Fundstück: Turnier

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Wolfgang Esiep
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Fundstück: Turnier

Beitrag von Wolfgang Esiep » 10.01.2008, 15:27

Ein schönes Fundstück, bei dem man einmal sehen kann wie Wulst und Helmzier realiter befestigt waren:
Bild
Es ist "das Welsch Gestech" von Dürer, Freydal rechts hinter der Schranke, Jacob de Neri davor in den Sand geworfen, um 1516.

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countrytrucker8
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Beitrag von countrytrucker8 » 10.01.2008, 22:49

Sieht zwar ganz gut aus ist aber äh.... sehr unrealistisch. Allerdings nur in Bezug auf die Lanze. Denn die ist beim Stoß wenn er dann richtig getroffen hat durch den Druck stark zersplittert und bricht nicht erst dann wenn der Ritter die Lanze anschließend hoch hielt. Und der Ritter der auf dem Boden liegt hätte seine Zier längst verloren durch den Aufprall beim Sturz. Dürer war ein erstklassiger Künstler das steht absolut fest und das Bild ist wirklich gut. Aber da hat der alte Dürer wohl seine künstlerische Freiheit ein wenig arg übertrieben.
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Frank Martinoff

Re: Fundstück: Turnier

Beitrag von Frank Martinoff » 11.01.2008, 03:26

Wolfgang Esiep hat geschrieben:Fundstück, bei dem man einmal sehen kann wie Wulst und Helmzier realiter befestigt waren:
, um 1516.
Es ging nicht um die Lanze
:wink:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:D%C3% ... chhelm.jpg

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Alex
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Beitrag von Alex » 11.01.2008, 04:03

countrytrucker8 hat geschrieben:Sieht zwar ganz gut aus ist aber äh.... sehr unrealistisch. Allerdings nur in Bezug auf die Lanze. Denn die ist beim Stoß wenn er dann richtig getroffen hat durch den Druck stark zersplittert und bricht nicht erst dann wenn der Ritter die Lanze anschließend hoch hielt. Und der Ritter der auf dem Boden liegt hätte seine Zier längst verloren durch den Aufprall beim Sturz. Dürer war ein erstklassiger Künstler das steht absolut fest und das Bild ist wirklich gut. Aber da hat der alte Dürer wohl seine künstlerische Freiheit ein wenig arg übertrieben.
och nicht drüber beschweren, daß fällt mal einfach unter "künstlerische Freiheit"... und ich finde da keine unnötige Übertreibung... es macht die Szene "begreifbarer", was zur damaligen Zeit vielleicht wichtiger war, als eine 100% realistische Darstellung...

Ciao
Alex

Wolfgang Esiep
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Beitrag von Wolfgang Esiep » 11.01.2008, 10:49

hallo liebe Teilnehmer, bevor die Diskussion darin abgleitet, ob Dürer toll zeichnen konnte oder wie und wo Lanzen brechen (denn dies ist doch ein Heraldik-Forum), möchte ich den Bogen auf den Helmwulst lenken:
Aus den Wappenbüchern kenne ich zwar Darstellungen von vorn und von der Seite, aber immer wird der Helmwulst quasi "von vorne" dargestellt.
Ich habe ihn mir immer so vorgestellt, wie ihn arabische Scheichs tragen: Als Ring aus textilem Material, der über die Helmdecke gestülpt wird.
(um den Vergleich nicht überzustrapazieren: bei Arabern ist es eigentlich ein Doppelring in Form einer Acht)
Aber hier sieht man, daß es Tücher sind, die hinten zusammengebunden wurden. Und ich neige dazu, hier Realismus zu vermuten. Das fand ich interessant. Einen Einfluss auf meine künftigen Wappenzeichnungen hat diese Erkenntnis jedoch nicht.

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