Familienwappen
Moderatoren: Markus, Christian Ader
- Volker Fischer
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Familienwappen
Hallo zusammen
ich stelle mal meinen Entwurf zur Diskussion, voraus gesetzt es klappt.
[img=http://www.stonefisch.de/Scannen0004hellblau.jpg][/img][/url]
ich stelle mal meinen Entwurf zur Diskussion, voraus gesetzt es klappt.
[img=http://www.stonefisch.de/Scannen0004hellblau.jpg][/img][/url]
- Volker Fischer
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Hm, also ich würde sagen (rein konstruktiv gemeint)
- die Motive im Schild sind etwas zu klein und zu detailreich, um den Forderungen der Klarheit und "auf 200 Schritt erkennbar" zu entsprechen. Auch wirkt der Schild etwas damit überladen. Ich würde die Symbolik deutlich minimalistischer halten, und auch nicht so viele verschiedene kleinste Details aufbringen. Insbesondere nicht "Wappen auf Wappen"!
- die Helmdecke müßte meines Erachtens "invertiert" gefärbt sein, da die blaue Hauptfarbe außen liegen sollte, nicht das Gold.
- Durch die roten Figuren auf blauem Grund stößt mehrfach Farbe auf Farbe, was den heraldischen Grundregeln nicht entspricht.
- der Bügelhelm ist durch das gelbe Innenfutter und das stark ins Blau tendierende Grau kaum von der Helmdecke zu unterscheiden. Wenn schon rot im Wappen vorkommt, würde ich deswegen entweder rot verwenden, oder klassisch schwarz.
- eine Krone im Wappen kennzeichnet einen Adelstitel (auch der Bügelhelm wird oft als Kennzeichen von Adel interpretiert); bei einem bürgerlichen Wappen also fehl am Platze.
- die Motive im Schild sind etwas zu klein und zu detailreich, um den Forderungen der Klarheit und "auf 200 Schritt erkennbar" zu entsprechen. Auch wirkt der Schild etwas damit überladen. Ich würde die Symbolik deutlich minimalistischer halten, und auch nicht so viele verschiedene kleinste Details aufbringen. Insbesondere nicht "Wappen auf Wappen"!
- die Helmdecke müßte meines Erachtens "invertiert" gefärbt sein, da die blaue Hauptfarbe außen liegen sollte, nicht das Gold.
- Durch die roten Figuren auf blauem Grund stößt mehrfach Farbe auf Farbe, was den heraldischen Grundregeln nicht entspricht.
- der Bügelhelm ist durch das gelbe Innenfutter und das stark ins Blau tendierende Grau kaum von der Helmdecke zu unterscheiden. Wenn schon rot im Wappen vorkommt, würde ich deswegen entweder rot verwenden, oder klassisch schwarz.
- eine Krone im Wappen kennzeichnet einen Adelstitel (auch der Bügelhelm wird oft als Kennzeichen von Adel interpretiert); bei einem bürgerlichen Wappen also fehl am Platze.
______________
Sascha
Sascha
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- Volker Fischer
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Die Farben sind heraldisch weitgehend klar, da Metall+Farbe (Gelb/Gold und Blau).
Ich würde aber generell empfehlen, zumindest die Kurzinfo hier zu lesen: http://heraldik-wappen.de/viewforum.php?f=3
Danach sind wahrscheinlich schon die gröbsten Fehler ganz einfach und schnell behoben. Mit der Erklärung der Symbolik hinter dem Wappenentwurf könnte man vielleicht auch Alternativvorschläge machen. Für Hamburg könnte man z.B. statt des Stadtwappens eine Hanse-Kogge verwenden; das ist dann auch recht "rund" mit dem Fisch als Symbolik für "Fischer".
Fische sind im Übrigen gar nicht mal so selten als Helmzier, wie man an diesem -realen- Helm für mittelalterlichen Schaukampf sieht:
Könnte auch jemand namens Fischer gewesen sein.
Ich würde aber generell empfehlen, zumindest die Kurzinfo hier zu lesen: http://heraldik-wappen.de/viewforum.php?f=3
Danach sind wahrscheinlich schon die gröbsten Fehler ganz einfach und schnell behoben. Mit der Erklärung der Symbolik hinter dem Wappenentwurf könnte man vielleicht auch Alternativvorschläge machen. Für Hamburg könnte man z.B. statt des Stadtwappens eine Hanse-Kogge verwenden; das ist dann auch recht "rund" mit dem Fisch als Symbolik für "Fischer".
Fische sind im Übrigen gar nicht mal so selten als Helmzier, wie man an diesem -realen- Helm für mittelalterlichen Schaukampf sieht:
Könnte auch jemand namens Fischer gewesen sein.
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Sascha
Sascha
- Frank J. Reuther
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An dem eingestellten Beispiel sieht man, dass es nichts bringt, ohne heraldische Kenntnisse einfach so drauflos zu basteln. Wenn man sich wirklich selbst ein Wappen schaffen will, sollte man sich zuerst die Wappenfibel zu Gemüte führen. Wenn man damit durch ist und deren Inhalt verinnerlicht hat, kann man sich nach reiflicher Überlegung an das Wappen machen. An einem unheraldischen Entwurf solange herumzudoktern, bis es irgendwie stimmt, ist sicher keine gute Idee.
