Wappen Familie Richter

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florianr

Wappen Familie Richter

Beitrag von florianr » 30.07.2008, 10:25

Hallo,

ich bin noch recht unerfahren auf dem gebiet der wappengestaltung, daher bitte ich evtl. für euch klare sachverhalte mir nachzusehen ;-)

kurzer hintergrund:
meine freundin und ich planen für 2010 unsere hochzeit auf einer burg. dabei sind wir ins grübeln gekommen ob es wohl in unseren(!) familien (richter & neef) schon wappen gibt.

wir haben jetzt mal mit der ahnenforschung begonnen und sind stammbuchmäßig bis 1890 gekommen - bis dahin kein wappen. jetzt geht die richtige suche los.

sollten wir keine wappen finden, möchten wir ein neues stiften.
frage: da sie meinen namen annehmen wird, möchten wir den natürlich als "grundmotiv" nehmen.
ideen dazu sammeln wir noch: familie kommt aus hessen, ist viel gereist, war später im handel tätig. (vor 1890 natürlich noch nichts bekannt was einfließen könnte)

ist es möglich das der schild bzw. die helmdecke farben, symbole ihrer vorfahren aus niederösterreich enthält, oder z.b. eine seite der decke rot-weiß-rot zu gestalten? einfach um ihre zugehörigkeit und abstammung mit einzubinden?

danke schon mal im vorraus.
lg florian

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Magistri
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Beitrag von Magistri » 30.07.2008, 14:28

Nach ist es zu früh über die Tingierung des Wappens zu sprechen, schliesst erstmals
Eure Ahnenforschung ab. Besonders interessieren die Berufe der Vorfahren, Ehrungen und Auszeichnungen u.ä.

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Beitrag von countrytrucker8 » 30.07.2008, 19:15

Hallo Florianr,
was Magistri da schreibt ist vom Grundsatzt her natürlich richtig.
Wenn ihr bei eurer Ahnenforschung aber kein Wappen findet würde ich bei einer Neustiftung auch nicht auf Vorfahren (Berufe, Ehrungen etc) zurückgreifen sondern für euch beide etwas vollkommen neues schaffen.
Decken in Rot-Silber-Rot geht nicht, wohl aber Rot - Silber. Auf der anderen Seite dann die Farben deiner Heimat Hessen Blau - Silber oder Rot - Silber. Oder vielleicht die Wappenfarben deiner und oder ihrer Gemeinde. Alles kein Problem. So etwas wird heute nicht mehr oft gemacht, ist aber regelkonform.
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Beitrag von Markus » 31.07.2008, 07:06

Auch wenn mich einige dafür steinigen möchten, und mit dem Wissen, dass Heraldik und Genealogie zwei sehr eng miteinander verbundene Arbeitsbereiche sind, erlaube ich mir den Hinweis, dass zur Stiftung eines neuen Wappens nicht zwingend eine jahrelange Ahnenforschung erforderlich ist. Dies wird auch von keiner Wappenrolle für eine Registrierung vorausgesetzt. Michael Waas hat vor längerer Zeit einmal, ich glaube sogar mit Zahlenmaterial, belegt, wie verschwindend gering die Erfolgsaussichten eines Wappenfundes während der Ahnenforschung sind.
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Beitrag von Tekker » 31.07.2008, 09:16

markus theising hat geschrieben:dass zur Stiftung eines neuen Wappens nicht zwingend eine jahrelange Ahnenforschung erforderlich ist.
Wer sollte dich dafür steinigen? Du hast doch Recht! Wobei man aber imho sagen sollte, daß Ahnenforschung nicht notwendig aber durchaus sinnvoll ist. :idea:
florianr hat geschrieben:ist es möglich das der schild bzw. die helmdecke farben, symbole ihrer vorfahren aus niederösterreich enthält, oder z.b. eine seite der decke rot-weiß-rot zu gestalten? einfach um ihre zugehörigkeit und abstammung mit einzubinden?
Hallo Florian,
dazu sage ich mal, es kommt darauf an. So ihr dieses Wappen lediglich für euch annehmt (mit Wirkung für evtl. Nachkommen), wäre es imho in Ordnung. So ihr euch aber mit dem Gedanken tragt, es zugunsten einen Ahnen zu stiften (dessen Nachfahren dann eben auch führungsberechtigt wären), macht das absolut keinen Sinn. Denn überleg mal, was hat denn z.B. dein Vater, Großvater, Onkel, Tante, Cousin oder Cousine mit der Herkunft deiner Frau zu tun... ;)
Magistri hat geschrieben:schliesst erstmals
Eure Ahnenforschung ab.
Als wenn man damit je fertig werden würde... :roll:
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Beitrag von Markus » 31.07.2008, 09:29

