Was tun mit nachträgl. als unrechtmäßig erkannten Wappen?

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Wolfgang Esiep
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Was tun mit nachträgl. als unrechtmäßig erkannten Wappen?

Beitrag von Wolfgang Esiep » 26.06.2008, 16:53

Ich möchte meine Frage am Beispiel der baltischen Familie Mickwitz erläutern, ohne durch irrelevante Daten, Namen und Quellenangaben die Frage auszudehnen. Bei Interesse an meinen Quellen liefere ich diese Informationen gerne nach.

Problem: Es existiert ein Familienwappen, das auch in den Klingspor und den Siebmacher Aufnahme gefunden hat. Nun wurde von Teilen der Familie 1830 das Wappen der sächsischen Adelsfamilie von Minckwitz angenommen, und die "rechtmäßige" Führung desselben urkundlich von der Familie von Minckwitz bestätigt. Man ging damals von gemeinsamen Vorfahren aus. Soweit, sogut.
Doch spätestens seit der Überprüfung der herangezogenen Urkunden 1940 wurde diese Wappentradition als unbegründet erkannt. Daher führen die Mickwitz´s heute wieder das alte Stammwappen, in einigen Linien mit leichten Abweichungen in der Helmzier.

...und nun komme ich daher, und möchte die Wappen der Familie als Ahnentafel anordnen. Und weil auch Familienwappen im Laufe der Zeit verändert wurden, soll jedem Ahn genau das Wappen zugeordnet werden, welches zu seinen Lebzeiten aktuell war. Somit muss ich dann das widerrechtlich angenommene Wappen an die einen Stellen setzen, das "richtige" Wappen an die anderen Stellen.

Ist das methodisch richtig gedacht, oder von vorn herein anrüchig???

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Jochen
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Re: Was tun mit nachträgl. als unrechtmäßig erkannten Wappen

Beitrag von Jochen » 26.06.2008, 17:33

Wolfgang Esiep hat geschrieben: Somit muss ich dann das widerrechtlich angenommene Wappen an die einen Stellen setzen, das "richtige" Wappen an die anderen Stellen.

Ist das methodisch richtig gedacht, oder von vorn herein anrüchig???
Das ist m.E. historisch vollkommen korrekt. Und "widerrechtlich" war die Führung mit Sicherheit auch nicht, weil ja sogar von den "eigentlichen" Wappenherren ausdrücklich genehmigt.
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

Joachim v. Roy
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Wappen in Ahnentafeln

Beitrag von Joachim v. Roy » 27.06.2008, 08:58

Ein altes streitbeladenes Thema!

Aus genealogischer Sicht pflege ich allen Angehörigen ein und derselben Familie das r i c h t i g e Wappen zuzuordnen, ohne Rücksicht darauf, welches Wappen im Einzelfall geführt wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden viele ältere Wappen „verballhornt“. So entstanden z.B. bei der Familie v. Usedom aus den mittelalterlichen Widderhörnern drei Gamskrucken, welche die Familie noch in der jüngsten Vergangenheit als Enterhaken ansah (mit der Behauptung, daß die Vorfahren zur Mannschaft des Klaus Störtebeker gehörten).

Ich bemühe mich stets, die u r s p r ü n g l i c h e n Wappen ausfindig zu machen, was nicht immer einfach ist und vielfach zu Reibungen mit den Trägern „verballhornter“ Wappen führt.


MfG

Heraldry81
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Beitrag von Heraldry81 » 27.06.2008, 18:03

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 27.06.2008, 20:55

Nun - offenbar sind alle Standpunkte gleich schlecht.

Dann können Sie wohl vorgehen, wie Sie wollen.....
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jochen

Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 19.10.2008, 17:51

Hallo Herr Esiep

Dies hat nichts mit Ihrer anfrage zu tun!

Zufallsfund
Mickwitz -Geburten
St. Petersburg Kronstadt 1834-44

habe die Seite vergessen,
aber muss in den ersten 30 Seiten zu finden sein!
Entweder unter Namen oder Geburtsname der Ehefrau!
http://search.labs.familysearch.org/rec ... w=2142;p=3
Den Rest habe ich noch nicht durchgelesen!

Vieleicht koennen Sie es weiterleiten!

Wolfgang Esiep
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Beitrag von Wolfgang Esiep » 21.10.2008, 18:48

Danke für die Beantwortung auch noch nach so langer Zeit nach dem letzten Posting! Ich habe inzwischen den Beschluss gefasst, dass ich es sowieso nicht allen recht machen kann. Habe also die bekanntermassen falschen Wappen in die Ahnentafel eingetragen, und einen entsprechenden Vermerk zu der Geschichte. So werde ich zumindest den Verstorbenen gerecht, die können ja sonst keine Stimme mehr erheben.


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