Mit freundlichen Grüßen
Frank J. Reuther, MdH
Quia Dominus dat sapientiam et ex ore eius scientia et prudentia. (Prv 2;6)
http://www.frank-reuther.de
Frank J. Reuther, MdH
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Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen außer - nur Mut.Frank J. Reuther hat geschrieben:... An einem unheraldischen Entwurf solange herumzudoktern, bis es irgendwie stimmt, ist sicher keine gute Idee.
Die Fertigungszeit eines Wappens ist i.d.R. um einiges länger als die eines Burgers, aber günstigenfalls lernt man viel dabei .
- Claus J.Billet
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hm...
@ Herr Fischer
Der in Ihrem Entwuf gezeigte jugendstil-artige Helmschmuck, der wohl die "Helmdecke" darstellen soll, ist absolut unpassend.
Hier mal eine grobe Erläuterung, was die Helmdecke eigentlich ist und welchem Zweck sie dient:
Die Helmdecke:
Ist eigentlich nicht’s anderes als ein Sonnenschutz.
Seht Euch die Araber an, die Beduinen – sie tragen heute noch den Kopf – und Nackenschutz gegen die starken Sonnenstrahlen.
Um wie viel stärker musste der Hitzestau in einem Helm sein.
Um diesen zu mildern wurde ein leichtes Tuch über den Helm gestülpt. Damit es nicht andauernd vor dem Sichtschutz herumflatterte wurden die Enden des Tuchs einfach geschlitzt und an Schulter oder Arm befestigt. Aus dieser „gesplissten „ Helmdecke wurde dann in der heraldischen Zeichnung der heute noch übliche ornamentale Stil.
Oftmals wurden die Helmdecken auch mit Fransen, Trotteln, Quasten oder sogar mit Glöckchen versehen.
Wappenbilder aus der Barockzeit zeigen teilweise derart „verschnörkelte „ Ranken und Rollen, daß beim besten Willen keine Decke mehr zu erkennen war.
Bei der zeichnerischen Darstellung hat sich in der Heraldik durchgesetzt, daß zum Kübelhelm nur tuchartige Decken mit glatten oder „gezattelten „ Rändern gezeichnet werden.
Beim Stechhelm oder Bügelhelm können die etwas stärker gesplissten Formen Verwendung finden.
Nicht erwünscht ist lediglich die Abwandlung der Helmdecke in Formen wie Blumen oder Rankengewinde.
Der in Ihrem Entwuf gezeigte jugendstil-artige Helmschmuck, der wohl die "Helmdecke" darstellen soll, ist absolut unpassend.
Hier mal eine grobe Erläuterung, was die Helmdecke eigentlich ist und welchem Zweck sie dient:
Die Helmdecke:
Ist eigentlich nicht’s anderes als ein Sonnenschutz.
Seht Euch die Araber an, die Beduinen – sie tragen heute noch den Kopf – und Nackenschutz gegen die starken Sonnenstrahlen.
Um wie viel stärker musste der Hitzestau in einem Helm sein.
Um diesen zu mildern wurde ein leichtes Tuch über den Helm gestülpt. Damit es nicht andauernd vor dem Sichtschutz herumflatterte wurden die Enden des Tuchs einfach geschlitzt und an Schulter oder Arm befestigt. Aus dieser „gesplissten „ Helmdecke wurde dann in der heraldischen Zeichnung der heute noch übliche ornamentale Stil.
Oftmals wurden die Helmdecken auch mit Fransen, Trotteln, Quasten oder sogar mit Glöckchen versehen.
Wappenbilder aus der Barockzeit zeigen teilweise derart „verschnörkelte „ Ranken und Rollen, daß beim besten Willen keine Decke mehr zu erkennen war.
Bei der zeichnerischen Darstellung hat sich in der Heraldik durchgesetzt, daß zum Kübelhelm nur tuchartige Decken mit glatten oder „gezattelten „ Rändern gezeichnet werden.
Beim Stechhelm oder Bügelhelm können die etwas stärker gesplissten Formen Verwendung finden.
Nicht erwünscht ist lediglich die Abwandlung der Helmdecke in Formen wie Blumen oder Rankengewinde.
- Frank J. Reuther
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Das deutsche Bäckerwappen hat seinen Ursprung in der Zeit der Türkenbelagerung vor Wien. Die tapferen Bäcker lieferten einen verzweifelten und erfolgreichen Kampf gegen die anstürmenden Türken Auch die Münchner Bäcker zeichneten sich in der Schlacht bei Mühldorf, in der sie dem Kaiser Krone und retteten, durch ihren Löwenmut aus. Mit kaiserlicher Genehmigung zierten dann folgende Symbole das Banner der Bäcker, das später schließlich zu dem deutschen Bäckerwappen auserkoren wurde:
Für ihren Mut zeichnete man die Bäcker mit zwei steigenden Löwen in ihrem Wappen aus, die Stärke und Kraft symbolisierten.