Genau, das meinte ich: Mit Ahnenforschung wird man ja nie fertig. Dann wären die Wappenstifter i. d. Regel alt und grau.
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Beitrag von Claus J.Billet » 31.07.2008, 09:45

@ florianr

Um Ihnen einige Unsicherheiten zu ersparen, sollten Sie zuerst
alle die unter diesem Link angegebenen Hinweise lesen:
Eine Einführung in die Heraldik
http://heraldik-wappen.de/viewforum.php?f=3
:lol:

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Beitrag von Magistri » 04.08.2008, 09:23

Lieber Herr Theising, da sind Sie nicht richtig informiert, die NWR im
"Kleeblatt" fordert von den Eintragenden einen Ahnennachweis, nach Möglichkeit bis zu den Obergroßeltern.
Auch Tekker liegt da mit seiner Ausage falsch.

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Beitrag von Frank J. Reuther » 04.08.2008, 11:07

So apodiktisch kann man das sicher nicht sagen. Man sollte Ahnenforschung betreiben. Wenn ein Wappen mit dem Hinweis eingereicht wird, dass man mit der Ahnenforschung nicht weitergekommen ist, wird auch die NWR das Wappen eintragen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank J. Reuther, MdH
Quia Dominus dat sapientiam et ex ore eius scientia et prudentia. (Prv 2;6)
http://www.frank-reuther.de

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Beitrag von florianr » 04.08.2008, 13:13

danke euch für die vielen inputs :)

das mit den vorfahren und meiner frau stimmt wohl :-p
mal sehn wie weit wir kommen.

werden uns nocheinmal alles in ruhe durch den kopf gehen lassen.

thx und lg
florian

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Beitrag von Markus » 04.08.2008, 14:37

@Magistri

Wie Sie ja selber schreiben, der Ahnennachweis wird "nach Möglichkeit" gefordert. Ich denke, insofern liegen Tekker und ich nicht falsch.

Neulich hörte ich von einer Höhle, in der Nähe eines Dorfes, in der die sterblichen Überreste verschiedener Menschen gefunden wurden. Dank Gen-Analyse konnte ein Verwandschaftsverhältnis zu einigen heutigen Dorfbewohnern bewiesen werden. Der Clou: Die Ahnen sind schon seit 3000 Jahren tot!!! Womit bewiesen wäre: Mit der Ahnenforschung wird man nie fertig. Wenn sie zur Stiftung eines Wappens zwingend notwendig wäre, gäbe es wohl keine neuen Wappen mehr.

Da fällt mir noch Müllermeister Godehard ein, dem es anno 1497 gefiel, ein Wappen anzunehmen, welches die Nachfahren bis heute voller Stolz führen. Ob der dazu auch Ahnenforschung betrieben hat?
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Beitrag von Magistri » 04.08.2008, 17:34

Nach Möglichkeit bis zu den Obergroßeltern hatte ich geschrieben
Herr Theising und das wird weitgehend so gefordert. Ohne Ahnenforschung
kein Eintrag in der Wappenrolle.

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Beitrag von Tekker » 04.08.2008, 17:57

Ich sprach weiter oben nicht von der Eintragung in eine Wappenrolle, Peter. Was diesbezüglich von den Vereinen gewünscht wird, ist doch wieder ein anderes Thema. Nichtsdestoweniger dürfte Markus wohl Recht haben, was nicht vorhanden ist, geht eben nicht. So wie ich Herrn Ratzke kenne, dürfte eine Eintragung auch in solchen Fällen möglich sein. Oder bist du hier das offizielle Sprachrohr des Kleeblatt? :roll:
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Beitrag von Claus J.Billet » 04.08.2008, 18:10

Magistri hat geschrieben:..... Ohne Ahnenforschung
kein Eintrag in der Wappenrolle.

Magistri
Wo, bitte, steht dies :?:
In welcher Satzung des heraldischen Vereins "Zum Kleeblatt" :?:

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Beitrag von Markus » 05.08.2008, 06:48

Also davon habe ich auch noch nie was gehört. Der Herold hätte zwar auch gern Angaben zu Vorfahren, es ist mir aber nicht erinnerlich, dass dies zwanghaft notwendig wäre.
Heraldische Grüße
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