein Vater war von Beruf Apotheker und wirkte als Bürgermeister von Pleß, die Mutter entstammte einer evangelischen Pfarrersfamilie. Er selbst verstarb kinderlos. Ob und wie da die verwandtschaftlichen Verhältnisse sind bleibt zu klären.


Wieso eigentlich die Frau auf dem Wappen ?:?:?
Das is doch schon ein sehr ungewöhnliches Symbol oder irre ich mich ?:?:?

Hier nochmal das Wappen --> http://www.bilder-hochladen.net/files/8a52-1-jpg.html

Das Wappen meines Großvaters ist leider auch nur ohne Farben überliefert, sieht aber sonst exakt gleich aus.

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 10.02.2010, 15:23

Die in Rede stehende Helmzier (= eine wachsende J u n g f r a u mit offenem Haar, die in ihren hochgerechten Armen einen 6strahligen Stern hält) stellt kein „ungewöhnliches Symbol“ dar, vielmehr waren derartige Helmzierden in Deutschland weit verbreitet.

MfG

Gast

Beitrag von Gast » 10.02.2010, 16:16

bitte auch das großväterliche Wappen hier zeigen.
und wenn's geht, einen anderen uploader - ohne Werbung und popups für uns - verwenden.
z.B: http://www.file-upload.net/

Gast

Beitrag von Gast » 10.02.2010, 17:51

zur Helmzier:

Im "Alten" Sibmacher Teil 1 (1605) und Teil 2 (1609) sind fast ausschließlich Alter Adel/Uradel aufgenommenh. Dort bilden die ganz einfachen Helmzieren die Mehrzahl. Menschliche Figuren sind dabei meist Rümpfe (also ohne Arme).

Ab dem 3. Teil (1656) kommen schon eine Reihe von wachs. menschlichen Figuren (also mit Armen) vor.

Mit dem Teil 4 (1657 - Geadelte-) beginnt dann die große Zahl der Helmzieren, wo
- die Arme ausgebreitet sind
- die Arme etwas halten/schwingen usw.
- ein Arm in die Hüfte gestützt ist
- die Arme durch Hörner/Flügel usw. ersetzt sind
usw.
Beide Arme etwas über dem Kopfe haltend sind schon seltener.

Das setzt sich dann ab dem 5. Teil (1661) mit Neugeadelten und Bürgerlichen weiter fort.

Diese Wappen sind ja wohl größtenteils durch die Geadelten selbst entworfen worden und es lag eben im Zeichen der Zeit, dort etwas auf den Petenten Zugeschnittenes zu führen.

In der Zeit danach finden wir im Bürgerlichen Teil des "Neuen" Siebmachers eine Reihe dieser Helmzieren.

Wenn also "namenähnliche" Wappen aus dem Siebmacher "übernommen" wurden dann konnten sie - wie in diesem Falle " mit einer neuen/anderen Helmzier versehen werden, z.B. durch die Wappenschwindler oder auch individuell.


Gast

Beitrag von Gast » 13.02.2010, 08:38

http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... r450ps.jpg
= v. Berbach (Sichel) ält.Teil, Steyrer: nirgends zu finden, auch nicht im Kraßler. Nicht die bayer. Rückersdorf v. Berbach mit dem Schrägbalken !

http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... r434ps.jpg
= v. Freßach (Kleestengel ?) ält.Teil, Steyrer: n.z.f.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... r412ps.jpg
= Specht v. Bubenheim: Zobel, 53-54

http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... r380ps.jpg ???
= Windeck: Zobel, 373

http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... r348ps.jpg
= Schersgneckseißt? (Schermesser ?) (Satzname: Scher' das Genick ...): n.z.f.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... r370ps.jpg
= v. Weichs

http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... er66ps.jpg
= v. Bubenhofen
richtig, es sind alte Wappen und zeigen die in jener Zeit selteneren Helmzieren mit Armen/Händen.
Die Windeck gehören allerdings zu den häufigeren Beispielen, wo die Arme durch Hörner, Flügel usw. ersetzt sind, und demzufolge nichts in den Händen gehalten werden kann.

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