Farben und Material

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S. Heinz
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Beitrag von S. Heinz » 30.06.2007, 21:40

Wenn ich mich als Laie da mal zwischendrücken darf. Ich denke ich verstehe das ganze schon, denn:

Grundsätzlich wurden die Schilde an sich nicht schattiert, was ja auch wenig sinnvoll wäre. Soweit zu dem Ursprung.
Die Neigung zur Schattiertung kommt ja daher, dass man versucht einen leicht gebogenen Schild darzustellen und keinen flachen. In der Natur wäre ein gebogener Schild ja praktisch "selbstschattierend" durch die Lichtverhältnisse, was man auf Zeichnungen nachzuahmen sucht.

Daher kann ich kein Problem darin entdecken, Schildzeichnungen (auf gebogenen Schilden) leicht zu schattieren.

Der Unterschied besteht eben darin, ob man sich nun mit der Zeichnung in Realismus übt, oder einfach den Inhalt deutlich machen will.
Das eine eignet sich also mehr für Schmuckarbeiten, das andere für fachliche... macht aber letztendlich doch nicht wirklich was aus oder ?
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wommel
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Farben

Beitrag von wommel » 01.07.2007, 08:47

also erst mal Danke an die vielen Meinungen. Ich mach ja kein Schild oder einen Banner mit Schildzeichnung, sondern einen Feldscherstandarte aus den frühen 14 Jh. Diese schaut wie folgt aus.
Grünes Leinen dreieckig, auf der Standarte kommt in Reihe von der großen Seite bis zur Spitze, zuerst ein Silberbecher, dann ein Stern mit Schattierung( oder Doppelstern), danach ein Aderlassmesser und zuletzt ein kleines Wappen meines Ritters. Meine Frage geht eigentlich dahin. Kann ich den Becher der ja silber wäre laut Heraldig weiß machen und grau Schattierung reinsetzten wegen der plastischen Wirkung. Den Hauptstern Goldgelb mit einen dunkleren Gelb den Schatten. Die Messerklinge Hellgrau mit Dunkle Schattiert und den Griff Braun. Das Wappen meines Ritters ist eigentlich klar.

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Tekker
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Re: Farben

Beitrag von Tekker » 01.07.2007, 10:12

wommel hat geschrieben:sondern einen Feldscherstandarte aus den frühen 14 Jh.
Da erlaube ich mir nun doch mal die Frage: Was soll das bitte sein?
Kennt selbst Google nicht, das einzige :!: Ergebnis führt hierher...

Ob du das nun so machen kannst, weiß ich nicht recht. Aus der Vexillologie sind mir derartige "Schattierungen" gänzlich unbekannt.
Das Wappen meines Ritters ist eigentlich klar.
Dieses kleine Detail dürfte nun nicht nur mich interessieren. Könntest du dieses Wappen hier mal einstellen oder wenigstens beschreiben? :wink:
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wommel
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Beitrag von wommel » 01.07.2007, 14:35

also zuerst die Eklärung; wir sind eine historische Gruppe die sich dem Mittelalterlichen Leben um 1250 widmen. Wir sind die Ritterschaft Eisenburg und mein Ritter stellt seinen Vorfahren der zu dieser zeit gelebt hat und wir sind sein Tross. Ich stelle einen Medicus bzw. Feldscher dar, da dies auch im richtigen Leben mein Beruf ist. Das Wappen meines Ritters hat die Grundfarbe Blau eine Burg mit zwei Türmen in weiß, dazwischen ein Hufeisen mit Öffnung nach oben. Eine feldscherstandarte oder Pennon oder Pennoncele ist dafür da, dass man im Feld mich als Wundarzt ( Feldscher,Medicus ) erkennt. Da ich versuche geschichtlich so koreckt wie Möglich zu werden und meine Frau diese Standart bestickt möchte ich halt genauere Angaben um mich nicht lächerlich zu machen. Auch ich habe unter Google nichts gefunden außer dieses Forum.

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Tekker
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Beitrag von Tekker » 01.07.2007, 14:49

Danke für die Erklärung, wommel. Aber wie gesagt, sind mir Schattierungen von keiner Fahnengattung bekannt.
Zuletzt geändert von Tekker am 03.07.2007, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
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wommel
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Farben

Beitrag von wommel » 03.07.2007, 11:43

alles klar , aber wie und welche Farben sticke ich dann die einzelnen Symbole das es nicht sch... ausschaut

S. Heinz
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Beitrag von S. Heinz » 03.07.2007, 11:46

Hm, vielleicht lässt sich einfacher rausfinden, welche Färbemethoden und -mittel damals verwendet wurden. Denn davon hängts ja letztendlich ab, wie die Farbe aussieht.
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Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 03.07.2007, 12:27

Hervorragender Gedanke - denn im MA machte man sich sicherlich keine Gedanken um RGB-Codes o.ä., sondern man war froh, wenn der Händler mal wieder auf der Burg vorbeischaute und ein bißchen getrocknete Isatis tinct. aus Erfurt o.ä. vorbeibrachte, und wenn nicht, probierte man eben mit dem, was im eigenen Garten wuchs - nicht zuletzt aus diesem Grunde ist damals von einer wesentlich größeren Toleranzbreite auszugehen.

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Farben

Beitrag von wommel » 03.07.2007, 17:32

das ist richtig, ich denke das es eigentlich eher farben sein sollten die aus natürlichen Zutaten bestanden wie z.b Nußschalen ,Zwiebeln, Brennesseln, Indigo etc.. Heute habe ich auch mit einem Fachmann für Fahnenrestauration gesprochen. Dieser meinte in meiner Zeit wurde sehr viel noch auf Fahnen gemalt oder mit Applikationen gearbeitet. Das sticken war eher im Kirchlichen sowie beim Hochadel üblich.

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 03.07.2007, 18:34

Wobei - wie schon mal im Faden "Grün" (im "Goldenen Archiv", ) angesprochen - manche Farben ausgesprochen schwierig auf Tuch aufzubringen waren - oder sündhaft teuer, Grün beispielsweise....


http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?t=189
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

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