Familiennamen in der niederld. Provinz Gelderland um 1740

Hier ist der richtige Ort, um über Stammbäume und die Herkunft von Namen zu diskutieren
This is the location to discuss family trees and the origin of names

Moderator: Christian Ader

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Joachim v. Roy
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Familiennamen in der niederld. Provinz Gelderland um 1740

Beitrag von Joachim v. Roy » 21.12.2013, 17:55

Zu dieser Anfrage
http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=96165
darf ergänzend angemerkt werden:

Soweit - ohne eine Einsichtnahme in die einschlägigen Kirchenbücher - zu erkennen ist, dürften die Angaben der niederländischen Genealogen völlig k o r r e k t sein.

Der Junge N. WEEKHOUT und seine ältere Schwester waren nämlich die Kinder des ALOF Lubbertz (das „z“ weist hier auf den Vornamen des Vaters hin !) WEEKHOUT (dieser war also ein Sohn des LUBBERT WEEKHOUT) und seiner Ehefrau GERRITJE/GEERTJEN Gerretz STOKKERS (diese also eine Tochter des GERRET STOKKERS). Von einem „Namenswechsel“ kann hier keine Rede sein. - Weiterhin viel Erfolg!


Freundliche Grüße vom Rhein

Irmgard
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Beitrag von Irmgard » 21.12.2013, 19:12

nur mal eben schnell.. sie fragt nach Weekhout =Weichholz, das wäre aber wohl eher irreführens, man sehe nach Weicheld, Ostfriesland und vermute hier eine mögliche Namenänderung bzw. Fehl-Übersetzung.

schöne Feiertage!

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 21.12.2013, 20:03

… doch mag der – vielleicht von einem Ortsnamen hergeleitete - Familienname WEEKHOUT einst anders geschrieben worden sein, vgl. z.B. die verschiedenen Schreibweisen der Familiennamen WEECSTEEN, WEECHSTEN, WEGHSTEEN und WECKENSTEIN in Rietstap's „Armorial Général“.

Obwohl ich bei der Bestimmung von Familiennamen im allgemeinen sehr zurückhaltend bin, würde ich hier wegen der Endung -HOUT (vgl. unser -HOLZ) schon an einen O r t s - namen denken. Bahlow (Deutsches Namenlexikon [1972], S. 549) macht darüber hinaus zu dem in Hamburg, im Hannoverschen und in Oldenburg verbreiteten Familiennamen WEIHE darauf aufmerksam, daß die Bezeichnung W e g e früher einen „feuchten Ort“ bezeichnete. Ein solcher Ort würde zu einem „Holz“ passen.

MfG

Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 21.12.2013, 20:37

Herr v. Roy hat schon Recht mit seinem Vergleich!

"bois servant a faire des cloisons"

http://books.google.de/books?id=zWs0AAA ... CFoQ6AEwBg

Holz das für Partitionen verwendet wird...
.........
Partitionen für Walle, Häuser, Fachwerk oder Schiffe :?:
:idea:

Irmgard
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Beitrag von Irmgard » 21.12.2013, 20:59

aus Wikipedia:
Weichholz
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Weichholz bezeichnet im Unterschied zu Hartholz leichteres Holz. Der Begriff war ursprünglich zolltechnischer Natur und wurde für Hölzer mit einer Darrdichte unter 0,55 g/cm³ (beispielsweise Weide, Pappel, Linde und fast alle Nadelhölzer) verwendet.

Im Möbelbau versteht man darunter überwiegend die Hölzer von Kiefer und Fichte.

In der forstlichen Praxis wird der Begriff „verdämmende Weichhölzer“ für schnell wachsende und die klassischen Wirtschaftsbaumarten bedrängende Laubhölzer wie Birke, Zitterpappel oder Faulbaum benutzt.

Der Begriff Weichholz sollte nicht mit dem englischen Begriff „softwood“ gleichgesetzt werden. „Softwood“ muss ins Deutsche korrekt mit Nadelholz übersetzt werden und bezeichnet somit in erster Linie die Herkunft des Holzes und nur indirekt die Holzeigenschaften, da es auch relativ harte Nadelhölzer gibt (z. B. Eibe).

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Die Weichholzaue ist ein direkt an ein Flussufer grenzender, überwiegend aus Weichhölzern gebildeter Auwald, der häufig überschwemmt wird. Dort sind die Pflanzen regelmäßig mechanischen Belastungen durch Strömung und Eisgang ausgesetzt. In Mitteleuropa wird diese Waldform hauptsächlich von verschiedenen

Weiden (z. B. Silberweide, Bruchweide),
Schwarz-Erle und
Schwarz-Pappel gebildet.

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Weichholz Weichholt/d= Weicheld, wohnhaft Friedeburg, stammen aus Reepsholt ; Reepsholt ist Weichholz ... ganz einfach!
Es bleibt nur zu erforschen, ob der Namengeber hier oder an einem anderen Reepsholt zuhause war.

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 21.12.2013, 21:28

Herzlichen Dank, Herr Martinoff, für den interessanten Hinweis auf das „weec-hout“ (= Weichholz) !!

Dann aber würde sich der Familienname WEEKHOUT n i c h t - wie ich annahm - von einem Ortsnamen herleiten, vielmehr würde er einen H a n d w e r k e r bezeichnen, der Tischlern und Maurern aus Weichholz gefertigte S c h o t t e n (Scheidewände, französ.: cloisons) lieferte.

MfG

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