Wappenstiftung

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lengauer

Wappenstiftung

Beitrag von lengauer » 11.02.2005, 21:41

Obwohl ich via INTERNET schon einige nützlich Rarschläge empfangen habe, sind für mich doch noch ein paar Fragen offen. So z. B. die, ob der Wulst zwischen Helm und Helmzier ein unverzichtbares Bestandteil eines Wappens ist oder nur dann gefordert wird, wenn Kronen oder andere Figueren darauf gelegt werden. Wie heißt übrigens der "Hut" aus dem Pfauenfedern u.ä. herausstreben. Dürfen aus dem Mantel Wappenfiguren direkt hervorgehn? Leider konnte ich noch nicht klären, wie die grünen "Teilungsspitzen" in einer mehrblättrigen Rose heraldisch bezeichnet werden. Wenn man einen Botaniker frägt, wird man keine befriedigende Auskunft erhalten, weil nicht hervorgeht, ob damit Kelchblätter oder Dornen versinnbildlicht werden sollen, weil man beim Anblick einer Rose von oben ja kein Grün sieht? Die Blasonierung müsste aber so exakt sein, dass jeder heraldisch gebildete Grafiker sofort einen Wappen darnach anfertigen könnte.

Relchen1

Wappenbeschreibung Teilungsspitzen in Rose

Beitrag von Relchen1 » 11.02.2005, 23:17

Hallo,die Rose ist die fünfblättrige Heckenrose,manchmal innen mit einer zweiten Balttreihe.Wenn die Mitte anders tingiert ist, wird sie besamt genannt, und die zwischen den Blütenblättern hervorstehenden Spitzen des Kelches heißen Butzen, die Rose ist dann bebutzt, wenn die Rose noch ihren Stiel hat, heißt sie gestielt und die Blätter zu sehen sind, gestielt und beblättert.Das Fünfblatt ist eine vereinfachte Rose die auch Hagedornblüte oder Mispelblüte genannt wird.Gruß Sonja

Relchen1

Helmzier

Beitrag von Relchen1 » 11.02.2005, 23:52

Hallo,Wenn die Gestalt der Helmzier das erfordert, erhält die obere Partie der Helmdecke die Gestalt eines Überzuges und die Verbindung der Helmzier mit dem Helm kann dann durch ein Kissen,einen Hut oder einer Krone verdeckt werden.Seit dem Ende des Mittelalters findet man oft einen Wulst, in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts kommt er erstmals vor, er besteht aus zwei zusammengewundenen Stoffstreifen in den Hauptfarben des Schildes. An die Stelle des Wuls treten gelegentlich geschmackvolle Blumenkränze,Flammen oder Wolken.Leider weiß ich nicht wie die Bestimmungen zur Eintragung in die Wappenrolle sind doch dürften der Fantasie keine Grenzen gesetzt sein. :lol: :lol: :lol: :lol:Gruß Sonja

Relchen1

Hut mit Federn

Beitrag von Relchen1 » 11.02.2005, 23:58

Hallo,Bei einem Hut mit Federn,könnte ich mir auch gut eine Hülse vorstellen aus der ein Federbusch hervorkommt :?: :?: sieht aus wie eine VaseGruß Sonja

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Beitrag von Christian Ader » 12.02.2005, 00:45

Sprechen wir von einem Köcher?

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GM
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Beitrag von GM » 12.02.2005, 00:59

Etwa so ähnlich ?Bild(Wappen Kochs / HGW)
Zuletzt geändert von GM am 12.02.2005, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Jochen » 12.02.2005, 01:13

Mensch! Endlich mal ein "K", das nicht so stereotyp ist wie die üblichen!Schöne GrüßeJochen Wilke

lengauer

Beitrag von lengauer » 12.02.2005, 01:49

:D Danke für Eure Beiträge, die mir bei meinen Überlegungen sehr nützlich waren. Besonders hilfreich war mir die Aufklärung meiner Verwechslung von BEBUTZT und BESAMT. Inzwischen bin ich zu der Entscheidung gelangt, dass ich ein Tintenfass mit einem Federkiel im Wappen unterbringen werde: Demnach: In Rot eine silberner Balken, oben in ein schwarzes Tintenfass ein Federkiel getaucht, unten eine silberne gold besamte grün bebutzte 6- blättrige Rose und als Helmzier einen roten aufgerichteten goldbewehrten Greif!

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Beitrag von GM » 12.02.2005, 01:51

1 Bild sagt mehr als 1000 Worte - lassen Sie es uns sehen :!:

Gast

Beitrag von Gast » 12.02.2005, 10:47

Hallo,rein technisch gesehen ist das Teil in dem die Federn stecken nicht als Hülse zu bezeichnen.Zutreffender ist wohl eher die Bezeichnung Zylinder oder Büchse (Büxe gespr.).Wobei sich Büchse in einer Blasionierung nicht schön anhört.mfgThomas Mast

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Beitrag von GM » 12.02.2005, 11:09

Köcher, Herr Mast, die heraldisch korrekte Bezeichnung ist Köcher.Herr Ader hat's 5 Beiträge weiter oben bereits geschrieben und ich habe darunter ein Beispiel eingestellt.

Relchen1

Beitrag von Relchen1 » 12.02.2005, 11:35

Danke, Köcher...hört sich auch gut an.Wieder etwas dazugelernt :lol: :lol: :lol:Gruß Sonja

Gast

Beitrag von Gast » 12.02.2005, 13:13

Hallo,naja, Herr Ader hat´s eher hinterfragt.Köcher liest sich ganz gut im Blason.mfgTh.Mast

Gast

Beitrag von Gast » 12.02.2005, 13:23

Nachtrag:Wobei ein Köcher durch seine Länge und sein schmales Aussehen deffiniert ist. Siehe Pfeil-Köcher, Köcherfliegen-Larve, etc.Ingegen es kurze und lange Zylinder gibt.Doch soll dies nicht zum Streit führen und die Bezeichnung Köcher vertrettbar ist.mfgTh.Mast

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hm...

Beitrag von Claus J.Billet » 12.02.2005, 13:35

@ Herr Mast ! :lol:...es ist nur so...der Begriff "Zylinder" war zu Zeiten der Entstehung der Heraldik wohl niemanden geläufig !aber "Köcher" gab's genügend ! :lol:

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