Die zwei Schwerter, die die beiden Löwen stolz nach oben halten, sollen den Kampf verdeutlichen.
Die Brezel, das Symbol der Bäckerei, bildet den Mittelpunkt des Bäckerwappens. Sie wird von den Schwertern der Löwen durchkreuzt und somit festgehalten. Die vier Brötchen unter der Brezel charakterisieren zusätzlich den Berufsstand der Bäcker.
Den Stolz der Bäcker und die kaiserliche Anerkennung für erfolgreich geleistete Kriegsdienste drückt die kaiserliche Krone aus, die über der Brezel schwebt.
Auch heute noch soll das Bäckerwappen an die Ehrbarkeit des Berufsstandes erinnern und Stolz auf das Können und die Leistung verkörpern.
Mit freundlichen Grüßen
Frank J. Reuther, MdH
Quia Dominus dat sapientiam et ex ore eius scientia et prudentia. (Prv 2;6)
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- Frank J. Reuther
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Im weiteren Sinne ist das Führen von Hoheitszeichen "strafbar", im engeren nicht. Eine Strafe im Sinne von §§ 38 ff. StGB (Freiheits- oder Geldstrafe) kann man nicht dafür bekommen. Das Führen des Bundesadlers oder eines Landeswappens ist allerdings ordnungswidrig (§ 124 OWiG) und kann mit einer Geldbuße von bis zu € 1.000 geahndet werden. Was der einzelne doch als Strafe empfinden kann, auch wenn es im Rechtssinne keine ist.M. Waas hat geschrieben:Das ist strafbar.
Vorliegend trifft dies auf das Hamburger Wappen zu, was als Landeswappen unter den Schutz des § 124 OWiG fällt.
Das Verwenden anderer Hoheitswappen, z. B. von Städten, die nicht Bundesadler oder Landeswappen sind, ist weder strafbar noch ordnungswidrig. Der jeweilige Hoheitsträger kann allerdings auf Unterlassung gemäß § 12 BGB klagen und das kann auch teuer werden.
Mit freundlichen Grüßen
Frank J. Reuther, MdH
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- Volker Fischer
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- Volker Fischer
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Was ich noch vergessen habe.
Als Grundlage für mein "Wappen" diente das Wappen der deutschen Steinmetze. Da wir seid Generationen eine Steinmetzfamilie sind, erschien mir das als richtig und wichtig. Deshalb auch zu Anfang die Krone
auf dem Helm. Auf den "Tuchschmuck" auf den Seiten möchte ich nur ungerne Verzichten. Die Wurzeln meiner Frau sind in Hamburg. Deshalb habe ich die Idee mit der Kogge einfach mal aufgegriffen. Meine Herkunft ist mit dem "wappen" im Segeltuch dokumentiert und das Steinmetzsymbol habe ich im mittleren Mastbereich integriert.
Ganz herzlichen Dank euch allen
Volker
Als Grundlage für mein "Wappen" diente das Wappen der deutschen Steinmetze. Da wir seid Generationen eine Steinmetzfamilie sind, erschien mir das als richtig und wichtig. Deshalb auch zu Anfang die Krone
auf dem Helm. Auf den "Tuchschmuck" auf den Seiten möchte ich nur ungerne Verzichten. Die Wurzeln meiner Frau sind in Hamburg. Deshalb habe ich die Idee mit der Kogge einfach mal aufgegriffen. Meine Herkunft ist mit dem "wappen" im Segeltuch dokumentiert und das Steinmetzsymbol habe ich im mittleren Mastbereich integriert.
Ganz herzlichen Dank euch allen
Volker
- Claus J.Billet
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hm...
@ Herr Fischer
Zitat:
... Auf den "Tuchschmuck" auf den Seiten möchte ich nur ungerne Verzichten.
Es erhebt sich hierbei eine grundsätzliche Frage:
Möchten Sie später Ihr fertiges Wappen in einer Wappenrolle eines eingetragenen heraldischen Vereins eingetragen und registriert haben
Wenn Sie dies beabsichtigen, bleibt Ihnen allerdings nichts anderes übrig, als Ihr Wappen mit einer heraldisch korrekten "Helmdecke" zu versehen.
Sorry
Entweder Sie richten Ihr zukünftiges Wappen in der Gesamtkonzeption nach heraldischen Regeln aus...
oder aber Sie entwerfen sich ein freies "Logo", damit brauchen Sie jedoch keine Heraldik mehr
Zitat:
... Auf den "Tuchschmuck" auf den Seiten möchte ich nur ungerne Verzichten.
Es erhebt sich hierbei eine grundsätzliche Frage:
Möchten Sie später Ihr fertiges Wappen in einer Wappenrolle eines eingetragenen heraldischen Vereins eingetragen und registriert haben
Wenn Sie dies beabsichtigen, bleibt Ihnen allerdings nichts anderes übrig, als Ihr Wappen mit einer heraldisch korrekten "Helmdecke" zu versehen.
Sorry
Entweder Sie richten Ihr zukünftiges Wappen in der Gesamtkonzeption nach heraldischen Regeln aus...
oder aber Sie entwerfen sich ein freies "Logo", damit brauchen Sie jedoch keine Heraldik mehr