Heraldik im Netz

Verehrte Herren,ich habe erneut eine Frage, dieses mal betrifft es die Erteilung von Wappen, nun wie schon erwähnt träg meine Familie das Wappen Ciolek aus Polen, allerdings mit der Aufnahme in den böhmischen Adelsstand wurde erneut eines verliehen, nach Dr. Gojnczek welcher sich mit meiner Familie befasste, wurden von vier Brüdern zwei mit dem neuen Wappen belehnt, doch mich irritiert, dass die beiden jüngeren nicht damit belehnt wurden, währendessen aber in den verschiedenen Matriken nur der älteste Bruder erwähnt wird als Empfänger, wie kann das zu stande kommen?Würde mich über Ihre Hilfe sehr freuen.Falls Sie nähere Informationen brauchen, möchte ich mich gern mit Ihnen in Verbindung setzten.Mit freundlichem GrusseR.K

Hallo,es ist ganz "normal" dass es verschiedene Wappen in einer Familie gibt.Die einen lebten nach dem Motto: Bleibe im Lande und nähre Dich redlich". Die behielten ihr Wappen auch in der Regel. Die anderen versuchten in einem anderen Land ihr Glück. Anderes Land heißt bei den vielen Staaten in Europa schon etwas. Sie mußten sich in der Regel dort auch um Anerkennung ihres Adelsstandes bemühen. Dabei kam es auch zu sog. Wappenverbesserungen.Also nichts außergewöhnliches.Mit freundlichen GrüßenFriedhard Pfeiffer

Möchte Herrn Pfeiffer nur beipflichten.Meine eigenen polnischen Vorfahren bekannten sich, je nach Zweig, zu zwei unterschiedlichen herb (poln. Szlachta-Wappen), obwohl sie miteinander verwandt waren! Meine eigene Familie führt ein eigenes deutsches Wappen, obwohl wir das polnische auch führen dürften. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn inerhalb einer Familie mehrere Wappen kusieren.

Hallo,oftmals ist es sogar von den einzellnen Familienangehörigen sehr erwünscht das sie ihr eigenes Wappen haben.Es tendiert doch stark der Hang zu einer Wappendifferenzierung und Seperation einzelner. Auch wenn dies eine neue Regiestrierung zur Folge hat.Kenne da einige Beispiel, in dem die Nachkommen absolut nichts mit ihrem direkten Vorfahr (Vater) zu tun haben wollen und sogar ihrer Heimatregion entflohen sind.Sehr schade so etwas... :(Das muß jetzt aber nicht auf Herrn Ossowski zutreffen. Nicht das ich wieder falsch verstanden werde. :)mfgThomas Mast

Es kommt auch vor, dass das Wappen im Zusammenhang mit dem Besitz steht. Der eine Erbt das, der andere jenes, dabei kann es auch sein, dass die Brüder unterschiedliche Wappen führen. Gerade in Polen waren viele Wappen mehr an den Besitz als an eine bestimmte Familie gebunden. Es kam ja auch vor, dass in Wappengemeinschaft mehrere Familien unterschiedl. Namens ein Wappen führten die sich ein Gut teilten.

Jörg Berndt of Kerry hat geschrieben:Es kommt auch vor, dass das Wappen im Zusammenhang mit dem Besitz steht. Der eine erbt das, der andere jenes, dabei kann es auch sein, dass die Brüder unterschiedliche Wappen führen...

Nicht nur ein Wappen, sondern auch ein Name kann im Zusammenhang mit einem Besitz stehen. Im späten Mittelalter wurde auch der Nachname der Ehefrau manchmal mit übernommen, um z.B. im Namen den Besitz kundzutun; (Dorf, Gut, Hof). 1390: Hannos Behem von Seidlicz et .. prothonotario; Landbuch [Df.113].Das Wappen war oft wichtiger als der Nachname. Die Nachnamen festigten sich dann etwas mit der Lehensregistrierung. In Schlesien um 1400.Herzliche Grüsse aus Upstate New York,Guenter Boehm

Dem ist nur noch hinzuzufügen:Im Mittelalter wurden oft Wappen übernommen, sei es durch Eheschließung oder durch Kauf eines Grundstückes. Man sah daran nichts falsches in diesem Fall auch das vermeintlich bessere Wappen zu übernehmen - auch wenn diese mit dem Namen und der Familie absolut nichts zu tun hatte.

Zitat Thomas Mast:Das muß jetzt aber nicht auf Herrn Ossowski zutreffen. Nicht das ich wieder falsch verstanden werde. :)Keine Angst, ich habe Ihren Beitrag schon richtig verstanden, Herr Mast! Meine Beziehungen zum polnischen (durch Familienforschung wiederentdeckten) Teil der Familie ist ausgesprochen gut und innig. Aber es ist schon so, wie Sie es sagten: Mit der Annahme eines eigenen Wappens möchte ich mich differenzieren und aufzeigen, daß wir nun ein eigener ausgewanderter Ast geworden sind.

Wie Hr. Waas auch schrieb:"Im Mittelalter wurden oft Wappen übernommen, sei es durch Eheschließung oder durch Kauf eines Grundstückes. Man sah daran nichts falsches in diesem Fall auch das vermeintlich bessere Wappen zu übernehmen - auch wenn diese mit dem Namen und der Familie absolut nichts zu tun hatte."Das ist heute das Problem, bei der Wappensuche, das Familien schon seit Jahrhunderten ein Wappen führen, das in alten Schriften für eine (oder wenn es verrückt kommt, für mehrere) andere Familie steht.